Autofahren in Israel

Autofahren in Israel

Autofahren in Israel

Einen Leihwagen bekommt man nur mit einem Führerschein. So Binsenweis das erscheint, es ist nicht überall so. Bei mir war das die Pappe, schlicht in grau. Die Fahrerlaubnis ist durch mehrere Gesetzesänderungen immer noch gültig und meiner ist ohne Säuferbalken, wie der Stempelabdruck „Ersatzausfertigung“ jedem die vermutliche Eigenschaft als Genußmensch vermittelte. Wenn ich so eine Ersatzausfertigung hätte, den Balken würde ich gegen unvoreingenommene aktuellere Papiere / Plastikkarten tauschen. Bei jeder Verkehrskontrolle „haben sie getrunken?“

Die Straßen sind durchweg in gutem Zustand.
Als erstes muß man sich an ein fröhliches Gehupe gewöhnen. Das ist recht einfach, denn man bekommt schnell ein Gespür für die Geräuschkulisse, die nur signalisiert „hier bin ich, achte auf mich“ ohne das deutsche „ich habe Vorfahrt, du Trottel“. Gestreßte Touristen reagieren mit „warum hupt denn der; Saupreiß; dammischer“ und Lichthupe in Verbindung mit Signalhorn, was man auch hören und als agressiv erkennen kann.
Im Prinzip kann man sich an „Shalom“ halten, Friede sei mit dir, insbesondere der eigene.

Die Ampelregelungen sind intuitiv erkennbar, jedoch gibt es eine Besonderheit bei denen, die für die Abbiegespur zuständig sind. Die Aufstellung hinter der Kreuzung ermöglicht eine unverkrampfte Haltung beim Blick auf die Signaleinrichtung. Jedoch bei Weiterfahrt bei Grün sieht man nur noch die rote Ampel für Abbieger und ich habe die ersten Male einen Schock bekommen. Habe ich jetzt eine rote Ampel überfahren?

Laut Mietvertrag für ein Fahrzeug steht unter:
Fahrgebiet / Fahrbeschränkungen
Fahrten auf nicht-asphaltierten Straßen sowie Offroad nicht erlaubt Grenzverkehr: nicht erlaubt, Fahrten in besetzte Gebiete sind nicht erlaubt. Bei Zuwiderhandlung erlischt der Versicherungsschutz

Extras zahlbar vor Ort
Tankregelung: Übernahme/Rückgabe mit vollem Tank, Fehlmengen werden bei Abgabe vor Ort zzgl. einer Servicegebühr berechnet

Sonstiges
Mautstraßen: Maut wird automatisch dem Vermieter berechnet, dieser erhält dann 2x im Monat eine Rechnung und gibt die Kosten an den jeweiligen Mieter weiter. Belastung erfolgt also zu einem späteren Zeitpunkt als die Anmietung. Zusätzlich fällt eine Bearbeitungsgebühr von USD 15,00 an.

Das wird alles problematischer, wenn es zum Tragen kommt. Nicht asphaltierte Straßen müssen interpretiert werden, denn es kann ja nicht sein, das eine simple Baustelle die Weiterfahrt verhindert. Und Offroad ist fast jedes Parken am Toten Meer. Ganz heftig wird die Regelung Fahrten in besetzte Gebiete sind nicht erlaubt. Anders als das in West-Berlin bei jedem Sektorenübergang mit einem Schild markiert war, habe ich solche Markierungen nicht gesehen. (Am Gaza-Streifen war ich nicht.)

Maut zu vermeiden ist nicht einfach, es kostet sehr viel mehr Zeit von einem Ort zu dem anderen zu kommen. Die wenigen Mautstraßen und Tunnel sind durchaus sinnvoll und kein Luxus. Ich habe keine sperrende Mautstation gesehen, alles wird automatisch erfaßt und eine Ankündigung zu spät gesehen, schon ist es passiert und Maut fällig. Bei Fahrten zum Sightseeing kann man locker Mautstraßen umgehen, da hat man Zeit und ist entspannt, bei Termineinhaltung und fristgemäßer Ankunft nicht zu empfehlen.

Parken ist natürlich auch ein Thema. In großen Städten und in Ballungszentren werden Gebühren erhoben und es ist nicht sinnvoll mit einem Auto Städtetouren zu unternehmen. Gemeinerweise gibt es Parkschilder, die man nicht so einfach oder mit einiger Mühe interpretieren kann. Bei dem nebenstehenden mußte ich mich nach dem Sinnspruch „if you are in Rom, do like the romans do“ verhalten. Wenn mir das einer ordentlich eindeutschen könnte, wäre das schön.

Wahrscheinlich steht unten: Werktags von 8:00 bis 19:00 Uhr, bei rate ‚mal von 8:00 bis 14:00 Uhr.

Tanken entweder bar oder mit Visa-Karte bezahlen. EC oder Mastercard sind in der Regel dort unbrauchbar. Das ist jedoch nur ein kleiner Eindruck, denn bei einem kleinen Land braucht man auch nicht so viel Benzin.