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17. Mai – 26. Mai

Da immer noch etwas an den letzten Einträgen hinzu kommt jetzt ein bisschen Pause.

Das Hambacher Bikerfest soll dieses jahr wieder stattfinden und ist bis jetzt noch nicht abgesagt. Wenn ich denn schon nicht nach Brescello kann, dann fahre ich vielleicht nach Frankenstein in der Pfalz. Das Festle ist keine Großveranstaltung und es bestehen gute Aussichten auf das Ereignis.

20. Mai

Ein klein wenig am Motorrad nachgeschaut, welche Lichtmaschine verbaut ist. Der neu geplante Zündgeber hängt von den verbauten anderen Teilen ab und muß davon abhängig seinen Platz finden. Auf den Wicklungen steht nichts drauf, man kann nur die Fotos von der Webseite nehmen und vergleichen. Bei mir ist eine Ducati Lichtmachine verbaut.

Hier soll der Hallsensor von der Kurbelwelle das Signal bekommen.

Das Benzin ist zur Zeit recht günstig, ich möchte aber unter ein Euro den Liter haben und die Petroindustrie samt Tankstellenvertrieb spielen hier in der Gegend nicht mit.

21. Mai

Ich wollte eigentlich nur zum Tanken, damit ich am Sonntag die Rundtour Berlin-Stendal-Potsdam – ohne vorher zu tanken mitfahren kann. Nur ich habe den Nachmittags-Peak beim Benzinpreis erwischt und da spiele ich nicht mit.

22. Mai

Heute fröhliches Computerbasteln nachdem ich ein Videotest mit NVMe im Vergleich zur SSD gesehen habe. Da ich eine mit einer Adapterplatinen schon ein Jahr herumliegen habe und diese nicht eingebaut gelassen habe, weil ich davon mit meinem schönen Windows 7 System nicht booten kann, mußte ich doch einen Vergleichstest als Arbeitsplatte fürs Videoreendern machen. Ich bearbeite im Augenblick wenig Videos, aber sie bleibt jetzt im Rechner mit einem Link auf die Platte. Ungefähr fünf mal so schnelles schreiben und lesen der Daten. Allerdings bin ich ein gebranntes Kind meine erste SSD-Platte hat nach zweieinhalb Jahren den Dienst abrupt aufgegeben und abrupt bedeutet Datenverlust. Das will ich nicht noch einmal erleben.

An die Clips von der Sternfahrt der Biker-Union letztes Jahr sollte ich trotz der langweiligen Einwegeinstellungen des Blickwinkels herangehen. Nur die Änderungen bei YouTube zum Finden dieser Clips sind eher auf Werbeeinblendungen optimiert und da fallen Motorradclips eher unter den Tisch. Da kommt kaum Motivation auf.
Aber den ersten Tag habe ich kaum geschnitten, weil so feucht wie es war, muß man vermitteln. https://www.youtube.com/watch?v=iFM8NLJXL8U
Eine Stunde Video Regenfahrt war allerdings ein ganzer Tag und schließlich war so ziemlich alles durchweicht mit der Folge bei Ankunft am Etappenziel das Zelt aufzustellen, Platz zum Trocknen zu finden und nicht zu dukumentieren wie die anderen das auch versuchten. So viel Platz war da in den Umkleideräumen des Sportplatzes nicht.

23. Mai

Heute wurde Altpapier geschreddert, nicht ohne es vorher ein letztes mal zu sichten, Schreiben vom JobCenter vor über zehn Jahren in denen ich eingeladen wurde über meine berufliche Zukunft zu reden. Als ob reden und Bewerbung schreiben etwas an der Realität ändern würde und marktgängige Weiterbildung hatten die ohnehin nie im Angebot.

Abends habe ich ein zwei Absätze des ersten Abends in Haifa zugefügt. Es muß ja irgendwie weitergehen. Nun eigentlich ist Svenja verantwortlich, die hat wegen Corona und Ende der letzten Urlaubserzählung die mehr provozierende Überschrift „Zelten im Westjordanland“ gewählt. In den Kommentaren ging keiner darauf ein. Es ist ja auch kein Wunder, man kommt da auch nicht einfach hin.
Vor Jahr und Tag fand ich einen Artikel im Netz „1000 Bikers goes to Jerusalem“ in kath.net. Den dort genannten Organisator Gary Burd mailte ich im Januar 2016 an. Es ergab dann einen kleinen Schwund an Bikers, he wrote „We took 74 people the first time and 30 motorcycles.“ Das ist für Israel und Jerusalem immer noch eindrucksvoll.
Da ich zum Jahreswechsel in der Gegend war, mußte ich einen Löffel Senf dazugeben. Wir wollten und haben im Winter dort gezeltet. Gut, die erste Nacht der Operation haben wir auf dem Zelt in einer aufgegebenen Hütte im „ich weiß nicht wo“ geschlafen. Keine Gardinen vor dem nicht vorhandenen Fenster.

Der letzte, der nicht früh aufsteht, wird von den Hunden gebissen.

Das war dort jedoch nicht zu erzählen, sondern eher Motivation für solche Abenteuer zu wecken. Nun bei mir hat es funktioniert. Ich will und ich werde wieder, nur wann?

24. Mai

M kommt vorbei mit Nachrichten von den Os aus Lindau und Lichtenrade. Die Sache mit dem Umzug oder besser der Räumung des Hauses in Lichtenrade zieht sich weiter. Wie die Mutter von C ihren Nachlaß schon geregelt hat, ist ihm nicht bekannt, aber es steht zu befürchten, das das ebenso geschoben wird. Im Ernstfall wird das ein lustiges Fressen von Anwälten. Drei Kinder die alle um ihren Anteil sich streiten werden. Da werden alle nicht das von ihnen Erhoffte bekommen werden. Ein erster Mietinteressent für das Haus stellte gleich die Forderung des Heizungsaustausches von Öl auf Gas, was wohl mit Sicherheit nicht stattfinden wird. Der Hasenstall und das Umfeld muß geschreddert und entsorgt werden, was wegen dem Kostenfaktor für einen Leihwagen ebenfalls nicht in Angriff genommen wird. Da kann man nur von außen sagen: der Doofe, der das freiwilling und unbezahlt macht, wollen wir auch nicht sein.
Dafür hat M einen Staubsauger mitgebracht und viel wichtiger zwei Mund-Nasen-Masken. Den Miele-Saug-Blas-Heinzelmann soll ich mir ansehen, was eigentlich heißt: reparier den für einen Apfel, einen Bio-Apfel. Kann man versuchen, aber das ist eher langweilig. Gemäß Fehlerbeschreibung sind die Schleifkohlen runter. Da ist der größte Aufwand Ersatz zu beschaffen. Ich frage mich, wo hat C den benutzt?

Das Wetter ist nicht so toll, zu recht, denn ich habe von der Runde nach Stendel-Potsdam abgesehen. Die Reihenfolge ist zwar falsch, aber am Ergebnis gibt es nichts zu deuteln. Die Facebook-Traudl-Gruppe wird ein paar Tropfen Regen abbekommen haben. Hier hat es ja auch ein bischen mehr oder weniger getröpfelt.

25. Mai

Mein Süßstoff geht dem Ende zu, daher zwingends Einkaufen fahren und die Maske probieren. Ohne Süßstoff und Milch schmeckt mir der Kaffee nicht und soll ich etwa Wasser trinken, denn soviel Bier ist ja auch ungesund. Wasser ist etwas für den Urlaub, wenn der Kaffee nicht so meine Richtung hat. Tee als Alternative ist auch nicht das wahre Konzept, zumal die Früchte auf der Packung an Erdbeerjoghurt erinnert, bei dem die Frücht lediglich aufgedruckt ist. Habt ihr schon einmal versucht Naturjoghurt mit frischen Erdbeeren die Farbe eines industriell gefertigten zu geben?

Die dünne Maske ist besser für die Luftversorgung als der Schal, jedoch nach einiger Zeit ist es immer noch notwendig eine Belüftungsöffnung zu schaffen, die Nase frei zu legen oder das Teil ganz nach unten zu verschieben. Wenn die Nase zu weit bedeckt ist, entsteht ein Entlüftungskanal und dann beschlägt die Brille. Nebel im Supermarkt ist zumal Angesichts der diesjährigen Frühjahrspreiserhöhung übelste Vernebelungsstrategie, die haben sehr breit die Preise angehoben.

Entsprechend der Logik: Kaffee – Kondensmilch – Süßstoff findet sich in dem Gang kein Süßstoff und bei der Option Nachtisch, Pudding und Gewürze steht das auch nicht. Personal ist keines in Sicht. Zurück zu dem Gemüse und Backwaren, da war jemand etwas am Ein-, Umräumen.
„Entschuldigung“, das Wort für das Erwecken der Aufmerksamkeit, „ich suche Süßstoff?“

„Tut mir leid, ich kann nicht helfen. Ich bin Lieferant.“

Soll ich etwa zurück zum Eingang, zu der Information? Das ist auf jeden Fall die falsche Richtung, dann lieber einen weiteren Laden anfahren. Auf dem Weg zur Kasse sehe ich eine Frau einen Rollcontainer, höher als die Person an Größe bietet, aus einem Quergang schiebend. Da bleibe ich etwas versetzt im Weg stehen. Ich will ja nicht überfahren werden, die linke Hand nach vorne mit der Hand als Stoppzeichen. „Halt,“ allgemeine Verkehrskontrolle, „ich suche Süßstoff.“
Die Frau kannte sich im Laden aus: „Das ist hinten bei den Nährmitteln, beim Zucker.“ Prima, sagt mir aber nicht viel mehr als: Süßstoff als Nährmitttel, wer sortiert das denn so. Hier ein Döschen Süßstoff, davon wirdst du eine Woche lang satt. Folgt also die knappe Nachfrage „Und wo sind die?“ „Hinten bei den Kühlregalen.“ Endlich, das ist ein Orientierungspunkt. Ein kurzes „Danke“ mit der passenden Stimmung. Das ist am Ende der vierhundert-Meter-Strecke im Stadion. Zurück zu den Kassen und Ausgang muß man auch.

Bei den Nährmitteln, Maismehl, Grieß und so weiter, im Quergang palettenweise Zucker, Mehl in den verschiedensten Variationen, Ausmahlgrad 505, e605, 550. Rechts und links die Regale von oben nach unten abgescannt, bunte Packungen luftgefüllter Cerealien, pack den Tiger in den Tank (für die Nachgeborenen: ESSO) oder auf den Teller, den Nebengang zurück, da auch nicht. Was gibt es daneben? Nee, verglaste Kühlschranke, das ist nicht richtig. Noch einmal, aha, da ist oben ein fast leeres Regalfach und es stehen noch acht einsam verlassene Dosen. Beim letzten Einkauf dieses Artikel habe ich vier mitgenommen, aber nach dem heutigen Aufwand greife ich fünf ab.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum habe ich gar nicht kontrolliert, denn bei Süßstoff ist es ohnehin Märchen, bei dem selbst eingemachten Obst meiner Mutter stand nie ein Ablaufdatum drauf und ist auch heute noch eßbar. Ihre Beerdigung ist über dreißig Jahre her und das Grabfeld schon eingeebnet. Ein wenig Eingekochtes habe ich noch.

26. Mai

Das Packet mit dem neuen Zündblock für’s Radl sollte nach gestriger Meldung heute zwischen acht und 12 Uhr 45 zugestellt werden. Jetzt um 13 Uhr 30 ist es unterwegs zum Zielfrachtzentrum. Die Logistik scheint wieder auf dem Weg „back to the good old times“ zu sein.

Mein jüngster Bruder hat heute Geburtstag und so wurde eben eine email verschickt mit einem Foto auf dem unsere Mutter bei ihrer Konfirmation abgebildet ist. Sie selber hatte keines mehr, ist im Krieg oder genauer in der Nachkriegszeit und in Bodenwinkel geblieben.

Das ist so ein Danaer-Geschenk. Seine Frau hat einen an der Waffel, wenn die das mit bekommt, ist der Hausfrieden gestört. „Ich habe dich aus der Familie befreit und du bist so undankbar“ würde sie zwar nie sagen, aber sich so verhalten.

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6. Mai – 17. Mai

Uiiih, das Leben ist kompliziert. Im Internet bei MeineRöhre (versteht ihr das?) fand ich einen GEZ-finanzierten Beitrag (die Expansion über das Fernsehen hinaus halte ich für nicht verfassungsgemäß finanziert.) über die Patientenverfügung in Zeiten den Corona-Viruses. Künstliche Beatmung: eigentlich nein, im konkreten Fall und vor allem bei Aussichten auf ein Genesen ohne schwerwiegendste Beeinträchtigungen in der Zukunft doch eher ja. Müssen wir halt durch.

Da mich das Jüdische Krankenhaus in Berlin, zu Zeiten wie die Krankenkassen diese Institutionen nach Aufenthaltsdauer, die nach Tagessätzen bezahlt wurden, extensiv bei Nierenstein nicht – oder fehlerhaft im Interesse des Patienten – behandelt haben, indem sie auf einen natürlichen Abgang des Steines warteten. Trinken und Essen hat mein Körper jedoch verweigert und erbrochen. Die verabreichten Schmerzmittel, die immer notwendig wurden, wenn sich der Stein im Körper bewegte, schienen der Ärzteschaft zu viel und sie versuchten mit dem Placeboeffekt. Doch eine Infusion nur mit Salzwasser wirkt nicht, es bleibt das Warten auf die Wirkung des fehlenden Medikaments. Das bekommt man mit. Und in der Zeit taucht kein Arzt am Krankenbett auf, nur ein Pfleger mit Mitgefühl. Der spritzte dann nach Beschwerde und Nachfrage bei der Obrigkeit etwas in den Infusionbeutel, was nach einiger Zeit auch Wirkung in meinem Körper bedeutete. Dieses Lumpenpack versucht mich zu belügen und betrügen.

Irgendwann tingelte ein Pfarrer durch die Krankenzimmer und dem erzählte ich vom dem Sterben meiner Mutter an Brustkrebs und dem langen Ableben. Im Prinzip das gleiche, was ich hier im Krankenhaus erlebe, ein völliges Desinteresse der Ärzte an meiner Gesundheit, ein Standardfall, den wir vom Büro aus behandeln können.

Es ist völlig „glaubwürdig“ wie schnell der Pastor sein „das glaube ich nicht“ äußern konnte und die Kurve gekratzt hat.
Seitdem: Nie wieder „Jüdisches Krankenhaus in Berlin“. Der wußte wie der Ablauf in der Medizin war und er wußte eben nicht, wie damit umgehen. Vielleicht war er aber auch selber betroffen, das ist dann ein Problem im Quadrat.

Nur: Was mache ich mit der aktuellen Lage.
Weiter so mit „Vaterland und wird schon werden“. Vermeiden wir riskante Kontakte, Was sind riskante Kontakte? Okay I. erkennt sie nicht und ist damit eine Virenschleuder, wenn er Kontakt hat und das kann schon sein, weil sein Umfeld die gleiche Intelligenz hat, dann könnte er mich infizieren.

Was ist aber mit L, der kann mit freiwilliger Quarantäne nicht umgehen, der braucht den Umgang mit anderen Menschen und zwar einer Mindestmenge, wenn der eine Woche ohne menschlichen Kontakt ist, kann keine Verhaltensprogose erstellt werden, völlig unberechenbar, der springt aus dem Fenster, ja, nicht gerade nach einer Woche, aber …

Jetzt kann ich weiter durchdeklinieren, das wird zu keinem Ergebnis führen. Das Leben wird weiter gehen, ob es mich durch Zufall aussortiert oder nicht. Die Pest ist auch verschwunden und keiner weiß wie das geschah. Bis dahin, darf keine Ratte in das zweite Wohngeschoß.

Ach Ratte, die letzte, deren Hinterlassenschaft ich vor zwei/drei Jahren dokumentiert hatte, war:

Aber wer war es und wie ist es in die Wohnung gekommen? Deshalb Foto gemacht und ein bischen im Internet suchen gewesen. Das Tierchen hatte einen interssanten Namen: Rattus Norvegicus, eine Wanderratte. Vielleicht aus Norwegen? Das ist ein weiter Weg nach Südostgriechenland. Persönlich hat sie sich nicht vorgestellt und das Brot hing immer in einer Tüte an einem Nagel in Kopfhöhe an der Wand. Dimitrios hat jedenfalls in den nächsten Tagen ein paar Teller mit Rattengift präsentiert und den Weg des Tieres durch die Toilette mittel Gewicht auf dem Deckel blockiert, wenn es nicht einen anderen hatte.

Ich hatte als letzter Bewohner vor eine Sanierung im vierten Obergeschoß mindestens eine Maus in der Wohnung, die sich an meinem Brot, an meinen Lebkuchen und wer weiß was gütlich tat, (alles angefressene wanderte in den Kühlschrank), als Notgemeinschaft hätte ich verhandelt, ich verstand ja ihren Notstand. Im ganzen Haus nichts Essbares mehr. Jedoch den genutzten Zugang zu meiner Wohnung, nach vollständigen Auszug erschloß sich mir nicht.

Oooch jetzt trinke ich eene met“ und hier ix nix mehr. Welche Musik lief, kann ich nicht mehr rekonstruieren, muß irgendwie mit de kölsche Jung zu tun gehabt haben. Ooh, jetzt läuft hier auch wieder „Fete“.

7. Mai

Gestern war das Bier ja alle, da bin ich halt an den Wein gegangen, ähh zwei mal und so wurde es fast Sonnenaufgang. Das Glas hatte ich nicht ganz ausgetrunken und es wartete darauf, dat ich et leer machte oder auffülle. Nun das Auffüllen erwies sich als schwieriger, denn die Fläscheken waren geleert. So habe ich mir halt noch etwas hingeleegcht.

8. Mai

Es war Tagsüber recht ruhig auf der Straße, der Martin-Luther-Straße, da wollte ich nach dem Supermarket einen Salat holen. Zum Glück ist mir da eingefallen: heute vor vielen Jahren war Kriegsende und hier in Berlin dieses Jahr ein Feiertag. Ich wäre dafür diesen Tag für ganz Deutschland zum Feiertag zu machen. Gerne bin ich bereit den 3. Oktober dafür herzugeben. Das ist ohnehin kein Feiertag mit demokratischen Hintergrund. Bei der Einführung wurde der 17. Juni gestrichen, war ja ein ein Erinnern an Bewegung aus dem Volke. Das war nicht mehr gewünscht, denn dann hätte der Tag der Einheit der 9. November werden müssen. Das ging natürlich nicht, kommt das Volk auf falsche Gedanken. Das hat dreissig Jahre geholfen, doch es zerbröselt und zwar in negativer Richtung.

9. Mai

Ab und zu widerspreche ich einzelnen Einträgen bei facebook, so auch

„Wieso bestehen wir eigentlich nicht auf einen Antikörper Test? Somit könnte ich, vorausgesetzt ich hatte den Virus und bin immun, ja ganz anders argumentieren gegen die Maskenpflicht und sonstige Beschränkungen. Ich hatte z.b. im März mal ein paar Tage leichte Symptome, vielleicht hatte ich das Virus ja? Also wie kommen wir nun an Antikörper Tests, die auch anerkannt sind?“

Gewissheit gibt es erst in ein paar Jahren. Und es sollen auch schon Immunisierte gestorben sein. „Das müssen Hexen bewirkt haben, laßt sie verbrennen.“

10. Mai

Um die Mittagszeit ist mein Smartphone gesperrt. Es meldet „Von mein Gerät finden gesperrt.“ Allerdings handelt es sich um mein Telefon, wie kann das jemand anderes sperren. Ein Fehler oder ein Angriff auf meine Infrastruktur. Als Meldung steht da „Ruf mich an“. Damit der Angreifer weiß: es hat funktioniert. Niemals.

Ruhe bewahren und Foto vom Smartphone mit der Anzeige machen. Anschließend wird es ausgeschaltet und eine Stunde abgewartet, damit nicht irgendwelche Programme im Hintergrund werkeln.

Wer ist Ansprechpartner für Störungen? Congstar ist der Mobilfunkanbieter und der wird angemailt.

Das Smartphone eingeschaltet und es fragt etwas zum Aufheben eines Sperrbildschirms ab. Sperrbildschirm, was ist das? Habe ich nie eingerichtet, behindert mich im Regelfall. Versuchsweise etwas eingeben, was ohne Erfolg blieb. Warten wir halt ab und versuchen Informationen im Internet zu finden. Die Internetpräsenz der Computerzeitschrift CHIP sagt: nichts einfacher als das, vorausgesetzt ein Sperrbildschirm ist eingerichtet. Voraussetzung liegt nicht vor, funktioniert nicht.

11. Mai

Congstar hat geantwortet:
„bei einem Sperrbildschirm handelt es sich um die Sperre die Sie jederzeit mit Ihrem SIM-Karten PIN oder Ihrem Handy PIN entsperren können. Eine Sperre über Dritte ist hier nicht möglich.“

Noch einmal geschieben, diesmal mit Photo von der Meldung. Eine halbe Stunde später ist die Antwort da.

… als Netzbetreiber haben wir keinen Einfluss auf das Endgerät. Es ist keine Sperre für Ihre Rufnummer 0160 XXX eingerichtet, sodass Sie uneingeschränkt Ihren Tarif nutzen können.

Haben Sie eventuell diese Rufnummer in Ihrem Endgerät blockiert oder Einstellungen verändert. Bitte prüfen Sie die Einstellungen in Ihrem Handy.

Das war schon nach der ersten Antwort klar: „wir nicht zuständig“, die weitere Anweisung ist ein Witz, wie will man etwas prüfen, wo man nicht heran kommt.



Regentag. Nichts geschafft und nach neuer Software für das Handy gesucht. Das bisher verwendete Tagebuch läßt sich nicht freischalten. Dreimal mit den Service gemailt, aber der Code für ein neues Passwort läßt mich es zwar generieren, es wird jedoch nicht gespeichert sondern als Fehler ohne Konkretisierung abgelehnt.

12. Mai

Mysugr läuft wieder, allerdings sind vierzehn Tage Daten nicht gesichert gewesen und verloren.

13. Mai

Ich war morgens auf dem Balkon, erfrischend kühl mit 5 Grad Celsius. Das war gestern auch schon so. Von wegen laue Maiennacht.

16. Mai

Zum Supermarkt gefahren, vorsichtshalber mit einem Schal, für den Fall des Eintrittsverbots ohne Maske. Am Eingang steht dann eine entsprechende Bitte. Nur, wer hier keine Maske hat, der bekommt auch keine. Nach ein paar Minuten mit dem edlen Outfit, rutscht der Schal nach unten und ich bekomme mehr Luft.

Es ist halt nicht Winter und im Supermarket weht kein eisiger Wind. Schal ist für mich keine Alternative und ein Palästinensertuch habe ich nie besessen. Auch eine Sturmhaube für Motorradfahren im Winter ist nicht mein Eigentum.

17. Mai

Heute habe ich endlich die Design-Leuchte von K fertig gemacht. Sie funktioniert wieder. Eine zwölf Volt Halogenleuchte mit zwei Stufen Beleuchtungsstärke.

Wie sie das erste mal da war, die Lampe, wurde gemessen am Transformator Eingangsspannung 230 Volt und oben am Halogeneinsatz kein Spannungseingang, also Transformator defekt. Das Angebot, einen nicht Designtransformator daneben zu legen, wurde abgelehnt. Sie wollte einen originalen besorgen. Den Händler gab es nicht mehr, aber einen neuen Importeur, der zu dem italienischen Hersteller Geschäftbeziehungen hatte. Es dauerte Monate bis der Ersatz kam und wieder etwas, bis er bei mir war. Ein passendes Teil von den Abmaßen. Allerdings haben die die Anschlußklemmbuchsen geändert. Sie sind schmaler geworden.

Also Design-K angefragt, was ich machen soll. Das war natürlich keine Handwerkerkunst, denn das wird vor Ort entschieden und der Kunde bekommt davon auch nichts mit. Aber für Design gehe ich durch jedes Nadelöhr, immer in Absprache. Es sei denn irgend ein Fernsehmagazin will wissen, wie gearbeitet wird, die hätten sich auch gefreut. Alles transparent.

Es wurde angeboten die Kontaktfahnen am Umschalter auf Maß zu feilen (ein Schleifstein steht mir nicht zur Verfügung) oder die Anschlußbuchsen abzukneifen und den Draht an die Anschlußfahnen zu löten. Nööh, das macht das Design kaputt. Sie wollte einen neuen Umschalter mit schmaleren Kontaktfahnen besorgen. Da hat der Hersteller aber nicht mitgespielt. Die Maße des Schalters wurden geändert, der paßt in das alte Gehäuse nicht hinein. Abkneifen gefällt mir wenig, denn dreimal gekürzt ist immer noch zu kurz, der gesamte Drahtverhau ist recht kurz und eng der Platz im Gehäuse, da zieht an jeder Seite ein anderes sperriges Gewicht.

Da muß erst ein Testaufbau her, die Lampe hat nach dem Kürzen der Drähte zu funktionieren. Transformator mit Prüfkabel angeschlossen und der liefert seine zwölf Volt. Die Sekundäranschlüsse an den Lampenteil angeschlossen, Halogensockel hat zwölf Volt. Den Anschlußkasten sekundärseitig geschlossen, jedenfall versucht zu schließen. Sieht etwas schief aus. Nun ja recht dünnes Blech. Probelauf. Nichts, Lampe geht nicht. Zur Ablenkung den alten Transformator geprüft. Alles in Ordnung. Ich habe doch alles so zusammengebaut, wie es vorher war. Ja, vorher hat es nicht funktioniert.

Warum? Da ist ja nicht so viel, eine ein-Draht-Stromversorgung. Der Draht vom Transformator zum Halogensockel hat Durchgang, Widerstandmessung zeigt Null Ohm. An einer Knickstelle ist eine Schlaufe um eine Achse gewickelt, da ist kein Kabelbruch und auch sonst ist da keine Stelle, an der so etwas auftreten könnte. Bleibt nur der Rückweg des Stroms, das ist das Rohr in und an dem der Leuchtkörper hängt. Alles Metall. Von oben nach unten ebenfalls Null Ohm. Bleibt nur noch der Übergang von der Kontaktfahne zum Gehäuse, was aber nicht bei offenem Gehäuse zu messen ist und bei geschlossenem erst recht nicht. Bei erstmaligem Auseinanderbau war die Kontaktfahne zwischen Gehäusedeckel und Rahmen mit der Deckelschraube fixiert. Eine Messung an den Gewindegängen zum Lampensockel zeigte Durchgang an. Ja, ja, wer mißt, mißt Mist. Dreißig oder fünfzig Watt fließen nicht. Niedervolttechnik, da gibt es Übergangswiderstände und da findet sich die Grenze für zwölf Volt. Die Anschlußfahne muß vom Werk aus woanders angeschlossen gewesen sein, aber wo?

Da war noch ein Federbügel über einem Kugelkopf, der das dünne Rohr in einer leicht variablen Stellung halten sollte. Schönes blankes Messing, allerdings ohne elektrischen Durchgang zum Lampensockel. Der Kugelkopf hatte einen klaren Durchgang. Waren also die Federscheiben unter der Brücke isolierend und da mußte die Kontaktfahne hin. Acht dunkle Federscheiben unter der Brücke in einem schwarzen Käfig in einer speziellen Anordnung vor und hinter einem Sperrring, der das Abscheren und Verdrehen des Drahtes verhindern sollte, auf zu kurzen Schrauben viele kleine gewölbte Scheibchen in der richtgen Reihenfolge unter und über der Kugelaufnahme zu fingern und die fixierende Mutter auf zu setzen, macht keinen Spaß.

Schwarze Schrauben, schwarzer Lack? Design? Mumpitz, das ist eloxiert, bis auf den rechten Deckel, der ein Kunstoffinnenleben hat. Jeder ordentliche Blitz weiß: nimm den Baum neben der Kirche mit dem grünen Kupferdach, das ist der einfachere Weg. Rost und Grünspan sind schlechte Leiter für elektrischen Strom. Eloxieren ist viel teurer als schwarzen Lack aufzusprühen, aber auch wesentlich robuster und widerstandsfähiger. Da platzt nicht einmal durch ein Umfallen etwas ab.

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28. April – 5. Mai

Campact organisiert eine Demonstration mit Mund-Nase-Masken, die es kostenlos gibt. KLar, bei kostenlos und Botschaft auf Diskrepanz will ich haben. Beeile ich mich doch auch, sagen die doch „wenn alle, dann gibt es keine mehr“. Für den Fall, das in Berlin der Supermarket mich nicht mehr liebt.

Ob sie rechtmäßig ist die Maskenpflicht ist fraglich. denn es bietet keinen bemerkenswerten Schutz. Die Verpflichtung die Maske zu tragen ist zufällig zu dem Zeitpunkt der ersten Lockerungen der Pandemiemaßnahmen eingeführt worden und soll den Bürger erinnern: da ist noch ein Virus, das etwas verlangt. Ob da eine korrekte Abwägung der Rechtsgüter erfolgt ist, scheint doch sehr fraglich zu sein. Bis allerdings ein Urteil in einem Rechtsstreit durch die Instanzen gesprochen und gewandert ist, kann die Pandemie Geschichte sein. Hier kann in den verschiedenen Bundesländern ein vorsätzlicher Rechtsbruch begangen werden, man weiß es nicht.

29. April

Mittags meinen Garagenvermieter zwecke Termin das Motorrad aus dem Winterschlaf zu befreien konnektiert. Leider bietet er eine Zeit an, die jetzt ist, ich komme aber nicht so schnell von A nach B. Also morgen versuchen.

K hat mir eine mail mit Link zu einem „sauguten Artikel“ geschickt. „Die Welt nach Corona von Mathias Horx. Die Corona-Rückwärts-Prognose …“

Er beginnt gleich einmal mit dem Invertieren der Erwartungshaltung und stellt (sein?) Modell der Re-GNose zum Gegensatz der Pro-Gnose vor. Er stellt sich vor im September 2020 in einem Cafe zu sitzen und über unser Verhalten / Verständnis zu wundern. Dann wird reine Phantasie produziert. Gesellschaftliche Höflichkeit stieg an, bei Fußballspielen gibt es keine Mass-Wut-Pöbeleien, man kommunizierte wieder wirklich, Bücher lesen wurde zum Kult. Jawoll und das alles hat der Mensch bewirkt. „Die human-soziale Intelligenz hat geholfen. Die vielgepriesene Künstliche Intelligenz, die ja bekanntlich alles lösen kann, hat dagegen in Sachen Corona nur begrenzt gewirkt.“ Da wird so richtig klar, mit welchen Bildern der Horx Spiegelfechten übt. Er will seine heile Welt aus der Kindheit wieder haben. Künstliche Intelligenz muß für ihn so weit weg sein wie eine Dampfmaschine in England. Man hat da etwas gehört, aber das wird sich bei uns nicht durchsetzen. Eine Dampfmaschine auf der Menschen fahren – schneller als ein Pferd laufen kann – wird diesen schwer schädigen.

Da beginnt sein Wunschkonzert: „Der große Technik-Hype ist vorbei. Wir richten unsere Aufmerksamkeiten wieder mehr auf die humanen Fragen …“, „wieviel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus tatsächlich entstanden ist“, „die Globale Just-in-Time-Produktion, mit riesigen verzweigten Wertschöpfungsketten, bei denen Millionen Einzelteile über den Planeten gekarrt werden, hat sich überlebt“.

Bei einer Prognose aus der Zukunft ist er sich nicht so sicher:
Vielleicht werden wir uns sogar wundern, dass Trump im November abgewählt wird. Die AFD zeigt ernsthafte Zerfransens-Erscheinungen, weil eine bösartige, spaltende Politik nicht zu einer Corona-Welt passt.“

Unsicherheit ist nicht das, was er verkaufen will und so kommt das „Gute“ zum Tragen. „Fake News hingegen verloren rapide an Marktwert.“ Ist so natürlich nur eine Feststellung aus der Zukunft, warum und wieso braucht nicht begründet werden, denn in der Zukunft ist das Geschichte, wer fragt da nach Glaubwürdigkeit. Das ist so.

Fake-News ist eine Reaktion auf das Kommunikationsverhalten der gesellschaftlichen Ikonen. Gute Fake-News zeichnen sich durch Glaubwürdigkeit aus. Sie sind genauso gut oder schlecht wie die präsentierte Wahrheit. Sie verlieren erst ihren Boden, wenn die zugrundeliegenden Informationen eindeutig nachvollziehbar und klar werden. Da steht jedoch die Komplexität der Lebensumstände massiv im Weg.

Und so ähnlich kommt er auch zum Schluß:
„Die kommende Welt wird Distanz wieder schätzen – und gerade dadurch Verbundenheit qualitativer gestalten. Autonomie und Abhängigkeit, Öffnung und Schließung, werden neu ausbalanciert. Dadurch kann die Welt komplexer, zugleich aber auch stabiler werden. Diese Umformung ist weitgehend ein blinder evolutionärer Prozess – weil das eine scheitert, setzt sich das Neue, überlebensfähig, durch.“

Verstanden? Nöö, also Yin-Yang geht so, Ping-Pong etwas anders und es ist so etwas wie ein Pendel. Ein Pendel schwingt immer in eine Richtung, wenn die Erde sich dreht, schwingt es plötzlich woanders hin. Ziemlich cool der Beweis der drehenden Erde. (Dank an meinen Lehrer Berthold Daerr.)

30. April

Heute ist Tango, um neun Uhr Termin im Polikum Friedenau. Es sind weniger Leute wie sonst da, das kann an der Uhrzeit liegen, ich wähle immer nachmittags-termine. Die haben mir den vor Tagen gestrichen und so habe habe ich eben die Morgenstund genommen, da ich die Medikamente auch ohne Arztbesuch benötige. Anschließend wird der Hausarzt um die Ecke besucht, der ja auch Drogen verteilt. Da das Wartezimmer leer ist, will ich ihn auch besuchen und das Problem vom Samstagmorgen zu den Akten geben. So kommen wir auf das Problem Blutentnahme. Seine Hilfskräfte waren im Januar schon genervt Venen zu finden und zu treffen, so daß sie aufgegeben haben. Den nächsten Termin habe ich bei der Konkurrenz im July. Blitzschnell hat er erkannt: der DMP Betreuungszuschlag geht ihm verloren. Ein Medikament, welches ich selbst bezahlen muß, ist ausgegangen und ich nehme es zur Zeit nicht. Da hat vor Jahr und Tag ein Kollege von ihm auch gepredigt „sehr effektiv und wirksam“, doch wenn die Kosten von der Krankenkasse nicht übernommen werden, wird das nicht stimmen. Es gibt eine Neumedikation. Auch eine angeratene Magenspiegelung lehne ich ab, von der letzten nach einem Krankenhausaufenthalt empfohlenen Kontrolle hat er keinerlei Unterlagen. Tja, die Kommunikation von Arzt zu Arzt ist trotz der elektronischen Kassenkarte immer noch völlig unzureichend, allerdings habe ich wohl damals darauf verzichtet, weil für die Diagnose „alles in Ordnung“ mache ich kein „Männchen“.

Wir einigen uns auf eine sofortige Blutentnahme. Die Ellenbogenvenen gefielen ihm nach den vorangegangenen nicht und entscheidet sich für die linke Handoberfläche. Er trifft auch die Vene aber bei dem Anklemmen der Saugampulle rutscht die Nadel aus der Vene, es tritt Blut aus in die Unterhaut und bildet eine Blase. Der Vorgang wird abgebrochen und mit Tupfer und Plaster besiegelt. Da ich zwei Hände habe, ein weiterer Anlauf. Diesmal bekommt er seine drei Röhrchen.

Das war kein erfolgreicher Vorgang für den Arzt, kein Heiligenschein, keine überzeugende Darstellung und das schmerzhafteste: der Verlust des DMP-Programms.

Abends erzählt Torsten Sträter im Fernsehn seine Träume: „Ich fahre auf einem Dreirad die Hotelflure ab, sie sind kilometerlang ich fahre und fahre an endlosen Hoteltüren vorbei, biege um eine Kurve und bremse. Vor mir im Gang stehen zwei Mädchen. sie halten sich an den Händen und sehen exakt identisch aus. ‚Iss keinen Zucker du wirst zu fett, es ist nicht gut für dich. Iss keinen Zucker, du wirst krank und dann sterben.‘ Wer seid ihr?, brülle ich. ‚Die Ratiopharm-Zwillinge‘. Jetzt ist aber ‚mal gut, denke ich und werde wach.“

Den Horrorfilm Shining kenne ich, so auch die Hotelflure und die Zwillinge, das die schon von Ratiopharm waren, ist neu und schreckt selbst den Sträter auf. Da wollte ich wohl auch nicht weiter träumen, von dem Sport und der Quadratur.

1. Mai

Kein Tanz in den Mai und auch keine Arbeiterdemonstration. Ansonsten verlief der Tag ereignislos.

2. Mai

Zehn Uhr Termin Motorrad befreien. Es ist nichts los in der Stadt und selbst vor der Tür bekomme ich einen Parkplatz. L erscheint mit einem großen Volvo und parkt in zweiter Reihe. Wir gehen auf den Hof zu den Garagen. Dort steht mein Radl seit fast sieben Monaten unter einer Regenhaube. Das erspart Staub putzen. Schwer ist das Gerät, welches rückwärts auf die Zufahrt geschoben sein will. Die Batterie, für den Winter in meinem gemütlichen Badezimmer warm gestellt und vorgestern drei Stunden an das Lagederät gehängt, wird eingebaut. Das Werkzeug und die Haube bringe ich weg, beziehungsweise will ich vor die Hofeinfahrt bringen, denn die ist verschlossen. Ein ordentliches Haus, wer da durch die Hofeinfahrt geht, schließt das Tor ab. L hat gewartet, meinte letztens hätte er noch Starthilfe gegeben, zuversichtlich antworte ich: das wird schon gehen. Und es geht ja auch ohne erkennbares Saugen des Motors an der Benzinleitung, was man durch Drehen des Anlassers ohne Zündreaktion des Motors bemerken kann. L schließt die Grage und und geht zur Hofeinfahrt vor, läßt mich auf die Straße, wo ich die Ausfahrt etwas blockiere. Sammel mein Werkzeug und die Haube ein und versenke es im Kofferraum. Ein kurzer Gruß „bis nächstes Jahr“, sagt L, was freilich korrigiert werden muß, ich muß Ende Oktober von der Straße. Er ist schneller weg, ich kämpfe noch mit dem Helm, dessen Verschluß schwergängig ist. Aber dann: olee, das macht Spaß, das Losfahren, zwar nur siebzig Meter bis zur Ampel. Die Reifen scheinen etwas Luft verloren zu haben, was am Lenkverhalten bemerkbar ist.

Nach dem Regen und meiner Mittagsruhe will ich das Auto aus Neukölln abholen und war zu Fuß. Google sagt mir sieben Kilometer, das wird gut für meinen Blutzuckerspiegel und meiner physischen Leistungsfähigkeit sein. Außerdem will der öffentliche Personennahverkehr ab heute keinen ohne Maske befördern. Cowboy haben wir als Kind auch immer ohne Mundschutz und Hut gespielt. Ich muß unterwegs viele Pausen machen, an der Langenscheidtbrücke, da geht es etwas bergauf, an der Bahnüberführung Monumentenstraße, am Kaiserstein, am Friedrichwerderschen Friedhof, vor den ehemaligen Kreuzberger Festsälen, auf dem Hermannplatz und in der Sonnenallee. In der Sonnenallee ist Begegnung angesagt, vor jedem türkischen Geschäft ist „sozialistisches Schlangestehen für Bückware“ auf dem Gehweg angesagt. Dort finden sich gehäuft Gemüse- und Fleischläden mit orientalischem Angebot, der Gehweg ist von der Auslage vor den Schaufenstern und den Lieferkisten zwischen den Baumscheiben gerade einmal für zwei Personen frei, davon nehmen die Wartenden ein Teil ein. Wegen dem Gegenverkehr ist Slalomlaufen angesagt. Mundschutz? Klar, als absolute Ausnahme, wir wollen doch nicht übertreiben. Hier wurde Abstand halten noch eingehalten, weiter in der Sonneallee, bei einer Kreuzung, muß wohl der angesagteste Laden des Tages gewesen sein. Die Schlange zum Einlaß war in beiden Straße elend lang und vor der Tür regelte eine Fachkraft die Begrenzung der Massen im Laden. Einer rechts, einer links und im Laden fast gähnende Leere. Da wurde der deutsche Regelungswahn vorgeführt. „Mach‘ ich Meister, ja Meister, ist Ordnungsverfügung von Amt, Strafe 350 Euro“. Eine Infektion mit Corona findet jedenfalls nicht im Laden statt. Ein Polizeifahrzeug stand am Hermannplatz, zur eigenen Sicherheit haben die lieber nicht in die Straße um die Ecke geschaut. Im Ramadan vor Sonnenuntergang das Einkaufsverhalten für gutes Essen mit „deutscher Gründlichkeit“ reglementieren zu wollen, ist keine gute Idee und daher: da ist das Ordnungsamt zuständig. An der Grenze von zwei Bezirken? Nee, die Kollegen machen lieber eine Runde um die Rathäuser. Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Oder etwas neuer von Extremo, lieb Vaterland magst ruhig sein, ein jeder stirbt für sich allein.

Der Straßenverkehr auf der Sonnenallee staut sich auch, welch Wunder, die wichtige Hermannstraße ist seit Jahren Baustelle und nur in eine Richtung befahrbar. Es zieht sich hin, ich zweifel ob ich mich verlaufen habe und die Straße ob der vielen wartenden Kunden längst überquert habe. Eine Orientierung an dem Stadtplan an eine Bushaltestelle sagt mir: Hast‘ noch ein paar Querstraßen ab zu latschen, nach einer weiteren Pause. Das waren dann drei Apotheken, eine wird geschlossen. Da steht doch: der Apotheker geht in den wohlverdienten Ruhestand. Ob da der Herr Apotheker seine Ironie von „wohlverdient“ auslebt. Industriell gefertigte Chemie aus dem Regal über den Ladentisch zu opulenten Abgabepreisen geschoben ist echt mühsame anstrengende Arbeit. Alleine schon die Verantwortung, die zwar der Arzt trägt, wiegt schwer. Nun gut, einer weniger, es sind immer noch zu viele, die sich alle Lokalitäten in den teuersten Lagen leisten können. Die Gesundheit muß es dir wert sein.

Japperdappadoo, ich habe das Autole erreicht nach zwei Stunden und vierundvierzig Minuten, wie das Smartphone mit seiner Stoppuhr das protokolliert hat.

Reinhören: Gossenabitur.
Weißbrot mit Olivenöl und Zatar.

Abends klingelt es an der Tür. Pfleger K steht vor der Tür und er hat schottisches Bier mitgebracht.
Er trägt ein Merchandisingshirt von Knasterbart.
Die Biere waren alle lecker, mit dem Preis dafür wollte er nicht herausrücken. Es waren alles Eigenimporte eines Berliner Gastwirtes und preislich auf Gastronomieniveau. Da haben wir solidarisch das Bier in meiner Wohnung konsumiert.
Später offeriere ich zu Bildern und Videoclips vom Aufenthalt in Israel palästinensisches Frühstück.

3. Mai

Sonntagsruhe. Na ja, das schon lange geschobene Schreiben an die Krankenkasse fertig gemacht und zum Briefkasten getragen. Ich hasse es, alles doppelt zu machen, denn alle Unterlagen, die die anfordern, haben sie schon im Laufes des letzten Jahres bekommen. Das ist Beschäftigungstrategie, die nur darauf abzielt, den Antrag nicht zu bekommen. Mit der gleichen Intention „ihr wollt Beschäftigung“ schreibe ich in den Antragsvordruck „siehe Anlage“ und nicht die geforderten Einzelsummen mit Verweis auf die Anlage. Klar, ich soll auch die Krankenkassenmitgliedsnummer, die Bankverbindung mit BIC und IBAN handschriftlich in den Antrag einfügen. Haben die alles vorliegen, wozu dieser Zirkus. Pragmatisch schreibe ich „wie Vorjahre“. Hampelmann kann ich gut. Was ich beantrage steht vorgedruckt und den Unterschriftskringel schaffe ich gerade so. Voraussetzungen erfüllt, sogar auf deren Vordruck, der gar nicht zur Voraussetzung gemacht werden kann. Als abschließende Krönung klammer ich alles zweifach zusammen, es soll nichts verloren gehen.

4. Mai

Heute kam ein Packet von Pearl, von vier bestellten Artikel nur zwei, die anderen werden zu zwei weiteren Terminen kommen. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Aber auch der Laptop läßt sich nicht einrichten und stürzt ab. Danach gibt nur das Logo von HP und ein Menue, mit dem ich nichts anfangen kann. Eine Anleitung how-to war ohnehin nicht dabei. Ich hatte schon vorher das Gefühl, da stimmt etwas nicht, das gibt nur Ärger. Aber wie kann das sein. Ich denke das kann Ärger geben und da ist er dann. Das muß ich zurück schicken.

5. Mai

Siehe da, das Retoure-Packet läßt sich an der DHL-Packetstation nicht einliefern, der Strichcode wird als fehlerhaft benannt. Also zurück nach Hause, den überdimensionierten Orginalkarton frische Luft gezeigt, der zur Hälfte mit Luftpolsterfüllmaterial und damit mit unsymetrischer Gewichtsverteilung gefüllt ist. Da es am Ausdruck, der auf dem Karton geklebt wurde, liegen kann, weil er nicht im entsprechenden Lesewinkel vor den Scanner gehalten wurde, noch zweimal in verschiedenen Größen ausgedruckt. Diesmal mit dem Auto zur der Packetstation gefahren, was sich als richtig darstellte, denn Annahmecomputer meinte: du kannst mir e amal.

Zurück und mein Parkplatz vor der Hausstür hat mir jemand weggenommen.

18. April 2020 – 27. April

Immer der Versuch aus Zahlen etwas zu erkennen, es sind einfach noch zu wenige. (Die Grafik wird täglich aktualisiert.) Und was auffällt: Die Ämter haben keinen Krisenmodus, sondern mach offensichtlich zum Wochenende pünktlich Feierabend. (Wollten die sicherlich nicht mitteilen.)

Nach der Mittagsruhe weiß ich nicht welcher Wochentag es ist, es ist trotz offener Balkontür zu ruhig. Ein Blick auf die Straße hilft nicht weiter, die meisten Autos stehen seit Tagen so. Haben wir schon Montag oder erst Sonntag. Die Markierung auf dem Kalender stelle ich nicht jeden morgen weiter, wozu auch, der Computer fragt das regelmäßig aus dem Internet ab und das stimmt, wenn nicht gerade doppelt auf Sommer- oder Winterzeit umgestellt wird. Bei meinem Kalender ist der Abgleich eher selten der Fall. Das war alles schon weiter als es wirklich ist.

Vor einigen Tagen hörte ich die Prognose „nach Corona wird nichts mehr wie vorher sein“. Das klingt zunächst ziemlich orakelhaft, also interpretationsbedürftig. Warum das so kommen sollte wurde nicht dargelegt. Tage später folgte eine Hypothese vom Untergang des römischen Reiches. Durch die Pest im Mittelalter ist das Wissen der Römer schneller gestorben als es weitergegeben werden konnte. Man kann das Gesellschaftswissen mit einem Fischernetz vergleichen. Fallen in einem Netz mehrere Konten aus, fehlen sie, es ist ab einer gewissen Anzahl der Lücken im Netz nicht mehr zum Fischen geeignet.

Nur die Sterblichkeitsrate für ein gravierenden Einbruch in die Wissensstruktur ist nicht ersichtlich, deshalb bleiben die Priester, im aktuellen Fall Wissenschaftler, eben nur Mittler der Gottesbotschaften, die so undeutlich sprechen.

19. April

Der Jahrtausendplan von Ben Bova. Uijuijuijui, der Niedergang der Wissenschaften ist nicht übersehbar. Die Anzahl der Fake-news und Verschwörungstheorien ist immens am steigen. Im Roman hat das ein Wissenschaftler erkannt und festgestellt. es bedarf tausend Jahre und einer Vorbereitung das Wissen zu reaktivieren. Wie das in der heutigen Zeit zu bewerkstelligen ist, weiß offenbar noch keiner. Spannend dürfte es jdenfalls werden.

20. April

Wieder vor dem Aufstehen geträumt. Ich soll kurz vor Feierabend noch eine Beleuchtung in einem Labor instandsetzen. Es handelt sich um eine Pendelleuchte mit Glühkörper, das Labor befindet sich in einem Fabrikgebäude im vierten Stock im dritten Längstriegel kurz vor dem ersten Querriegel. Ich komme dort mit einer Leiter an und nehme die Glaskugel ab, wechsel die Glühbirne und das Dingen flackert. Die Lampe ist zu demontieren, doch an den Anschluß erreiche ich nicht, ist – auch wenn ich auf den obersten Sprossen stehe – zu hoch. Das ist es dann mit pünktlich Feierabend machen. Durch das Gebäude die Acht-Sprossen-Leiter gegen die Zehner wechseln. Und freilich der nächste Fahrstuhlführer hat Schichtende und somit ist der Fahrstuhl außer Betrieb. Das gesamte Werk hatte einen unterschiedlichen Arbeitsbeginn und -ende, das sollte den Verkehrsfluß im Werk und auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln entzerren. Im zweiten Gebäuderiegel, was eigentlich der erste war, weil die Zählung mit Null anfing, war ein Lastenaufzug der etwas länger betrieben wurde. Das bedeutet entweder die Treppe in das nächste Obergeschoß zu nehmen oder auf der Höhe des ersten Flures zum ersten Querriegel zu gehen. Erschwerdend kommt hinzu: die Querriegel mußten durch eine Tür verlassen werden, fünf Stufen herunter auf die Höhe des Hofverkehrs über den Weg, fünf Stufen wieder hoch, Tür öffnen – diesmal nach außen, was bedeutet die Leiter auf der Schulter steil aufrichten, damit man an den Türgriff kam, Tür mit Schwung aufziehen, einen Schritt zurück machen, damit die Leiter unter dem Türholm durchgedrückt werden konnte, dann schnell hindurch. Hinzu kommt das Gewicht der Leiter, die nicht nur durch die zwei Sprossen etwas schwerer war, sondern aus anderem Holz bestand, welches wesentlich schwerer war. Im Regelfall wurde bei mehr als einer Treppe für den Weg durch das Gebäude mit den Hofüberquerungen entschieden. Die Möglichkeit das Gebäude über die Höfe zu verlassen und außerhalb die Stufen und Türen zu umgehen wurde meistens nicht in Betracht gezogen, weil gerade jetzt ein Hänger an einer Rampe im Weg stand und einen weiteren Bogen erforderte. Tagsüber kam dann noch ein Gabelstapler oder ein Pritschenwagen hinzu, es brachte also zeitlich keinerlei Vorteil.
Im Labor die Leiter hinauf und die Lampe abgeklemmt, dabei etwas an der Klemme bewegt und ein Draht sieht dabei labbrig aus. Toll, da wo das Kabel unter dem Deckenputz verschwindet ist ein Draht gebrochen. Keiner weiß warum und weshalb, das spielt jedoch keine Rolle. Was nun? Niemand da, den man fragen kann. Die Werkstatt weitgehend verwaist, die Starkstromkollegen von der Spätschicht waren noch da, aber nicht zuständig und der Vorarbeiter, dem das Problem vorgetragen werden konnte, war schon lange auf dem Heimweg. Das weitere Vorgehen mußte selbst entschieden werden. Den Auftrag abzubrechen und unerledigt zurück zu geben, kommt nur in Frage, wenn es wirklich nicht anders geht. Also durch das Werk in die Werkstatt, drei Meter Kabel gegriffen und ohne Fahrstuhl zurück in das Labor. Ein mehr oder weniger elegantes Provisorium von der einen zur anderen Deckenlampe gespannt und angeschlossen. Die Leiter zum Abstellort mit einer Ehrenrunde durch das Gebäude über den nullten Querriegel, der rechts und links Büros auf einem Flur hatte und den Flur entlang zum vierten Querriegel, dann das Teppenhaus abwärts zum ersten Flur und dort an der linken Abstellecke wurde die Leiter mit einer Kette an Heizungs- und Wasserrohren angeschlossen.

Ein Provisorium hält lange. Damals nicht, aber eine ordentliche Wiederherstellung wurde am nächsten Tag bei den Kollegen von der Installation in Auftrag gegeben.

Die Geschichte ist nicht erfunden, sondern vor vierzig Jahren passiert. Warum mein Gedächtnis sie jetzt nach oben spült, ist eine offene Frage. Unbeschäftiger Rentner kann es nicht sein, da eine Geschirrspülmaschine bei mir im Flur steht und auf seinen Platz wartet. Es bedarf jedoch einen Wasseranschluß und eine Abwasserführung. Es paßt ganz einfach nicht und ist mir zu aufwendig. Um es einigermaßen vernüftig zu bewerkstelligen ist eine Zwischenwand herzustellen, hinter der das Geraffel versteckt wird. Dazu muß in der Werkzeit alles, was da steht (Herd Spüle, Kühlschrank) aus dem Weg. Und wo kann das sein? Nur im Wohnzimmer, dort jedoch nicht nutzbar und im Weg. Brauchen wir überhaupt einen Geschittspüler, es ist ja bis jetzt auch ohne gegangen.

21. April

Der Ölpreis ist ins Negative gefallen. Man bekommt Geld, wenn man Rohöl abnimmt. Da könnte Trump doch Texas wieder aufpumpen und sogar seine Staatsfinanzen aufbessern. Das kann nicht passieren, da der negative Ölpreis auf eine begrenzte Menge und zu bestimmten Terminen zutrifft. Es ist ein Ergebnis der Spekulation und die ist sehr dynamisch. Dynamisch kann auch die Weltwirtschaft reagieren und die Weltwirtschaftskrise aus dem letzten Jahrhundert ist noch nicht in der Geschichte untergegangen. Die Probleme und Auswirkungen von Corona sind noch nicht absehbar, aber keine Weltwirtschaftskrise kann ich mir als Folge davon nicht vorstellen. Muß man halt abwarten.

Auf arte kam heute ein Sience-Fiction von gestern. Überwacht: 7 Milliarden im Visier. Gesichtserkennung und computerisierte Auswertung in einer chinesischen Provinz. Das war allerdings der Höhepunkt und eine Aussicht auf eine mögliche Zukunft. Der Weg dahin ist weltweit gegeben, aus Sicherheitsgründen natürlich. Da wäre ein Vorreiter Israel, rundum Feinde. Die französische Stadt Nizza, hat ein Forschungsprojekt, das Ziel ist die Verhinderung von terroristischen Anschlägen.

Es folgte eine Sendung über künstliche Intelligenz und deren weitere Aussicht, iHuman. Die Weiterentwicklung ist in Aussicht nach „Terminator“, einer künstlichen Intelligenz die eigene Interessen entwickelte.

22. April

Heute habe ich der Vertragsänderung der ING-Bank (vormals ING-DIBA) widersprochen, die Kontoführungsgebühren einführen will. Wie kaum anders zu erwarten, drohen sie jetzt mit einer Kündigung der Konten.

Sie schreiben: „müssen wir Ihr Konto (..) mit einer Frist von 2 Monaten kündigen. (…) Bitte beachten Sie: Eine Rücknahme der Kündigung und eine Verlängerung der Frist ist nicht möglich.“

Tja, wenn sie das müssen, dann sollen sie das tun. Ist dann ein Ergebnis ihrer Geschäftspolitik und nicht in der Entscheidung der Kunden begründet. Da will wohl eine Führungskraft die Entwicklung der Konten für den Geschäftsbericht zu seiner Exculpation gestalten. Nicht mit mir.

Lohntütenball

23. April

Den Lohntütenball wollte ich schon in der Vergangenheit hinzufügen.
Also icke wurde in das Arbeitsleben geworfen, damals. Als Lehrling in einem Handwerksberuf. Die Gesellen bekamen jede Woche am Freitag (ach, die haben Samstags nicht mehr gearbeitet!) eine Lohntüte mit einem Abschlag auf ihren Monatslohn, der erst nach Monatsende genau berechnet wurde. Die Lohnabrechnung wurde später schleichend auf Kontoüberweisung geändert.

Da am Freitag die Arbeitswoche beendet wurde, ging man noch auf ein Bier in die Kneipe um die Ecke. Die Sparkasse an vorderster Front (hatte wohl etwas mit Marktaufteilung zwischen Banken und Sparkassen zu tun) trommelte um Kunden für Girokonten aus der Gruppe von Lohnabhängigen, die kostenlos – und zwar unbeschränkt – geführt werden sollten, denn diese sparten oftmals noch im Sparstrumpf, wo doch ein Sparbuch im Angebot war und jede Einlage den Handlungsspielraum der Sparkasse vielfach erweiterte (Kreditschöpfung durch erhöhte Kundeneinlagen).

So wurde in relativ kurzer Zeit der wöchentliche Lohnabschlag abgeschafft. Nebeneffekt war der Rückgang des Lohntütenballs jeden Freitag, bis er gänzlich in Vergessenheit fiel. Das hatte auch den Kollateralschaden des Aussterbens der „kleinen Kneipe in unserer Straße“ zu Folge. Der Zirkus mit seiner Dynamik ist ja nicht zu Ende, jetzt geht es um die Abschaffung des Bargelds. Wo sind die Kollateralschäden und was sind da noch für versteckte Möglichkeiten?

Det war heute auch wieder ein Tag, Mittags schau ich vom Balkon, weil einen Tritt vor die Tür muß sein, kommt da M mit Mundschutz die Straße lang. Jooh, der Mundschutz hatte dann eine etwas andere Erklärung. Er war auf dem Weg zum Zahnarzt, gell, weil im Frontzahnbereich eine Brücke zerfallen ist, klaffte eine doppelte mehr oder minder große Lücke. Da kann man kaum selber in den Spiegel sehen. Jedenfalls kann er jetzt besser beißen, sagt er. Da mußte ich etwas bremsen und drohte: das verändert die Kiefergeometrie schnell.
Der Junge ist ja auch sparsam und seine Möglichkeiten Internetbanking zu machen, ist durch die Schließung der öffentlichen Bibliotheken weggefallen. Bei mir gibt es Zugang zu der großen weiten Welt. Nun ja, er braucht eine Bankbescheinigung über die Zinseinkünfte letztes Jahr, da er den als Anlage für den Jahreslohnsteuerausgleich braucht. Jahreslohnsteuerausgleich ist immer sinnvoll, wenn jemand nicht das Jahr über in Lohn und Brot gestanden hat. Allerdings, wenn man im Zeitpunkt der Zahlung ein Kunde des JobCenters ist, dann fressen die Schmarotzer das sauer verdiente. Darf also nicht passieren und sollte vorsorglich verhindert werden.

Mittags ruft L an, immer noch die alte Geschichte nach der er die Polizei dahin erziehen will, ihn zumindest anzuhören. Das wollen die auf keinen Fall. Wo kommen wir dahin, wenn jeder Bürger bestimmen kann, wie die Polizei arbeitet, das greift doch jeden Innenminister wegen Fehlleistung an. Der stellt sich immer vor die Polizisten, da wird zuerst den Polizisten gedankt. Die wissen nicht, wer ihr Auftraggeber ist, dem wird nicht gedankt, eher diskreditiert.
Da sprachen wir schon drüber, jetzt kam eine Fristsetzung die Begründung nachzureichen. Er hat da schon einen Entwurf, den er mir gleich zusenden will. Die mail kam dann auch, mir fehlte die Zeit das Konvolut zu Gemüte zu ziehen, weil schon nach den ersten Zeilen klar war, das ist keine Begründung für eine Beschwerde an die Staatsanwaltschaft. Da kam M gerade recht, um sich nicht über das wiederholte „die sind nicht fair“ zu ärgern.

Als L dann aufschlug hatte ich das Werk ausgedruckt auf vier Seiten vorliegen und etliches angekringelt, Tippfehler und Unverständliches. Er fragt gleich, ob ich seinen Text gelesen habe und was ich dazu sage. Er bekommt, was erwarten konnte. „Hast du wieder stundenlang gejault. Das ist ein juristisches Verfahren, die wollen nicht mit dir reden. ‚Die Polizei dein Freund und Helfer‘, da hast du keinen Anspruch. Das kannst du komplett weglassen“.

„Aber das stimmt doch nicht, was die da schreiben“.

24. April

25. April

Ableben prolongiert

Notebook hat einen Fehler in der Anbindung ans Netzwerk und kostet mir den letzten Nerv, da ich auf dem Bildschirm zu wenig sehe und die Maussteuerung über einen in der Tastatur versenkten Joystick bedienen muß. Hinzu kommt, die ewige Sucherei im Ubuntu Weaver.

Ein roter Joystick als Maussteuerung.

So habe ich unnötigerweise Open-Office per Terminaleingabe installiert. Nachdem ich das zuvor installierte und empfohlene LibreOffice deinstalliert habe, weil das Word-dokumente verweigert hat. Anstatt nach Lösungen zu suchen, habe ich bekannte Lösungen gewählt.

26. April

Zeit zum Aufarbeiten genutzt, da nach einem Ausflug in Facebook, Musik angestoßen wurde, halt viel weniger geschafft.
Lampe blieb liegen, L’s Aktionismus ist auch nur zur Hälfte gediehen.
Ich lasse es für heute.

27. April

Mit K eine Stunde vierzig Minuten telefoniert

10. April – 17. April 2020

Donnerstag 10. April

Ich habe den Roman Hinterwald bekommen und fange an zu lesen. Der Klappentext „Der Roman ist spannend und gut geschrieben, das Lokalkolorit ist stimmig und den Titel Hinterwald finden wir grandios. Andererseits polarisiert der Text stark und wir sehen es vertrieblich als sehr problematisch an, in Bayern mit einem Krimi herauszukommen, in dem die örtliche Bevölkerung derart schlecht wegkommt. ‚Aus dem Ablehnungschreiben eines Verlages'“. Allerdings das erste Kapitel fängt an: „Hier riecht es nach Tod. Überall. Ich bekomme den Gestank nicht mehr aus der Nase.“ Wie der Tod riecht, weiß ich nicht und Gestank ist ein Oberbegriff der nicht näher definierten üblen Gerüche. Da ich vor Jahren eine Vorlesung von Professor Krauland „Gerichtsmedizin mit anschließender Demonstration im Seziersaal“ besucht habe, war ich auch des öfteren in der Pathologie. Da war kein spezifischer Geruch von Tod.

Nun gut, wir werden sehen, wie das Mittenwaldepos auf vierhundert Seiten weiter- und ausgeht.

Heute ist angrillen angesagt. Mein (Elektro)grill auf den Balkon geschleppt und das Verlängerunsgkabel gesucht. Wegen der seit Tagen fehlenden Bewegung gab es nur zwei Bratwürstchen mit Zaziki und gewürfelten Tomaten (aus der Dose). Ja, nur. Vorher ein Stück Bienenstich. Man kann den Nachmittagskaffee nicht ausfallen lassen. Quarantäneberater behaupten der Tag muß Struktur haben.

Was rieche ich während des Schreibens. Den Tod? Nein Spiritus auf Holzkohle, Nachbars ist wieder vor dem Haus und kokelt.

Sonntag 12. April

Neue Informationsquelle gefunden, Monitoring freier Krankenhausbetten in Berlin. Auch wird die Anzahl der künstlich beatmeten Klienten angezeigt. Sechsundsiebzig Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Das ist sehr viel und absolut keine guten Aussichten.

Auf Facebook meldet „Frag den Staat“ die Veröffentlichung des Strategiepapiers der Regierung zur Bekämpfung des Coronavirusses. Da steht auch die konkrete Ursache des Todes drin, mit der Wahrheit wollten die zu Beginn der Pandemie nicht herausrücken und faselten nur von Gefährdeten. Nur keine Panik auslösen, denn dann zahlen die Menschen nichts mehr. Wenn schon sterben, dann auf einem großen Fest. Das paßt nicht zu „im Himmel wird alles besser“, woran viele den Glauben verloren haben. Die großen Feste wurden dann alle verboten. Es gab die Aussicht auf viel Geld, damit Vermieter ihr Geschäft weiter ungestört betreiben können. Wenn schon Pandemie, dann auf gar keinen Fall mit Lasten für die Umverteilung von Kapital. Obwohl die Mehrheit der Vermieter Kapitalgesllschaften sind, wurde auch ein Hausbesitzer gefunden, der seine Immobilie auf Kante finanziert hatte. Im Nu hatten im ganzen Land alle Eigentumswohnungen und würden Hunger leiden, wenn sich etwas an deren Mieteinkommen ändern würde. Das wird doch keiner wollen. Da hungern wir lieber als die Rendite der „Deutsche Wohnen“ zu schmälern. Was empfiehlt uns der Konzern? „Wir empfehlen Ihnen deshalb jetzt zu zahlen, was Ihnen aktuell möglich ist.“ Das ist Sicherheit für deren Dividende und die ist wichtiger als das (wirtschaftliche) Überleben eines Mieters. Sie leiden ohnehin schon ganz fürchterlich unter dem Mietendeckel. Habt Erbarmen.

Montag 13. April

Der Himmel ist bedeckt und die Temperatur will nicht ansteigen, deutlich unter angenehm. In der Nacht hat es geregnet und zwar im Schlafzimmer, welches auf der Nordseite ist, waren die Tropfen zu hören, die auf dem äußeren Fensterbrett im Rythmus der Windböen trommelten. Da habe ich keine Lust aufzustehen. Dennoch war ich gefühlt früh auf, sah auf die Uhr, machte mein Frühstück. Das war es dann auch fast schon, ich beschloß den Mittagsschlaf vorzuziehen.

Zu Mittag war das erledigt und eigentlich wollte ich dem Hinterwald weiterlesen, war gerade spannend, wie auf der Hauptversammlung des Heimatvereins eine Gruppe Gäste mit Protestplakaten erschienen ist. Habe jedoch nach einem Rundgang auf den Balkon und die Küche mit der Feststellung draußen ist auch kaum ein Mensch zu sehen dagegen entschieden. Selbst bei Facebook kommt mehr Werbung als Bewegung. Da lege ich mich eben noch einmal hin.

Mittenwald – eine Heimat

Nach weiteren drei Stunden – ungefähr – muß ich mich etwas beeilen, sonst ist Kuchenzeit vorbei und später schmeckt der Bienenstich unpassend. Hinzu muß ich Claudia zum Fünfzigsten gratulieren. Ans Telefon ist in Baden-Würtemberg niemand gegangen, die müssen noch besseres Wetter haben. Macht nichts, der Anrufbeantworter ist besser als ein Butler, denn er vergißt nichts – auch meine fröhliche Botschaft „jetzt bist du alt“ nicht. Alter hat sie selber zum Thema gemacht, vor Jahr und Tag sprach sie von ihrer Vergangenheit „da war sie noch jung und schön“ ohne genauer darauf einzugehen. So etwas höre ich.

Vor noch ein paar Tagen mehr hat ein Schulfreund von mir auch gesagt: „wir hatten eine schöne Jugend“ und abwehrend habe ich gedacht „meine ist noch nicht vorbei“ und ich hoffe es bleibt dabei. Ich bin neugierig und den Kipppunkt des Klimas will ich noch erleben. Dazwischen möchte ich noch so einiges sehen und hören.

Ich denke da weniger an das Lesen von Svenduras Motorradtouren oder von leckerem Lammbraten, was ich heute getan habe.

Lammkeule aus dem Ofen.

Lammkeule habe ich zuletzt bei Dimi und seiner Familie genossen, Lammrücken davor mit Beate und Uwe von einem Tier, wo ich weiß wie es gelebt und aufgewachsen war. Unter persönlicher Fürsorge von Armin. So ein Braten ist nichts für mich alleine in Quarantäne. Wobei ich den ganzen Braten meine und nicht eine Kantinenportion.

Appetit auf Braten, Sauerbraten, Krustenbraten oder Kassler hätt‘ ich schon, was gibt es? Bratkartoffel mit Schweinskopfsülze und grünen Salat.

Dienstag 14. April

Heute bei Motorrad-Kultur-Reisen vorbei geschaut. Das sind ein paar österreichische Planungsjunkies unterwegs auf Honda-Motorrädern. Die letzte Tour bei denen war im vergangenen Jahr und schon lange in die Analen eingegangen, das heißt aufgeschrieben und veröffentlicht. Die Planung und sorgfältige Buchung der diesjährigen Erlebnisse in Frankreich bedurfte einer Revision. Nicht so heftig, es bleibt fast alles wie in den letzten Monaten geplant nur in den September verschoben. Die haben auf den Kalender gesehen und danach beschlossen, weil: Motorradfahren ist bei wärmeren Temperaturen angenehmer. Sie waren in den letzten Jahren im Norden bei Regen und Schnee unterwegs, haben anscheinend dazu gelernt. Svenja ist da schon etwas realistischer und hat sich ein Beipiel am Flugverkehr genommen und gecancelt. No soup for her, „aus Verantwortungsgefühl“.

Bei mir ist der Planungsstand einfacher. Hier wohne ich und nach Brescello zu Don Camillo will ich, dann den Rubicon überschreiten. Der Zeitplan ist ebenso einfach: Das Wetter muß zum Start gut sein und wenn es los geht, geht es eben los. Am ersten Tag sind ein paar Meters zu machen, aber dann is Urlaub. Kein Termin, nirgendwo. Schaun wir ‚mal …
auf die Karte, in die Richtung sollte es gehen, mache ich mit einem Schlenker nach das sieht interessant aus.

Vorher muß die Guzzi wieder auf das Leistungsniveau ihres Klanges gebracht werden. Letztes Jahr hat sie tapfer durchgehalten. Vor München auf der Autobahn macht sie plötzlich bei hundert Stundenkilometern röhr und nix is mehr mit Beschleunigen. Deshalb runter von der Bahn und über den Acker zu den Road-Eagle, denn das war der Übernachtungsplatz vor der Sternfahrt der Biker-Union.

Clubhaus der Road-Eagle München.

Die Tour ist noch aufzuarbeiten. Anfangsvideos sind gemacht, das erste nur für starke Typen, it was a rainy day, beim zweiten Clip das Problem mit der Aufnahmeposition wegen dem angebrochenen Kameragehäuse, jedoch die anderen Tage ruhen. Ebenso kommen die Tage in Israel als Bericht nicht voran.

Mittwoch 15. April

Einkaufen war angesagt und der Parkplatz vor dem Supermarkt war wieder ungewöhnlich voll. Die Leute brauchen nicht zur Arbeit und amüsieren sich im Supermarkt. Salat bräuchte ich, aber ist mir zu teuer, Ersatzsalat auch, anderes Frischgemüse? Ist auch nicht auf meiner Akzeptanzebene. Nun gut ein paar Tomaten nehme ich und Knoblauch muß sein. Zwei Brote und Aufbackbrötchen, was sagt der der Einkaufszettel? Quark, Emmentaler im Block, der ist tatsächlich wieder da, jetzt hamster ich, zwei Stück sind meine. Steinofenpizza soll im Angebot sein, das Preisschild über der Kühltruhe sagt etwas anderes. Hab ich mich geirrt oder soll ich über den Tisch gezogen werden. Eine Kontrolle ob es fehlerhaft ausgepreist ist, kann nicht durchgeführt werden, bleibt also von mir unberührt. Auf dem Weg zum Fleisch sehe ich das immer noch oder schon wieder leere Mehlregal. Habe ich noch und wird in Würde älter, dabei wollte ich doch seit Monaten, ähh Jahren, Spätzle selber machen. Ja, will ich immer noch, aber hier gibt es dehydrierte in der Tüte, die bei der Gelegenheit in den Wagen wandern. Merguez sind im Angebot, jedenfalls im Prospekt, der im Internet besichtigt werden kann. Etwas günstiger, aber keinesfalls ein unbedingtes Schnäppchen. Nicht zu finden, ausverkauft. Normalität ist etwas anderes. Vor Corona gab es das nicht, Merguez waren nie so gefragt. Ohnehin kommen die nicht an die Qualität heran, die ich Frankreich kennengelernt habe. Überhaupt die Normalität. Die Kunden bewegten sich äußerst bedächtig auf den Mindestabstand achtend und irgendwie gehemmt. Der Bewegungsablauf ist bekannt aus Zombiefilmen, ein etwas eckiges Bewegen mit einem unsichtbaren Glaskörper, der Distanz erzwingt. An der Kasse Querstriche auf dem Boden, die den Mindestabstand anzeigen und eine Dirigentenkraft, die die Kunden an die einzelnen Kassen zuweist, was sie aber wegen den ungünstig aufgestellten Regalen garnicht mit dem auch seitlich geltenden Abstand leisten kann. Ich lasse fünfundsiebzig Euro in dem Laden und das ohne Bier, Wein oder Likörchen. Das ist ja schlimmer als hungrig vor Weihnachten einkaufen zu gehen.

Weil wir schon unterwegs waren, machen wir einen Besuch im Baumarkt. Mein Begehr ist ein Dichtungsring und ein paar Blümchen für den Balkon. Der zweite Eingang ist gesperrt, dabei habe ich extra vor dem geparkt und muß nun die Meters zu dem anderen latschen. Der Anblick ist nicht gerade das, was ich mag. Da steht einer und läßt nur Kunden mit einem Einkaufswagen hinein. Da sind gerade zwei zurückgekommen und durch eine Warteschlange ohne Einkaufswagen kann einen okkupieren. Dann sehe ich den fliegenden Wechsel von Einkaufswagen, die warten auf die Zuteilung vom Türsteher. Ich habe einen und es geht etwas schneller in die heiligen Hallen. Der Weg durch die Glastüren ist sauber auf dem Boden markiert. Von wegen direkter Weg. Nix da, alles Einbahnregelung, linkes Tor rein, rechtes Tor heraus. Bei Fußgängern. Ob sich das auf Dauer durchsetzen kann?

Den Dichtungsrig finde ich nicht und der Beratungsstand ist weg, weil an dem Gang irgendetwas neu gestaltet wird. Ein Infostand an der anderen Seite des Durchganges hat eine halbkreisförmige improvisierte Begrenzung aus beliebigen Resten, die den Zugang zu dem Tresen behindert. Da gehe ich gar nicht erst hin. So dringend ist es nicht, schließlich ist er schon jahrelang weg, aufgelöst und mit dem Abwasser weg geschwommen.

Auf zu der Freifläche mit den Pflanzen, alle Pflanzenetagenwagen entlang besichtigt, doch die, die ich vor ein, zwei Jahren als ganzen Tray günstig bekommen habe, gibt es nicht. Da greife ich mir fünf von etwas irgendwie adäquaten Töpfen.

Auf gehts zur Kasse, der hinteren, da geht es immer etwas schneller. Heute nicht, da steht auch ein Kettenhund, der bittet sich an das Ende der Schlange zu stellen, was aber nicht zu sehen ist und wer weiß wie weit weg sie sein kann. Nee, da gehe ich zu den anderen Kassen, was ich auch kundtue. Doch was für ein Schock, das ist ja wie in der DDR, wo die Kunden brav am Eingang auf einen freien Einkaufskorb warteten. Im Normalfall mache ich so eine Gängelung nicht mit und bringe meine Produkte zurück, schiebe den leeren Einkaufswagen durch den Nichtkäuferausgang wieder raus. Aber einmal mache ich auch diesen Kontaktsperrenzirkus mit.
Erst geht es links in den Gang mit dem Fassadendämmaterial herein und auf der anderen Seite wieder heraus, dann durch die Feuertrennwand, die allerdings oben und kaum bemerkbar ist. Da steht dann gleich die Regisseurin, die den Zugang zu den einzelnen Kassenbereichen reglementiert. Abstand halten. Großzügigen Abstand und daher geht es relativ schnell. Wahrscheinlich jedoch auch, weil viele nur eine Rolle Tesafilm gekauft haben. Nachdem die Blümkes in den Kofferraum verstaut wurden, bringe ich den Einkaufswagen zurück und sehe wie Nachschub an Einkaufswagen herangeschafft werden. Ikea steht auf dem Handgriff. Gut daß die nicht öffnen dürfen.

Abends kommt im Fernsehen „Die Getriebenen„, ein Spielfim oder gar als Politdrama bezeichnet. Alleine schon die Besetzung der Rollen ist grandios, die Akteure, die im realen politischen Leben 2015 eine Rolle spielten, sind unverwechselbar erkennbar ohne sie selbst zu sein. Der Kollege „Obergrenze“ oder der ehemalige Verfassungschutzpräsident Maaßen, beide mit charakterischen Phrasen. Ein Lehrfilm, wie Politik funktioniert.

Donnerstag 16. April

Die tägliche email mit der Liste der mails, die als Spam aussortiert worden sind, enthält eine von E. Die hole ich ab und wundere mich, weil die vom 11. April und auch von gmx ist. Wieso braucht gmx für eine mail auf ihren eigenen Servern vier Tage zum verschieben?

Sie war im Februar, März in Ungarn hatte sich dort in der 2. Woche eine gewaltige Erkältung zugezogen, zusätzlich konnte sie das Thermalwasser nicht nutzen, hatte an beiden Unterschenkeln rote Pusteln mit extremen Juckreiz bekommen, das nur ganz langsam wieder weg ging. Sie war auch nicht alleine mit diesem Problem, es hatten viele die gleichen Beschwerden. Die Reste der Erkältung habe sie mit nach Berlin gebracht. Das war schon ein guter Anfang, über den Umweg Steiermark, Oberösterreich und Passau, Hof in Dresden war es sehr beschwerlich. Einfach Abenteuer, keine organisierten Heimflüge von der Regierung sondern individuelle Wegsuche nach offenen Grenzen und Suche nach geeigneten Transportmittel. Eselskarren sind recht selten geworden, die Gustloff soll ja untergegangen sein und Planwagen sind in Europa nur zu touristischen Zwecken unterwegs.

Wenn schon, denn schon: ihr Lebenspartner war in Belgien und ist immer noch dort. Es gibt kein Weg nach Hawai, äh über die Grenze, aus welchen Gründen auch immer.

Freitag 17. April

Einen Blumenkasten mit Wildblumensamen von Campact zur Unterstützung von Wildbienen bestückt, gewässert und in Freie gebracht. Ob die Blümken gedeihen und ob sich eine Wildbiene dahin verirrt, wird sich zeigen. Eine Hummel war die Tage schon vorbei gekommen. Mein Balkon ist zu klein, für alles was ich so machen will. Im Bauhaus hatten sie Olivenbäume im großen Topf angepriesen. Eigene Oliven anbauen, das wär doch etwas. Eine eigene Orangerie.

Das Schloß Zedlitz steht doch bestimmt immer noch leer nachdem Thomas wieder nach Berlin gekommen ist. Er hat es nicht geschafft in Leipzig ein überlebensfähiges Einkommen zu generieren. Im Schloß zu leben ist ja schön mit eigenem Schloßgarten und Orangerie, die als Ausstellungsfläche genutzt wurde. Alleine die Wiese vor und hinter dem Haus macht Arbeit. Da habe ich gelernt mit einer Sense zu arbeiten. Aber ohne Heizung wohnen, in unseren Breitengraden.
Bei der Gelegenheit: was hat Thomas aus seinen ganzen Werken gemacht? Nach Japan wird er sie nicht mitgenommen haben.

Allgemein

2. April – 9. April 2020

Donnerstag 2. April

Zu früh geunkt. Die Tür zur anderen Dimension ist nicht zu, heute stand auf der anderen Seite des Bettes die Regenkombi, die ich letztes Jahr erworben hatte ohne sie zu probieren. Weiß ich, sollte ich einmal anprobieren, aber es sieht nach einem echten Ausfall der Motorradsaison dieses Jahr aus, drängt also nicht. Was soll es bedeuten? Ich habe ein ganze Reihe von Projekten, die hängen und aus dem einen oder anderen Grund nicht angegangen werden. Hmm, schauen wir einmal und gehen zum Tagesgeschäft, Frühstück, ins Internet schauen und dem Mittagsschlaf. Da ist der Tag auch schon fast vorbei.

Freitag 3. April

L hat heute Geburtstag und ich sage freundlichst ab:

Dingens,
keene Bumen,
kein Suff,
nur trocken Spätzle,
da muß ick mir entschuljen,

Mach‘ das Fenster auf und sing und klatsche
für die Helden, die zu Hause bleiben.
Da jíbt es wenigsten Kaffee mit Cointreu. Und zum siebszigsten komme ich, wenn möglich.

Am ersten hat K mich nachmittags angeufen, sie fährt zum Super-Markt und will mir Notwendiges mitbringen – auch ein Kasten Bier. Da fällt mir sofort Schokolade ein, denn Traubenzucker mag ich zur Abwendung einer Unterzuckerung weniger. Eigentlich möchte ich eher einen eigenen Eindruck zur Versorgungssicherheit gewinnen.
Beim Fleisch wurde nachgefragt, ob es von glücklichen Viechern kommen sollte. Klare Antwort: Ich will es essen.

Bei dem letzten Versuch Lebensmittel zu kaufen, glänzten die Regalböden mit singulären Einzelprodukten oder gar nur mit dem Schild, was darin zu finden wäre. Nun gut, auf meiner Liste landeten Waren, die beim letzten Mal nicht so nachgefragt waren, die müßte es also weiterhin geben. Freilich auch zwei Produkte, deren Nachlieferung in ausreichender Zahl bezweifelt wurde. Alkohol wurde dann auch nicht vergessen, mein edler Fusel, ein günstiger leckerer Rieslingwein, den schon beim letzten Mal leider nicht mehr als 2018er Version angeboten wurde. Vielleicht muß er noch ein bisschen lagern, also dürfen ruhig drei Flaschen sein. Wein habe ich noch im Weinkeller gelagert, da halte ich noch etwas ohne Neuzugänge aus, aber man weiß ja nie, was so noch kommt.

Sie braucht gute drei Stunden bevor sie eine Übergabe zelebriert. Der Einkauf in zwei Tüten, ein Kasten Bier und ein Reparaturauftrag einer Designlampe werden unten in den Fahrstuhl gestellt und zu mir in den zweiten Stock geschickt. Nicht ohne darauf hinzuweisen, das sie anderes als mein letzter Besuch darauf bedacht ist, mir keinen möglichen Corona-virus mit zu bringen.

Sie hat sich für eine ganze Kiste Wein entschieden, weil das Regalfach so leer aussah. Was sie aber nicht weiß, vor zwei Wochen habe ich es so verlassen, weil nur drei Flaschen mitgenommen wurden. Das gleiche beim Käse, was damals schon weg war, wurde nicht aufgefüllt oder war wieder abverkauft. Wobei ich letzteres als weniger wahrscheinlich ansehe, die versuchen die Produkte mit höheren Handelsspannen an den Mann zu bringen.
Das Mädel hat dann auch anders verpackten Käse angeschleppt und einen zusätzlichen in Bio-Qualität.
Das ist ein Missionieren, wobei ich da besonders skeptisch bin. Das hat C auch versucht und im Bio-Laden günstig eingekauft, wobei das Gemüse immer schon SOS signalisierte. Da konnte ich nicht umhin BIO-Aufkleber zu sammeln und günstige Produkte damit zu veredeln. Zunächst hat sie sich gefreut ob ihres Erfolges. Später scheint sie den Glauben verloren zu haben.

Jedenfalls war dieses Einkaufen mit ein Grund warum ich nicht zum Geburtstagsspätzle gefahren bin. Allerdings neige ich eher dazu auf einem Fest zu sterben als in einer Gefängniszelle oder gar an einer Maschine auf das Ende des Lebens zu warten.

Samstag 4. April

Was denn? Heute keine Corona-Sondersendung bei den Big-Playern? Hah Glück gehabt, der RBB macht doch eine. Inhaltlich jedoch nur die Diskrepanz der Landespolitiker um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung mit dem Versuch faschistische Stärke als probates Mittel eines Führers zu vermitteln. Die Berliner dürfen und die Brandenburger nicht, oh dieser schreckliche Förderalismus, es sollte doch überall verboten und Söder unserer Diktator sein.

Heute Abend mache ich ein griechisches Programm, es läuft griechische Musik und in Ermangelung von Retsina gibt es griechischen Kaffee.

Mikis Theodorakis in Ost-Berlin.

Sonntag 5.April

Vor ein paar Tagen habe ich im Blog von Susette den Bericht über Andrea unter Corona-Stress in Israel gelesen, was nach meinem Senf schrie.

Andrea findet Videoclips mit verschiedensten Verschwörungstheorien zum Corona-Virus im Internet, die im Gegensatz zu den offiziellen Verlautbarungen einleuchtend klingen. Wer da poltert „das ist alles Blödsinn“, der erkennt nicht die offizielle Kommunikation mit der Schwachstelle der offenen Ungenauigkeit. Auch wenn man es nicht direkt erkennt, im Unterbewußtsein bleibt es nicht unbemerkt.

Andrea hamsterte von dem gemeinsamen Kontingent Olivenöl und Kaffee.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Niemand hat das kälter werdende Wasser bemerkt, nur Andrea fror schon über Wochen. Sie schießt in stetiger Konstanz eine Leuchtkugel nach der anderen ab und niemand bemerkt es. Nein, sie bemerken es, verstehen es aus ihrer eigenen Filterblase nicht. Sie wollen ihren reibungslosen Alltag erhalten, der ohnehin von äußeren Bedingungen eingeschränkt und belastender wird.

Von nichts kommt nichts. Das Verhalten von Andrea kommt von früher, daran ist nichts mehr zu ändern. Dem Verhalten aus der Unsicherheit, das Hamstern, kann man etwas entgegensetzen. Ich würde ihr jeden zweiten Tag und in der Folge abnehmend eine Flasche Olivenöl spendieren. Nach acht, zehn Flaschen nachfragen, ob noch eine mitgebracht werden soll. Bei Bedarf bekommt sie dann noch zehn Flaschen. Das wäre ein Weg zu einer abschätzbaren Zukunft.

Angst ist nicht rational, deshalb hilft ein Appell an die Vernunft nicht. Allerdings ist es schwierig die konkrete Angst zunächst zu benennen, zu bestimmen. Was nutzen zehn Eimer Marmelade, wenn nur zehn Stangen Zigaretten etwas Sicherheit versprechen?

Montag, Dienstag 6./7. April

Wir haben Kaiserwetter, selbst die Bäume zeigen positive Absichten und am wichtigsten ist die wärmere Einstrahlung der Sonne. Ich bin schon geneigt ein Sonnenbad auf dem Balkon zu nehmen.

Mittags ruft K an, sie will nach der Arbeit einkaufen und fragt nach meinem Bedarf. So schnell fällt mir nach dem letzten Aufstocken nichts dringendes ein. Na ja, den Kuchen schaffe ich heute noch, da wäre …
Etwas später der nächste Anruf von I, er wollte zur Imbißbude und mir etwas mitbringen. Im Regelfall lehne ich das ab, weil er ohnehin an der Grenze seines Einkommens lebt, da ist jeder Konsum nicht vom System vorgesehen und übersteigt seine Verhältnisse. Nebenbei ist er auch Raucher und das kostet auch sein Geld. I will trotzdem vorbeikommen. Freilich verstehe ich seinen Beweggrund, nämlich den Wegfall seiner sämtlichen sozialen Kommunikation, die weitestgehend in verschiedenen Kneipen, Imbißbuden und Restaurants lokalisiert ist und dort stattfindet. Ich kann da keinen Ersatz leisten, da ich ein Gefährdeter bin. Das mußte ich ihm gegenüber zu Ausdruck in einfachen Worten bringen. Einfache Worte bedeutet: wenn ich von der Krankheit befallen werde, dann sterbe ich. Einfache Worte bringen das finale Ende mental näher heran, das ist unangenehm.

Abends die Lieferung. Es gab noch einen Bonus, Ware, die jemand im Einkaufswagen vergessen hatte. Das passiert, wenn man den Einkauf im Einkaufswagen in Transporttaschen umpackt und die Übersicht verliert. Warum K den versiegelten Kochkäse und die in Folie eingeschweißten Brötchen nicht für den Eigenbedarf verwendete, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kenne jedoch einige Leute, die dahinter immer einen Giftanschlag vermuten. Aber warum sollte dieser außerhalb des Geschäftes erfolgen und innerhalb des Ladens hätte zur Konsequenz dort nicht mehr einkaufen zu können. Logik hilft nicht gegen Angst. Und so gibt es eben keinen frischen Sauerampfer, denn da könnte ein Hund drauf gepinkelt haben. Doch diese Vermutung stammt eher aus der Prämisse: wer nichts weiß, muß alles glauben.

Mittwoch, 8. April

Telefonmarathon, drei jeweils über eine Stunde, die Leit sitzen alle zu Hause, haben die Wohnung aufgeräumt, geputzt und suchen Beschäftigung. Da kann ich ausführlich aus meiner Schutzhaft berichten. Zum Glück habe ich Internetanschluß, kann also heraus aus meinen Räumen (und andere nerven 😁). Wenn ich da an meinen Freund Arno denke, der über ein Jahrzehnt im Pflegeheim lebte. Isoliert auf der Wohnebene mit anderen Bewohnern, die kommunikativ auch nicht viel zu bieten hatten. Eine Frau, deren jeder zweite Satz mit „meine Tochter“ begann und inhaltlich lediglich eine Überschrift übermittelte. So eine Vorbildfunktion färbt ab, er erzählte später auch fast nur noch von seiner Urlaubstour durch die Seealpen im Wohnmobil. Also eigentlich nur zwei Episoden. Jedenfalls solange er noch flüssig reden konnte. Die Sprachfähigkeit brach zusammen und so brauchte ein Satz später lange Zeit, da muß man sich erst daran gewöhnen.

Mittwoch 9. April

Corona Meldung: die Infektionszahlen gehen zurück. Auch gibt es eine erste „echte“ Information über die Todesrate, die dann unter einem halben Prozent liegt. Das echt bezieht sich auf die Studie in Heinsberg. Nur was nutzt die effektive Todesrate, wenn man der einzige Tote ist. Das Leben kommt nur zurück, wenn die Fallzahlen weitestgehend sinken und das ist im Augenblick noch Wunschdenken und Kaffeesatzlesen.

Nachbars machen Picknick und halten Schwätzchen.
Allgemein

26. März – 1. April 2020

Donnerstag 26. März

Am Wochenende war eine Frau mit drei Kindern im Orgelpfeifenalter an den Sandkästen, mehr Spielplatz ist auf dem Hof der Wohnanlage nicht (DeGeWo Berlin). Am Dienstag sieht es gesperrt aus.

Doch warum? Es handelt sich um einen privaten Spielplatz und die Nutzer waren eine Familie, also so wie sie auch noch in den Park gemeinsam gehen dürfen. Eine entsprechende Verordnung, die sich auf private Spielplätze bezieht habe ich nicht gefunden. Da werde ich wohl meinen Vermieter anschreiben. Diese zwei Sandkisten werden normalerweise fast nie genutzt, müssen aber gereinigt werden und die Kosten landen auf meiner Nebenkostenabrechnung. Das ist ein Grund die Miete zu mindern, zumindest der Hausverwaltung Ärger mit dem Herausrechnen zu bereiten.

So ist die Lage in Schöneberg

Endlich Information gefunden, wie sich die Entwicklung hier entwickelt.
https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/
Etwas weiter unten wird die Karte Berlins mit den Bezirken eingeblendet und danach gibt es hier 161 registrierte infizierte Personen.

Freitag 27. März

Jetzt kann es nur noch besser werden. Der Papst spendet den Segen Urbi et Orbi außer der Reihe.

Endlich wird die europäische Gemeinschaft wieder angegangen indem Patienten aus Kapazitätsgründen länderübergreifend verlegt werden. Das wäre viel früher notwendig gewesen, doch da galt noch: Rette sich wer kann.
Und der selbe Zirkus beim Geld. Europäische Anleihen sind undenkbar. Ein europäischer Förderalismus wäre schon als Gegengewicht der spekulativen Kapitalmarktströme notwendig.

JobCenter und seine Achtung ihrer „Kunden“

Z ist vom JobCenter zu einer Maßnahme bei agens Arbeitsmarktservice gGmbH verpflichtet worden und arbeitet in einer Grünanlage. Mit sechs Kollegen macht er Pause in einem Bauwagen. Mindestabstand ist da nicht einhaltbar. Der Gruppenleiter bot als Lösung unbezahlten Urlaub an. Er hatte auch nichts dagegen Krankmeldungen entgegen zu nehmen. Das würde ich zum Anlaß eines Querolantentums nehmen. Der Arbeitgeber und natürlich das JobCenter würden sich über die Schreiben freuen. Z möchte aber nicht auffallen und nimmt das hin.

Samstag 28. März

Thementag auf 3sat. Ballet, Oper und Klassik.
Habe mich für Nordic-Working auf Alpha entschieden, booah, das wäre anstrengend und nicht in meiner Leistungsklasse gewesen. Nach dem Aufwärmen sind die durch eine sommerliche Wiese im Fluchtmarsch gerannt, dann noch schneller gelaufen, etwas bergan. Nun, nach der Anstrengung habe ich mir die Panaromabilder verdient.

Ist natürlich auch geschlossen und nicht erreichbar.

In der Tagesschau hieß es: H & M, Deichmann und Addidas als erste wollen ihre Mietzahlungen aussetzen. Na also, da muß die Wirtschaft vorangehen und der Regierung deutliche Signale setzen. Christine Lambrecht, Justizministerin von der SPD. Sie ist doch eher in der Verpflichtung eine Lösung und nicht nur für vierzehn Tage oder einen Monat anzubieten. Als Kleinunternehmer würde ich mich der Bewegung sofort anschließen und nicht darauf warten, das es gut geht. Auf Facebook kam ein Post „wie klatschen und singen für unsere Vermieter, nur Miete bekommen sie nicht.“ So geht Solidarität.

Sonntag 29. März

Und wieder ein Tag in der Quarantäne abgehakt. Keine Sonne und Trübe, morgens mußte ich die Schreibtischlampe anmachen um die Tastatur richtig zu sehen. Meine Mittagsruhe zweieinhalb Stunden nach der Einnahme von Ramipril programmiert, wenn nicht Aktion angesagt ist, war dann auch etwas länger. Jedenfalls sagte meine Uhr falsch an. Sie ist immer mit der Zeitumstellung einen Tag im Verzug, die andere neben der Tür ist zur Kontrolle da und sie sieht ja auch wie eine Bahnhofsuhr aus. Die waren füher Slaveuhren, die sich nach einer Masteruhr richteten.

Vor ein paar Tagen mit meinem Bruder in Nordrhein-Westfalen telefoniert. Meine „Schwägerin“ hat einmal wieder ihr künstliches Hüftgelenk ausgeklinkt und sollte zu einer lokalen Reha in die Stadt. Da war sie sie dann einmal. Zu Corona-Zeiten wurden diese Rehabilationseinrichtungen geschlossen und zusammengelegt. Es wurden also Patienten von wer weiß wo angekarrt. Mindestabstand war da keine Frage. Das entsprach nicht dem normalen Umgang, den sie hatten. Da wußte man von jedem welche Macken und Haustiere sie hatten inklusive deren Oma ihren Müllabfuhrplan, da sie die Tonne nicht selber an die Straße rollen kann. Wenn da jemand Ausgangsverbot bekommt, hört man das von der einen oder anderen Ecke. Bei der Gelegenheit bekam ich das Bedauern ausgedrückt, das det in Berlin nicht so ist. Dabei wees ick, wann die gelbe Tonne abgeholt wird, die is nämlich immer als erste voll und die Glasbehälter gegenüber werden zu meinem Frühstück abgeholt, det hör ick doch.

Uff 3sat war Thementag und ich stolperte in ein Elvis-Konzert auf Havanna, das sah ich schon damals, aber da war Fernsehen noch Flimmerkiste und Krächzen. Der Ton war jetzt erträglich, die Zusammenstellung der Songs zeitgemäß. Zu der damaligen wohl gemerkt. Ging mir damals auf den Kecks, heute war es nur unwesentlich besser. Das Konzert der Rolling Stones in Havanna, auch schon gesehen, aber das gefiel mir schon beim ersten Mal, war eines, wo ich auch gern dabei gewesen wäre. Überhaupt Kuba war zu Zeiten der Mauer günstig, da die Interflug regelmäßig dorthin flog und dringenst die Kosten neben der politischen Botschaft verteilen wollte. Ja, hätt‘ ich nur …
Dazwischen meldet sich L über Skype, stört das Konzert.
Anschließend kommt Metallica in Nimes. Metallica ist nicht gerade meine Musik, aber die spielen in einer römischen Arena und ich war noch nie bei einem Konzert in einer römischen Arena. Da wären mir 2 Cellos in Pula und Adriano Celantano in Verona bekannt.
Corona soll sich ‚mal ein bisschen beeilen, ich hab noch einiges vor.

Montag 30. März

Drei Grad Celsius und es schneit.

Mittwoch 1. April

Heute wie gestern schon um fünf Uhr dreissig wach und noch dunkel. Balkontemperatur minus ein Grad.

Heute kein Besuch da. Vor ein paar Tagen sah das Schattenspiel aus als säße jemand oben auf dem Regal. Da das Regal schmal ist und da oben auch nicht allzuviel Platz war, laß den Kleinen da sitzen. Ich war zu faul Licht anzumachen und die Ursache zu hinterfragen. Das Wissenwollen wurde mit dem Umdrehen im Bett erst einmal auf später verschoben. Ein paar Tage später rückte der Besuch näher, diesmal im Regal etwas weiter als Armlänge mit einem Plüschtiergesicht. Ich will noch nicht aufstehen und drehe mich um. Am nächsten Morgen konnte der Besuch mit einem Rüssel wie ein Ameisenbär, ebenfalls in Plüschtierkonsistenz, und in Armlänge gesehen werden. Da will ich doch Kontakt aufnehmen und strecke meine Hand dorthin und in dem Moment, wo die Berührung stattfinden müßte ist die Erscheinung wie ein Bildausfall bei einem modernen Fernsehgerät weg. Seitdem ist mein Zugang zu der anderen Dimension wieder weg. Vor vielen Generationen wäre ich vielleicht heilig gesprochen worden, weil ich Maria, die Mutter Gottes, gesehen habe. Aber die Worte Plüschtier, Rüssel und Ameisenbär hätte der Berichterstatter freilich mit goldener Erscheinung und Geruch von Weihrauch ersetzen müssen.

Vor Jahren, Dora war als Haushaltshilfe bei verschiedenen älteren Herrschaften beschäftigt. Sie erzählte das bei einer Frau ein Mann in der Lampe saß. Na und, laß ihn doch da sitzen. Das ist prakmatisch, als Arbeitnehmer mit einem Zeitkontingent kann man sich nicht auch noch darum kümmern, und wenn er keinen Dreck und Lärm macht ist das doch in Ordnung.

Leider ist es so, das von Nichts auch Nichts kommt. Jede Wirkung hat auch eine Ursache. Die Suche danach ist manchmal langwierig. Bei den hier berichteten morgendlichen Besuchern ist es schon trivial einfach.
Quarantäne ist nicht das Bedürfnis des Menschen, der braucht eine ausgewogene Mischung von Abenteuer, Ruhe, Erlebnissen und Müßiggang. Jedes Defizit muß bewältigt werden. Und das macht das Gehirn selbstständig auf Grund seiner Erfahrung. Da ein kleiner Mensch oben im Regal bei mir nicht rational punkten konnte, kamen unbekannte Plüschtiere zum Einsatz. Den Teddybär aus meinen Kindertagen, hätte ich erkannt. Warum der mir nicht angeboten wurde, ist eine offene Frage. Der Durchgang in eine andere Dimension wäre natürlich viel spannender gewesen. Schon shiet die Erkenntnis, wirkt vielleicht weniger.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine „Handreichung zur Quarantäne„:
„Bewahren Sie eine positive Grundhaltung und orientieren Sie sich an Werten, die ihnen Halt geben (z.B. Familie, soziales Netz, Glaube).“
Jooh, zum Schluß Glaube, das bleibt haften. Und wenn nix mehr hilft, beten ist jedenfalls eine Beschäftigung und Beschäftigung hilft.
Allerdings zu Zeiten ohne eigene Uhren wurde die Dauer für ein Drei-Minuten-Ei mit drei Vaterunser bestimmt.
Die Quarantänezeit wurde zu Beginn mit vierzehn Tagen bestimmt. Klar das schaffen wir. Die waren noch nicht vorbei und so schoben die Regierenden vier Wochen nach indem sie einen vorläufigen Termin nannten. Das gleiche bei den handelnden Personen, die Kanzlerin sprach von vierzehn Tagen, der Kanzleramtsminister jetzt vom 21. April.

Merke: Die Lügen nicht oder anders „Wenn das der Führer wüßte“.

Allgemein

Hausarrest II

Donnerstag 16. April 2020

Die tägliche email mit der Liste der mails, die als Spam aussortiert worden sind, enthält eine von E. Die hole ich ab und wundere mich, weil die vom 11. April und auch von gmx ist. Wieso braucht gmx für eine mail auf ihren eigenen Servern vier Tage zum verschieben?

Sie war im Februar, März in Ungarn hatte sich dort in der 2. Woche eine gewaltige Erkältung zugezogen, zusätzlich konnte sie das Thermalwasser nicht nutzen, hatte an beiden Unterschenkeln rote Pusteln mit extremen Juckreiz bekommen, das nur ganz langsam wieder weg ging. Sie war auch nicht alleine mit diesem Problem, es hatten viele die gleichen Beschwerden. Die Reste der Erkältung habe sie mit nach Berlin gebracht. Das war schon ein guter Anfang, über den Umweg Steiermark, Oberösterreich und Passau, Hof in Dresden war es sehr beschwerlich. Einfach Abenteuer, keine organisierten Heimflüge von der Regierung sondern individuelle Wegsuche nach offenen Grenzen und Suche nach Transportmittel. Die Gustloff soll ja untergegangen sein.

Wenn schon, denn schon: ihr Lebenspartner war in Belgien und ist immer noch dort. Es gibt kein Weg nach Hawai, äh über die Grenze, aus welchen Gründen auch immer.

Mittwoch 15. April

Einkaufen war angesagt und der Parkplatz vor dem Supermarkt war wieder ungewöhnlich voll. Die Leute brauchen nicht zur Arbeit und amüsieren sich im Supermarkt. Salat bräuchte ich, aber ist mir zu teuer, Ersatzsalat auch, anderes Frischgemüse? Ist auch nicht auf meiner Akzeptanzebene. Nun gut ein paar Tomaten nehme ich und Knoblauch muß sein. Zwei Brote und Aufbackbrötchen, was sagt der der Einkaufszettel? Quark, Emmentaler im Block, der ist tatsächlich wieder da, jetzt hamster ich, zwei Stück sind meine. Steinofenpizza soll im Angebot sein, das Preisschild über der Kühltruhe sagt etwas anderes. Hab ich mich geirrt oder soll ich über den Tisch gezogen werden. Eine Kontrolle ob es fehlerhaft ausgepreist ist, kann nicht durchgeführt werden, bleibt also von mir unberührt. Auf dem Weg zum Fleisch sehe ich das immer noch oder schon wieder leere Mehlregal. Habe ich noch und wird in Würde älter, dabei wollte ich doch seit Monaten, ähh Jahren, Spätzle selber machen. Ja, will ich immer noch, aber hier gibt es dehydrierte in der Tüte, die bei der Gelegenheit in den Wagen wandern. Merguez sind im Angebot, jedenfalls im Prospekt, der im Internet besichtigt werden kann. Etwas günstiger, aber keinesfalls ein unbedingtes Schnäppchen. Nicht zu finden, ausverkauft. Normalität ist etwas anderes. Vor Corona gab es das nicht, Merguez waren nie so gefragt. Ohnehin kommen die nicht an die Qualität heran, die ich Frankreich kennengelernt habe. Überhaupt die Normalität. Die Kunden bewegten sich äußerst bedächtig auf den Mindestabstand achtend und irgendwie gehemmt. Der Bewegungsablauf ist bekannt aus Zombiefilmen, ein etwas eckiges Bewegen mit einem unsichtbaren Glaskörper, der Distanz erzwingt. An der Kasse Querstriche auf dem Boden, die den Mindestabstand anzeigen und eine Dirigentenkraft, die die Kunden an die einzelnen Kassen zuweist, was sie aber wegen den ungünstig aufgestellten Regalen garnicht mit dem auch seitlich geltenden Abstand leisten kann. Ich lasse fünfundsiebzig Euro in dem Laden und das ohne Bier, Wein oder Likörchen. Das ist ja schlimmer als hungrig vor Weihnachten einkaufen zu gehen.

Weil wir schon unterwegs waren, machen wir einen Besuch im Baumarkt. Mein Begehr ist ein Dichtungsring und ein paar Blümchen für den Balkon. Der zweite Eingang ist gesperrt, dabei habe ich extra vor dem geparkt und muß nun die Meters zu dem anderen latschen. Der Anblick ist nicht gerade das, was ich mag. Da steht einer und läßt nur Kunden mit einem Einkaufswagen hinein. Da sind gerade zwei zurückgekommen und durch eine Warteschlange ohne Einkaufswagen kann einen okkupieren. Dann sehe ich den fliegenden Wechsel von Einkaufswagen, die warten auf die Zuteilung vom Türsteher. Ich habe einen und es geht etwas schneller in die heiligen Hallen. Der Weg durch die Glastüren ist sauber auf dem Boden markiert. Von wegen direkter Weg. Nix da, alles Einbahnregelung, linkes Tor rein, rechtes Tor heraus. Bei Fußgängern. Ob sich das auf Dauer durchsetzen kann?

Den Dichtungsrig finde ich nicht und der Beratungsstand ist weg, weil an dem Gang irgendetwas neu gestaltet wird. Ein Infostand an der anderen Seite des Durchganges hat eine halbkreisförmige improvisierte Begrenzung aus beliebigen Resten, die den Zugang zu dem Tresen behindert. Da gehe ich gar nicht erst hin. So dringend ist es nicht, schließlich ist er schon jahrelang weg, aufgelöst und mit dem Abwasser weg geschwommen.

Auf zu der Freifläche mit den Pflanzen, alle Pflanzenetagenwagen entlang besichtigt, doch die, die ich vor ein, zwei Jahren als ganzen Tray günstig bekommen habe, gibt es nicht. Da greife ich mir fünf von etwas irgendwie adäquaten Töpfen.

Auf gehts zur Kasse, der hinteren, da geht es immer etwas schneller. Heute nicht, da steht auch eine Regelungskraft, die bittet sich an das Ende der Schlange zu stellen, was aber nicht zu sehen ist und wer weiß wie weit weg sein kann. Nee, da gehe ich zu den anderen Kassen, was ich auch kundtue. Doch was für ein Schock, das ist ja wie in der DDR, wo die Kunden brav am Eingang auf einen freien Einkaufskorb warteten. Im Normalfall mache ich so eine Gängelung nicht mit und bringe meine Produkte zurück, schiebe den leeren Einkaufswagen durch den Nichtkäuferausgang wieder raus. Aber einmal mache ich auch diesen Kontaktsperrenzirkus mit.
Erst geht es links in den Gang mit dem Fassadendämmaterial herein und auf der anderen Seite wieder heraus, dann durch die Feuertrennwand, die allerdings oben und kaum bemerkbar ist. Da steht dann gleich die Regisseurin, die den Zugang zu den einzelnen Kassenbereichen reglementiert. Abstand halten. Großzügigen Abstand und daher geht es relativ schnell. Wahrscheinlich jedoch auch, weil viele nur eine Rolle Tesafilm gekauft haben. Nachdem die Blümkes in den Kofferraum verstaut wurden bringe ich den Einkaufswagen zurück und sehe wie Nachschub an Einkaufswagen herangeschafft werden. Ikea steht auf dem Handgriff. Gut daß die nicht öffnen dürfen.

Abends kommt im Fernsehen „Die Getriebenen„, ein Spielfim oder gar als Politdrama bezeichnet. Alleine schon die Besetzung der Rollen ist grandios, die Akteure, die im realen politischen Leben 2015 eine Rolle spielten, sind unverwechselbar erkennbar ohne sie selbst zu sein. Der Kollege „Obergrenze“ oder der ehemalige Verfassungschutzpräsident Maaßen, beide mit charakterischen Phrasen. Ein Lehrfilm, wie Politik funktioniert.

Dienstag 14. April

Heute bei Motorrad-Kultur-Reisen vorbei geschaut. Das sind ein paar österreichische Planungsjunkies unterwegs auf Honda-Motorrädern. Die letzte Tour bei denen war im vergangenen Jahr und schon lange in die Analen eingegangen, das heißt aufgeschrieben und veröffentlicht. Die Planung und sorgfältige Buchung der diesjährigen Erlebnisse in Frankreich bedurfte einer Revision. Nicht so heftig, es bleibt fast alles wie in den letzten Monaten geplant nur in den September verschoben. Die haben auf den Kalender gesehen und danach beschlossen, weil: Motorradfahren ist bei wärmeren Temperaturen angenehmer. Sie waren in den letzten Jahren im Norden bei Regen und Schnee unterwegs, haben anscheinend dazu gelernt. Svenja ist da schon etwas realistischer und hat sich ein Beipiel am Flugverkehr genommen und gecancelt. No soup for her, „aus Verantwortungsgefühl“.

Bei mir ist der Planungsstand einfacher. Hier wohne ich und nach Brescello zu Don Camillo will ich, dann den Rubicon überschreiten. Der Zeitplan ist ebenso einfach: Das Wetter muß zum Start gut sein und wenn es los geht, geht es eben los. Am ersten Tag sind ein paar Meters zu machen, aber dann is Urlaub. Kein Termin, nirgendwo. Schaun wir ‚mal …
auf die Karte, in die Richtung sollte es gehen, mache ich mit einem Schlenker nach das sieht interessant aus.

Vorher muß die Guzzi wieder auf das Leistungsniveau ihres Klanges gebracht werden. Letztes Jahr hat sie tapfer durchgehalten. Vor München auf der Autobahn macht sie plötzlich bei hundert Stundenkilometern röhr und nix is mehr mit Beschleunigen. Deshalb runter von der Bahn und über den Acker zu den Road-Eagle, denn das war der Übernachtungsplatz vor der Sternfahrt der Biker-Union.

Clubhaus der Road-Eagle München.

Die Tour ist noch aufzuarbeiten. Anfangsvideos sind gemacht, das erste nur für starke Typen, it was a rainy day, beim zweiten Clip das Problem mit der Aufnahmeposition wegen dem angebrochene Kameragehäuse, jedoch die anderen Tage ruhen. Ebenso kommen die Tage in Israel als Bericht nicht voran.

Montag 13. April

Der Himmel ist bedeckt und die Temperatur will nicht ansteigen, deutlich unter angenehm. In der Nacht hat es geregnet und zwar im Schlafzimmer, welches auf der Nordseite ist, waren die Tropfen zu hören, die auf dem äußeren Fensterbrett im Rythmus der Windböen trommelten. Da habe ich keine Lust aufzustehen. Dennoch war ich gefühlt früh auf, sah auf die Uhr, machte mein Frühstück. Das war es dann auch fast schon, ich beschloß den Mittagsschlaf vorzuziehen.

Zu Mittag war das erledigt und eigentlich wollte ich dem Hinterwald weiterlesen, war gerade spannend, wie auf der Hauptversammlung des Heimatvereins eine Gruppe Gäste mit Protestplakaten erschienen ist. Habe jedoch nach einem Rundgang auf den Balkon und die Küche mit der Feststellung draußen ist auch kaum ein Mensch zu sehen dagegen entschieden. Selbst bei Facebook kommt mehr Werbung als Bewegung. Da lege ich mich eben noch einmal hin.

Mittenwald – eine Heimat

Nach weiteren drei Stunden – ungefähr – muß ich mich etwas beeilen, sonst ist Kuchenzeit vorbei und später schmeckt der Bienenstich unpassend. Hinzu muß ich Claudia zum Fünfzigsten gratulieren. Ans Telefon ist in Baden-Würtemberg niemand gegangen, die müssen noch besseres Wetter haben. Macht nichts, der Anrufbeantworter ist besser als ein Butler, denn er vergißt nichts – auch meine fröhliche Botschaft „jetzt bist du alt“ nicht. Alter hat sie selber zum Thema gemacht, vor Jahr und Tag sprach sie von ihrer Vergangenheit „da war sie noch jung und schön“ ohne genauer darauf einzugehen. So etwas höre ich.

Vor noch ein paar Tagen mehr hat ein Schulfreund von mir auch gesagt: „wir hatten eine schöne Jugend“ und abwehrend habe ich gedacht „meine ist noch nicht vorbei“ und ich hoffe es bleibt dabei. Ich bin neugierig und den Kipppunkt des Klimas will ich noch erleben. Dazwischen möchte ich noch so einiges sehen und hören.

Ich denke da weniger an das Lesen von Svenduras Motorradtouren oder von leckerem Lammbraten, was ich heute getan habe.

Lammkeule aus dem Ofen.

Lammkeule habe ich zuletzt bei Dimi und seiner Familie genossen, Lammrücken davor mit Beate und Uwe von einem Tier, wo ich weiß wie es gelebt und aufgewachsen war. Unter persönlicher Fürsorge von Armin. So ein Braten ist nichts für mich alleine in Quarantäne. Wobei ich den ganzen Braten meine und nicht eine Kantinenportion.

Appetit auf Braten, Sauerbraten, Krustenbraten oder Kassler hätt‘ ich schon, was gibt es? Bratkartoffel mit Schweinskopfsülze und grünen Salat.

Sonntag 12. April

Neue Informationsquelle gefunden, Monitoring freier Krankenhausbetten in Berlin. Auch wird die Anzahl der künstlich beatmeten Klienten angezeigt. Sechsundsiebzig Prozent der Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Das ist sehr viel und absolut keine guten Aussichten.

Auf Facebook meldet „Frag den Staat“ die Veröffentlichung des Strategiepapiers der Regierung zur Bekämpfung des Coronavirusses. Da steht auch die konkrete Ursache des Todes drin, mit der Wahrheit wollten die zu Beginn der Pandemie nicht herausrücken und faselten nur von Gefährdeten. Nur keine Panik auslösen, denn dann zahlen die Menschen nichts mehr. Wenn schon sterben, dann auf einem großen Fest. Das paßt nicht zu „im Himmel wird alles besser“, woran viele den Glauben verloren haben. Die großen Feste wurden dann alle verboten. Es gab die Aussicht auf viel Geld, damit Vermieter ihr Geschäft weiter ungestört betreiben können. Wenn schon Pandemie, dann auf gar keinen Fall mit Lasten für die Umverteilung von Kapital. Obwohl die Mehrheit der Vermieter Kapitalgesllschaften sind, wurde auch ein Hausbesitzer gefunden, der seine Immobilie auf Kante finanziert hatte. Im Nu hatten im ganzen Land alle Eigentumswohnungen und würden Hunger leiden, wenn sich etwas an deren Mieteinkommen ändern würde. Das wird doch keiner wollen. Da hungern wir lieber als die Rendite der „Deutsche Wohnen“ zu schmälern. Was empfiehlt uns der Konzern? „Wir empfehlen Ihnen deshalb jetzt zu zahlen, was Ihnen aktuell möglich ist.“ Das ist Sicherheit für deren Dividende und die ist wichtiger als das (wirtschaftliche) Überleben eines Mieters. Sie leiden ohnehin schon ganz fürchterlich unter dem Mietendeckel. Habt Erbarmen.

Donnerstag 10. April

Ich habe den Roman Hinterwald bekommen und fange an zu lesen. Der Klappentext „Der Roman ist spannend und gut geschrieben, das Lokalkolorit ist stimmig und den Titel Hinterwald finden wir grandios. Andererseits polarisiert der Text stark und wir sehen es vertrieblich als sehr problematisch an, in Bayern mit einem Krimi herauszukommen, in dem die örtliche Bevölkerung derart schlecht wegkommt. ‚Aus dem Ablehnungschreiben eines Verlages'“. Allerdings das erste Kapitel fängt an: „Hier riecht es nach Tod. Überall. Ich bekomme den Gestank nicht mehr aus der Nase.“ Wie der Tod riecht, weiß ich nicht und Gestank ist ein Oberbegriff der nicht näher definierten üblen Gerüche. Da ich vor Jahren eine Vorlesung von Professor Krauland „Gerichtsmedizin mit anschließendem Besuch in der Pathologie“ besucht habe, war ich auch des öfteren im Seziersaal. Da war kein spezifischer Geruch von Tod.

Nun gut, wir werden sehen, wie das Mittenwaldepos auf vierhundert Seiten weiter- und ausgeht.

Heute ist angrillen angesagt. Mein (Elektro)grill auf den Balkon geschleppt und das Verlängerunsgkabel gesucht. Wegen der seit Tagen fehlenden Bewegung gab es nur zwei Bratwürstchen mit Zaziki und gewürfelten Tomaten (aus der Dose). Ja, nur. Vorher ein Stück Bienenstich. Man kann den Nachmittagskaffee nicht ausfallen lassen. Quarantäneberater behaupten der Tag muß Struktur haben.

Was rieche ich während des Schreibens. Den Tod? Nein Spiritus auf Holzkohle, Nachbars ist wieder vor dem Haus und kokelt.

Mittwoch 9. April

Corona Meldung: die Infektionszahlen gehen zurück. Auch gibt es eine erste „echte“ Information über die Todesrate, die dann unter einem halben Prozent liegt. Das echt bezieht sich auf die Studie in Heinsberg. Nur was nutzt die effektive Todesrate, wenn man der einzige Tote ist. Das Leben kommt nur zurück, wenn die Fallzahlen weitestgehend sinken und das ist im Augenblick noch Wunschdenken und Kaffeesatzlesen.

Nachbars machen Picknick und halten Schwätzchen.

Mittwoch, 8. April

Telefonmarathon, drei jeweils über eine Stunde, die Leit sitzen alle zu Hause, haben die Wohnung aufgeräumt, geputzt und suchen Beschäftigung. Da kann ich ausführlich aus meiner Schutzhaft berichten. Zum Glück habe ich Internetanschluß, kann also heraus aus meinen Räumen (und andere nerven 😁). Wenn ich da an meinen Freund Arno denke, der über ein Jahrzehnt im Pflegeheim lebte. Isoliert auf der Wohnebene mit anderen Bewohnern, die kommunikativ auch nicht viel zu bieten hatten. Eine Frau, deren jeder zweite Satz mit „meine Tochter“ begann und inhaltlich lediglich eine Überschrift übermittelte. So eine Vorbildfunktion färbt ab, er erzählte später auch fast nur noch von seiner Urlaubstour durch die Seealpen im Wohnmobil. Also eigentlich nur zwei Episoden. Jedenfalls solange er noch flüssig reden konnte. Die Sprachfähigkeit brach zusammen und so brauchte ein Satz später lange Zeit, da muß man sich erst daran gewöhnen.

Montag, Dienstag 6./7. April

Wir haben Kaiserwetter, selbst die Bäume zeigen positive Absichten und am wichtigsten ist die wärmere Einstrahlung der Sonne. Ich bin schon geneigt ein Sonnenbad auf dem Balkon zu nehmen.

Mittags ruft K an, sie will nach der Arbeit einkaufen und fragt nach meinem Bedarf. So schnell fällt mir nach dem letzten Aufstocken nichts dringendes ein. Na ja, den Kuchen schaffe ich heute noch, da wäre …
Etwas später der nächste Anruf von I, er wollte zur Imbißbude und mir etwas mitbringen. Im Regelfall lehne ich das ab, weil er ohnehin an der Grenze seines Einkommens lebt, da ist jeder Konsum nicht vom System vorgesehen und übersteigt seine Verhältnisse. Nebenbei ist er auch Raucher und das kostet auch sein Geld. I will trotzdem vorbeikommen. Freilich verstehe ich seinen Beweggrund, nämlich den Wegfall seiner sämtlichen sozialen Kommunikation, die weitestgehend in verschiedenen Kneipen, Imbißbuden und Restaurants lokalisiert ist und dort stattfindet. Ich kann da keinen Ersatz leisten, da ich ein Gefährdeter bin. Das mußte ich ihm gegenüber zu Ausdruck in einfachen Worten bringen. Einfache Worte bedeutet: wenn ich von der Krankheit befallen werde, dann sterbe ich. Einfache Worte bringen das finale Ende mental näher heran, das ist unangenehm.

Abends die Lieferung. Es gab noch einen Bonus, Ware, die jemand im Einkaufswagen vergessen hatte. Das passiert, wenn man den Einkauf im Einkaufswagen in Transporttaschen umpackt und die Übersicht verliert. Warum K den versiegelten Kochkäse und die in Folie eingeschweißten Brötchen nicht für den Eigenbedarf verwendete, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kenne jedoch einige Leute, die dahinter immer einen Giftanschlag vermuten. Aber warum sollte dieser außerhalb des Geschäftes erfolgen und innerhalb des Ladens hätte zur Konsequenz dort nicht mehr einkaufen zu können. Logik hilft nicht gegen Angst. Und so gibt es eben keinen frischen Sauerampfer, denn da könnte ein Hund drauf gepinkelt haben. Doch diese Vermutung stammt eher aus der Prämisse: wer nichts weiß, muß alles glauben.

Allgemein

Tagebuch 17. März – 5. April 2020

Leben mit der Corona-Bedrohung

Sonntag 5.April

Vor ein paar Tagen habe ich im Blog von Susette den Bericht über Andrea unter Corona-Stress in Israel gelesen, was nach meinem Senf schrie.

Andrea findet Videoclips mit verschiedensten Verschwörungstheorien zum Corona-Virus im Internet, die im Gegensatz zu den offiziellen Verlautbarungen einleuchtend klingen. Wer da poltert „das ist alles Blödsinn“, der erkennt nicht die offizielle Kommunikation mit der Schwachstelle der offenen Ungenauigkeit. Auch wenn man es nicht direkt erkennt, im Unterbewußtsein bleibt es nicht unbemerkt.

Andrea hamsterte von dem gemeinsamen Kontingent Olivenöl und Kaffee.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Niemand hat das kälter werdende Wasser bemerkt, nur Andrea fror schon über Wochen. Sie schießt in stetiger Konstanz eine Leuchtkugel nach der anderen ab und niemand bemerkt es. Nein, sie bemerken es, verstehen es aus ihrer eigenen Filterblase nicht. Sie wollen ihren reibungslosen Alltag erhalten, der ohnehin von äußeren Bedingungen eingeschränkt und belastender wird.

Von nichts kommt nichts. Das Verhalten von Andrea kommt von früher, daran ist nichts mehr zu ändern. Dem Verhalten aus der Unsicherheit, das Hamstern, kann man etwas entgegensetzen. Ich würde ihr jeden zweiten Tag und in der Folge abnehmend eine Flasche Olivenöl spendieren. Nach acht, zehn Flaschen nachfragen, ob noch eine mitgebracht werden soll. Bei Bedarf bekommt sie dann noch zehn Flaschen. Das wäre ein Weg zu einer abschätzbaren Zukunft.

Angst ist nicht rational, deshalb hilft ein Appell an die Vernunft nicht. Allerdings ist es schwierig die konkrete Angst zunächst zu benennen, zu bestimmen. Was nutzen zehn Eimer Marmelade, wenn nur zehn Stangen Zigaretten etwas Sicherheit versprechen?

Samstag 4. April

Was denn? Heute keine Corona-Sondersendung bei den Big-Playern? Hah Glück gehabt, der RBB macht doch eine. Inhaltlich jedoch nur die Diskrepanz der Landespolitiker um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung mit dem Versuch faschistische Stärke als probates Mittel eines Führers zu vermitteln. Die Berliner dürfen und die Brandenburger nicht, oh dieser schreckliche Förderalismus, es sollte doch überall verboten und Söder unserer Diktator sein.

Heute Abend mache ich ein griechisches Programm, es läuft griechische Musik und in Ermangelung von Retsina gibt es griechischen Kaffee.

Mikis Theodorakis in Ost-Berlin.

Freitag 3. April

L hat heute Geburtstag und ich sage freundlichst ab:

Dingens,
keene Bumen,
kein Suff,
nur trocken Spätzle,
da muß ick mir entschuljen,

Mach‘ das Fenster auf und sing und klatsche
für die Helden, die zu Hause bleiben.
Da jíbt es wenigsten Kaffee mit Cointreu. Und zum Siebzigsten komme ich, wenn möglich.

Am ersten hat K mich nachmittags angeufen, sie fährt zum Super-Markt und will mir Notwendiges mitbringen – auch ein Kasten Bier. Da fällt mir sofort Schokolade ein, denn Traubenzucker mag ich zur Abwendung einer Unterzuckerung weniger. Eigentlich möchte ich eher einen eigenen Eindruck zur Versorgungssicherheit gewinnen.
Beim Fleisch wurde nachgefragt, ob es von glücklichen Viechern kommen sollte. Klare Antwort: Ich will es essen.

Bei dem letzten Versuch Lebensmittel zu kaufen, glänzten die Regalböden mit singulären Einzelprodukten oder gar nur mit dem Schild, was darin zu finden wäre. Nun gut, auf meiner Liste landeten Waren, die beim letzten Mal nicht so nachgefragt waren, die müßte es also weiterhin geben. Freilich auch zwei Produkte, deren Nachlieferung in ausreichender Zahl bezweifelt wurde. Alkohol wurde dann auch nicht vergessen, mein edler Fusel, ein günstiger leckerer Rieslingwein, den schon beim letzten Mal leider nicht mehr als 2018er Version angeboten wurde. Vielleicht muß er noch ein bisschen lagern, also dürfen ruhig drei Flaschen sein. Wein habe ich noch im Weinkeller gelagert, da halte ich noch etwas ohne Neuzugänge aus, aber man weiß ja nie, was so noch kommt.

Sie braucht gute drei Stunden bevor sie eine Übergabe zelebriert. Der Einkauf in zwei Tüten, ein Kasten Bier und ein Reparaturauftrag einer Designlampe werden unten in den Fahrstuhl gestellt und zu mir in den zweiten Stock geschickt. Nicht ohne darauf hinzuweisen, das sie anderes als mein letzter Besuch darauf bedacht ist, mir keinen möglichen Corona-virus mit zu bringen.

Sie hat sich für eine ganze Kiste Wein entschieden, weil das Regalfach so leer aussah. Was sie aber nicht weiß, vor zwei Wochen habe ich es so verlassen, weil nur drei Flaschen mitgenommen wurden. Das gleiche beim Käse, was damals schon weg war, wurde nicht aufgefüllt oder war wieder abverkauft. Wobei ich letzteres als weniger wahrscheinlich ansehe, die versuchen die Produkte mit höheren Handelsspannen an den Mann zu bringen.
Das Mädel hat dann auch anders verpackten Käse angeschleppt und einen zusätzlichen in Bio-Qualität.
Das ist ein Missionieren, wobei ich da besonders skeptisch bin. Das hat C auch versucht und im Bio-Laden günstig eingekauft, wobei das Gemüse immer schon SOS signalisierte. Da konnte ich nicht umhin BIO-Aufkleber zu sammeln und günstige Produkte damit zu veredeln. Zunächst hat sie sich gefreut ob ihres Erfolges. Später scheint sie den Glauben verloren zu haben.

Jedenfalls war dieses Einkaufen mit ein Grund warum ich nicht zum Geburtstagsspätzle gefahren bin. Allerdings neige ich eher dazu auf einem Fest zu sterben als in einer Gefängniszelle oder gar an einer Maschine auf das Ende des Lebens zu warten.

Donnerstag 2. April

Zu früh geunkt. Die Tür zur anderen Dimension ist nicht zu, heute stand auf der anderen Seite des Bettes die Regenkombi, die ich letztes Jahr erworben hatte ohne sie zu probieren. Weiß ich, sollte ich einmal anprobieren, aber es sieht nach einem echten Ausfall der Motorradsaison dieses Jahr aus, drängt also nicht. Was soll es bedeuten? Ich habe ein ganze Reihe von Projekten, die hängen und aus dem einen oder anderen Grund nicht angegangen werden. Hmm, schauen wir einmal und gehen zum Tagesgeschäft, Frühstück, ins Internet schauen und dem Mittagsschlaf. Da ist der Tag auch schon fast vorbei.

Mittwoch 1. April

Heute wie gestern schon um fünf Uhr dreissig wach und noch dunkel. Balkontemperatur minus ein Grad.

Heute kein Besuch da. Vor ein paar Tagen sah das Schattenspiel aus als säße jemand oben auf dem Regal. Da das Regal schmal ist und da oben auch nicht allzuviel Platz war, laß den Kleinen da sitzen. Ich war zu faul Licht anzumachen und die Ursache zu hinterfragen. Das Wissenwollen wurde mit dem Umdrehen im Bett erst einmal auf später verschoben. Ein paar Tage später rückte der Besuch näher, diesmal im Regal etwas weiter als Armlänge mit einem Plüschtiergesicht. Ich will noch nicht aufstehen und drehe mich um. Am nächsten Morgen konnte der Besuch mit einem Rüssel wie ein Ameisenbär, ebenfalls in Plüschtierkonsistenz, und in Armlänge gesehen werden. Da will ich doch Kontakt aufnehmen und strecke meine Hand dorthin und in dem Moment, wo die Berührung stattfinden müßte ist die Erscheinung wie ein Bildausfall bei einem modernen Fernsehgerät weg. Seitdem ist mein Zugang zu der anderen Dimension wieder weg. Vor vielen Generationen wäre ich vielleicht heilig gesprochen worden, weil ich Maria, die Mutter Gottes, gesehen habe. Aber die Worte Plüschtier, Rüssel und Ameisenbär hätte der Berichterstatter freilich mit goldener Erscheinung und Geruch von Weihrauch ersetzen müssen.

Vor Jahren, Dora war als Haushaltshilfe bei verschiedenen älteren Herrschaften beschäftigt. Sie erzählte das bei einer Frau ein Mann in der Lampe saß. Na und, laß ihn doch da sitzen. Das ist prakmatisch, als Arbeitnehmer mit einem Zeitkontingent kann man sich nicht auch noch darum kümmern, und wenn er keinen Dreck und Lärm macht ist das doch in Ordnung.

Leider ist es so, das von Nichts auch Nichts kommt. Jede Wirkung hat auch eine Ursache. Die Suche danach ist manchmal langwierig. Bei den hier berichteten morgendlichen Besuchern ist es schon trivial einfach.
Quarantäne ist nicht das Bedürfnis des Menschen, der braucht eine ausgewogene Mischung von Abenteuer, Ruhe, Erlebnissen und Müßiggang. Jedes Defizit muß bewältigt werden. Und das macht das Gehirn selbstständig auf Grund seiner Erfahrung. Da ein kleiner Mensch oben im Regal bei mir nicht rational punkten konnte, kamen unbekannte Plüschtiere zum Einsatz. Den Teddybär aus meinen Kindertagen, hätte ich erkannt. Warum der mir nicht angeboten wurde, ist eine offene Frage. Der Durchgang in eine andere Dimension wäre natürlich viel spannender gewesen. Schon shiet die Erkenntnis, wirkt vielleicht weniger.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine „Handreichung zur Quarantäne„:
„Bewahren Sie eine positive Grundhaltung und orientieren Sie sich an Werten, die ihnen Halt geben (z.B. Familie, soziales Netz, Glaube).“
Jooh, zum Schluß Glaube, das bleibt haften. Und wenn nix mehr hilft, beten ist jedenfalls eine Beschäftigung und Beschäftigung hilft.
Allerdings zu Zeiten ohne eigene Uhren wurde die Dauer für ein Drei-Minuten-Ei mit drei Vaterunser bestimmt.
Die Quarantänezeit wurde zu Beginn mit vierzehn Tagen bestimmt. Klar das schaffen wir. Die waren noch nicht vorbei und so schoben die Regierenden vier Wochen nach indem sie einen vorläufigen Termin nannten. Das gleiche bei den handelnden Personen, die Kanzlerin sprach von vierzehn Tagen, der Kanzleramtsminister jetzt vom 21. April.

Merke: Die Lügen nicht oder anders „Wenn das der Führer wüßte“.

Montag 30. März

Drei Grad Celsius und es schneit.

Sonntag 29. März

Und wieder ein Tag in der Quarantäne abgehakt. Keine Sonne und Trübe, morgens mußte ich die Schreibtischlampe anmachen um die Tastatur richtig zu sehen. Meine Mittagsruhe zweieinhalb Stunden nach der Einnahme von Ramipril programmiert, wenn nicht Aktion angesagt ist, war dann auch etwas länger. Jedenfalls sagte meine Uhr falsch an. Sie ist immer mit der Zeitumstellung einen Tag im Verzug, die andere neben der Tür ist zur Kontrolle da und sie sieht ja auch wie eine Bahnhofsuhr aus. Die waren füher Slaveuhren, die sich nach einer Masteruhr richteten.

Vor ein paar Tagen mit meinem Bruder in Nordrhein-Westfalen telefoniert. Meine „Schwägerin“ hat einmal wieder ihr künstliches Hüftgelenk ausgeklinkt und sollte zu einer lokalen Reha in die Stadt. Da war sie sie dann einmal. Zu Corona-Zeiten wurden diese Rehabilationseinrichtungen geschlossen und zusammengelegt. Es wurden also Patienten von wer weiß wo angekarrt. Mindestabstand war da keine Frage. Das entsprach nicht dem normalen Umgang, den sie hatten. Da wußte man von jedem welche Macken und Haustiere sie hatten inklusive deren Oma ihren Müllabfuhrplan, da sie die Tonne nicht selber an die Straße rollen kann. Wenn da jemand Ausgangsverbot bekommt, hört man das von der einen oder anderen Ecke. Bei der Gelegenheit bekam ich das Bedauern ausgedrückt, das det in Berlin nicht so ist. Dabei wees ick, wann die gelbe Tonne abgeholt wird, die is nämlich immer als erste voll und die Glasbehälter gegenüber werden zu meinem Frühstück abgeholt, det hör ick doch.

Uff 3sat war Thementag und ich stolperte in ein Elvis-Konzert auf Havanna, das sah ich schon damals, aber da war Fernsehen noch Flimmerkiste und Krächzen. Der Ton war jetzt erträglich, die Zusammenstellung der Songs zeitgemäß. Zu der damaligen wohl gemerkt. Ging mir damals auf den Kecks, heute war es nur unwesentlich besser. Das Konzert der Rolling Stones in Havanna, auch schon gesehen, aber das gefiel mir schon beim ersten Mal, war eines, wo ich auch gern dabei gewesen wäre. Überhaupt Kuba war zu Zeiten der Mauer günstig, da die Interflug regelmäßig dorthin flog und dringenst die Kosten neben der politischen Botschaft verteilen wollte. Ja, hätt‘ ich nur …
Dazwischen meldet sich L über Skype, stört das Konzert.
Anschließend kommt Metallica in Nimes. Metallica ist nicht gerade meine Musik, aber die spielen in einer römischen Arena und ich war noch nie bei einem Konzert in einer römischen Arena. Da wären mir 2 Cellos in Pula und Adriano Celantano in Verona bekannt.
Corona soll sich ‚mal ein bisschen beeilen, ich hab noch einiges vor.

Samstag 28. März

Thementag auf 3sat. Ballet, Oper und Klassik.
Habe mich für Nordic-Working auf Alpha entschieden, booah, das wäre anstrengend und nicht in meiner Leistungsklasse gewesen. Nach dem Aufwärmen sind die durch eine sommerliche Wiese im Fluchtmarsch gerannt, dann noch schneller gelaufen, etwas bergan. Nun, nach der Anstrengung habe ich mir die Panaromabilder verdient.

Ist natürlich auch geschlossen und nicht erreichbar.

In der Tagesschau hieß es: H & M, Deichmann und Addidas als erste wollen ihre Mietzahlungen aussetzen. Na also, da muß die Wirtschaft vorangehen und der Regierung deutliche Signale setzen. Christine Lambrecht, Justizministerin von der SPD. Sie ist doch eher in der Verpflichtung eine Lösung und nicht nur für vierzehn Tage oder einen Monat anzubieten. Als Kleinunternehmer würde ich mich der Bewegung sofort anschließen und nicht darauf warten, das es gut geht. Auf Facebook kam ein Post „wie klatschen und singen für unsere Vermieter, nur Miete bekommen sie nicht.“ So geht Solidarität.

Freitag 27. März

Jetzt kann es nur noch besser werden. Der Papst spendet den Segen Urbi et Orbi außer der Reihe.

Endlich wird die europäische Gemeinschaft wieder angegangen indem Patienten aus Kapazitätsgründen länderübergreifend verlegt werden. Das wäre viel früher notwendig gewesen, doch da galt noch: Rette sich wer kann.
Und der selbe Zirkus beim Geld. Europäische Anleihen sind undenkbar. Ein europäischer Förderalismus wäre schon als Gegengewicht der spekulativen Kapitalmarktströme notwendig.

JobCenter und seine Achtung ihrer „Kunden“

Z ist vom JobCenter zu einer Maßnahme bei agens Arbeitsmarktservice gGmbH verpflichtet worden und arbeitet in einer Grünanlage. Mit sechs Kollegen macht er Pause in einem Bauwagen. Mindestabstand ist da nicht einhaltbar. Der Gruppenleiter bot als Lösung unbezahlten Urlaub an. Er hatte auch nichts dagegen Krankmeldungen entgegen zu nehmen. Das würde ich zum Anlaß eines Querolantentums nehmen. Der Arbeitgeber und natürlich das JobCenter würden sich über die Schreiben freuen. Z möchte aber nicht auffallen und nimmt das hin.

Donnerstag 26. März

Am Wochenende war eine Frau mit drei Kindern im Orgelpfeifenalter an den Sandkästen, mehr Spielplatz ist auf dem Hof der Wohnanlage nicht (DeGeWo Berlin). Am Dienstag sieht es gesperrt aus.

Doch warum? Es handelt sich um einen privaten Spielplatz und die Nutzer waren eine Familie, also so wie sie auch noch in den Park gemeinsam gehen dürfen. Eine entsprechende Verordnung, die sich auf private Spielplätze bezieht habe ich nicht gefunden. Da werde ich wohl meinen Vermieter anschreiben. Diese zwei Sandkisten werden normalerweise fast nie genutzt, müssen aber gereinigt werden und die Kosten landen auf meiner Nebenkostenabrechnung. Das ist ein Grund die Miete zu mindern, zumindest der Hausverwaltung Ärger mit dem Herausrechnen zu bereiten.

So ist die Lage in Schöneberg

Endlich Information gefunden, wie sich die Entwicklung hier entwickelt.
https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/
Etwas weiter unten wird die Karte Berlins mit den Bezirken eingeblendet und danach gibt es hier 161 registrierte infizierte Personen.

Dienstag 24. März

Die Bergbahnen sind geschlossen, jedenfalls in Saas-Fee. Das ist jedenfalls eine Geistermeldung, die nicht im Spiegel oder auf einem Foto zu sehen ist.

Skifahren ist ohnehin nur für Snobs.

Nachrichten aus Österreich: Strabag stellt die Bautätigkeit ein. Viele andere Baustellen müssen weiter bedient werden trotz der Schwierigkeiten den Mindestabstand von 1,75 Meter einzuhalten, weil die Bauherren mit den Strafen bei Nichteinhaltung der Temine drohen.
Soweit die Meldung vom aktuellen Verhalten des Faschismus Kapitalismus.

Dann fordert im ZIB noch eine Tussi mehr Tests auf den Corona-Virus zu machen. Die muß Katholikin sein, als ob Beten oder Tests helfen.

Es kam noch eine Kritik an den Senioren, die unvernüftig gegen den gut gemeinten Hausarrest agieren. Man sollte alle auf den Scheiterhaufen schicken, die ohne Nachdenken erstbeste Zwangsmaßnahmen für andere Menschen präferieren, immer mit dem Argument, welches jedes Kind schnell als ein falsches lernt: Es ist nur zu deinem Besten.

Im Fernseher gab es abends schon etwas weniger Coroni-Sendungen. Wie üblich immer ohne konkrete Informationen für mich. Ich will wissen und zwar nicht wie der Virus von der Fledermaus über ein Gürteltier in den Kochtopf eines Gourmets gewandert ist, sondern wo ist in meiner Umgebung welche Infektionsrate, wo kann ich mich frei bewegen und wie ist die Krankenhausauslastung. Da hilft die weltweite Statistik der Hopkins Universität gar nichts. Die Infektionsrate ist allerdings auch ein Wert, der durch ein Linse, deren Verzerrung nicht bekannt ist, betrachtet wird. Da auch immer eine Rate für eine Herdenimmuniät zelebriert wird: Solte man sich schnell anstecken, um adäquat medizinisch behandelt zu werden?

Dafür gab es dann Kabarett im Kettenbrief. Die Zunahme der Kabarettsendungen rief in mir schon vor geraumer Zeit das Gefühl eines Tanzes auf dem Vulkan hervor, so wie es für Berlin während der Weltwirtschaftskrise vor dem zweiten Weltkrieg beschrieben wird.

Montag 23. März

K hat mir frischen Eisbergsalat vorbeigebracht, was natürlich ganz hervorragend ist, denn mein Brechbohnensalat war nicht so der Hit. Die Bohnen aus der Dose, Mindesthaltbarkeitsdatum 2017, hatte ich vorher nie probiert und sie sind mehr für einen Eintopf als für einen Salat geeignet. Für die Zunkunft merken: erst prüfen, dann Vorräte anlegen. Nun ja, zwei Dosen sind keine Vorräte.

Da wir schon beim Essen sind, heute habe ich mir Eisbein mit Sauerkraut gemacht. Gemäß Rezept hieß es „Eisbein kochen und den Sud zum Sauerkraut geben, man kann auch einen Schuß Wein, Kümmel und anderes hinzugeben. Von gestern hatte ich noch einen Rest Riesling, der mir zu sauer, eeh herb war. Das hat dem Sauerkraut gut getan und mir auch.

Sonntag 22. März

In der Schweiz gibt es noch die heile Welt.

Ein Post auf Facebook:
„Am Freitag fuhr ich einkaufen, – ihr kennt das, die Situation ist eher bedrückend, angespannt, gewisse Leute nervös, – und wurde von der Polizei angehalten.
Der Polizist hat sich ordnungsgemäss vorgestellt, gefragt ob ich der Besitzer des Wagens sei,… Kontrollschild abgeglichen, …
So weit, so gut, … ich überlege… angeschnallt? Check!, Handy war aus, nicht zu schnell gefahren … (Ratlosigkeit…???)
Polizist kommt zurück: “ Der Grund, warum ich Sie angehalten habe – Sie fahren ohne Licht!… Ordnungsbusse SFr. 40.–!“

Sie haben ihren Wehrpass nit dabei?

Die Straßen fast gänzlich leer und Kaiserwetter da muß doch auch etwas für Stadtsäckel abfallen. Nee, der Angestellte der Stadt erscheint als faschistoider Typ, der hat ein bisschen Macht und die will er auskosten, Verhältnismäßigkeit? In diesen Zeiten gibbet det nicht. Der Faschismus ist auch in der Schweiz zu Hause. Aber der kann sich freuen, was da noch kommt, wird ihn wegfegen.

Erfolgskurve

Die mittlerweile bekannte John Hopkins Universität bietet täglich eine Anzeige des Corona Erfolgs. Der letzte Balken signalisiert ein Abfallen der Infektion, doch das täuscht, weil bis Mitternacht noch ein paar Ereignisse hinzu kommen.

Abgeordnetenwatch

Abgeordnetenwatch organisiert seine Heimbüros und was ist wichtiger als geregelte Pausenzeiten. Die machen morgens virtuelle Kaffeepause, um 13 Uhr öffnet die virtuelle Kantine und über den ganzen Tag soll auch ein virtueller Kaffeeautomat zur Verfügung stehen. Demnächst wird es wohl vermehrt Ratschläge geben, wie man im Home-Office auch regelmässig zum Ende der Tätigkeit kommt, indem die virtuelle Kaffemaschine abgeschaltet wird. „Der Hackmack geht immer früher.“ „Stimmt nicht, hatte eine Besprechung.“

El Al meldet sich auch, die Zeiten sind schwer.

We continue

It’s our duty and goal to continue serving due during these days.

Die denken an mir, wo ich auch lieber in der Sonne am Roten Meer sitzen würde.

Samstag 21. März 2020

Auf Facebook begrüßt mich eine Anzeige von Bestattungen Schuster Berlin:
„Corona – Update zur Bestattungssituation.
Auch aktuell verlieren wir geliebte Angehörige an natürlichen Todesursachen. Sie, als Angehörige, stehen vor der Herausforderung eine Bestattung in Auftrag zu geben. Hier erfahren Sie, was aktuell anders und was zu berücksichtigen ist…“

Das ist so das Richtige für mich zum Frühstück als Gefährderter. Jedenfalls werde ich nicht angesprochen mit „haben sie schon einmal über ihre Bestattung nachgedacht.“ Jedenfalls über unatürliche Todesursachen nachzudenken geht schnell. Es gibt keine. Alles hat die Ursache der Einstellung irgendwelcher Funktionen des menschlichen Körpers.

Aber so richtig ist die Werbung nicht einer Pandemie angepaßt. Da gilt es zu klotzen: „Beerdigung im Familienpack 10 Prozent günstiger“ oder „Buchen sie im 100derter Pack – 20 % Rabatt“, „Nur am Anfang der Coronazeit erhältlich“. Man fällt natürlich nicht mit den Schnäppchen ins Haus. „Dürfen wir sie an ihr Ableben erinnern?“ könnte die freundliche Eröffnung der Kommunikation sein.

Freitag 20. März 2020

Die Antwort von meinem Motorradstellplatzvermieter: „Kein Problem, kann stehenbleiben“ kam schnell. Ansonsten wäre das ja schwierig geworden. Die Zulassung gilt ab April, ich könnte vorher nicht agieren und eine Ausgangsperre kann auch noch dazu kommen.

Ausgangssperre hurra

Welche Schaumschlägerei?
Arbeiten ja, egal welche Infektionsgefahr auch immer. Das letzte Sonnenbad vor der Einsperrung wird als Unvernunft dargestellt. Und da stehen die Bilder mit Gruppen von Polizisten, die die Anordnungen durchsetzen sollen. Die müssen Immun sein, da gibt es keinerlei Bedenken auf Virenschleudern. Nein sie sind nicht Immun. GMX meldet für Berlin fünfzehn infizierte Polizisten, insgesamt sind 324 von denen in Quarantäne.

Damit die Wirtschaft keinen Husten bekommt wurde angekündigt: wir werfen mit Geld um uns. Leider haben sie eine Konkretisierung nicht geschafft. Ein wirklich deutliches Signal, wie eine gesetzliche Aussetzung des Mietzinses, fehlt natürlich. Einfach eine Pause machen, Mietzahlungen werden für einen Monat bis auf weiteres ausgesetzt.

Dafür werden die Landesgrenzen geschlossen, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne vorheriges Nachdenken über indirekte Folgen. Die Folgen werden kommen. Wenn der Bauer im Märzen seine Saat nicht aufs Feld bekommt, dann wird die Ernte dünner oder gar ausfallen. Das weil die Arbeitskräfte nicht mehr freizügig über Landesgrenzen können. Macht aber nichts, Dummsprech sagt: das können die jetzt freigesetzten Kellner machen. Ein Versuch mit Regierungsmitgliedern als Pflanzer oder Erntehelfer würde denen nach einem Arbeitstag die Unmöglichkeit ihrer Lösung klarmachen. Das bedeutet kein Lernen, sie müßten eine ganze Saison darein gepreßt werden. Und zwar mit den gesamten Bedingungen, die Verpflegung, Unterkunft und Entlohnung.

Dienstag 17. März 2020

Heute eine email an den Vermieter des Winterlagers für mein Motorrad geschrieben. Die Aussicht das Radl Anfang April abzuholen sind ungewiß, weil die Regierung mit Pandemiemaßnahmen keine Erfahrung hat und mit Sicherheit mehr Schaden als nötig anrichten wird. Historische Erfahrung mit der „spanischen Grippe“ 1918/20 haben keine lebenden Menschen gemacht und zudem stellt sich die Frage der Vergleichbarkeit. Jedenfalls habe ich meinen Vermieter angefragt, ob das Motorrad weiter dort verbleiben kann.