Solarenergie muß her

Solarenergie muß her

Solarenergie muß her

Photovoltaik – kostenlose Energie
wenn man den Erst- und Erhaltungsaufwand nicht berücksichtigt.

Das prüfen wir doch einmal, ob wir nicht von den Stromversorgern mit den vielen zusätzlichen Kohlepfennigen, erneuerbare Energien- Stromtrassenabgaben und Bevorratungskostenumlage weg können.

Also ein Solarpanel 100W für fast 100 Euro geordert, ein Solarregler wird auch benötigt, hier ein bisschen Luft lassen für Erweiterungen und da kein Verbaucher bei Sonnenschein mit niedriger Leistung in Sicht ist, muß eine Batterie her, 100 Ah.

Da fängt der Spaß an, das Panel hat spezielle Stecker (MC4), die Gegenstücke gibt es nicht im Baumarkt. Verdrahtungskabel brauchen wir auch und da es sich um Niederspannung handelt, schlagen Leitungsverluste beim Stromtransport kräftig zu Buche, also 10 qmm als Meterware im Internet gefunden und bestellt, weil natürlich nicht um die Ecke zu bekommen. Dort gibt es nur 6qmm als Erdungsdraht und nicht flexibel.

Schwein gehabt und noch ältere Batterieklemmen in der Bastelkiste gefunden. Alter Kaufmannsgrundsatz: im Einkauf liegt der Gewinn und in den Nebenkosten der Verlust, die fressen einen auf.

Stromverbaucher mit 12 Volt Anschluß finde ich im PKW. In meiner Wohnung bestenfalls mit Transformator in Sicht. Muss ein Wechselrichter her, die sind mit zunehmender Leistung recht teuer und da braucht die Primärseite dicke Anschlüsse, um nicht als Glühwendel zu wirken. Glücklicherweise werden recht kurze Anschlußdrähte mitgeliefert. wobei das Glück nicht in der Länge sondern in der Beilage zu finden ist.

Der erste preisgünstigste Wechselrichter hatte dann 500 Watt Leistung mit Rechteckkurve (war natürlich nicht im Angebot angegeben), das sollte zum Probieren erst einmal reichen. Hat es auch, zunächst hatte das Ding keine deutsche Steckdose, der integrierte Lüfter lief beim Einschalten auch ohne Last an. Meine kostbare Sonnenenergie nur für den Eigenbedarf verbraten, das geht gar nicht. Mit einem A++ Kühlschrank als Verbraucher ging der Wechselrichter in die Knie und in den Fehlermodus mit Blinken und Piep Piep. Gerät eingepackt und zurück. Jetzt aber los, ein Gerät mit reiner Sinuskurve und 1000W Nennleistung geordert. Versprochen wird: alle modernen Geräte können damit betrieben werden.
Den Krempel angeschlossen und mitte März auf Sonne gewartet. Nur trübe Tage mit bedeckten Himmel. Die zwei Sonnenstrahlen haben nicht einmal zum Messen gereicht mit der Ausnahme dass das Panel Spannung liefert. Es sollte Funktionieren.

Gut, ohne Sonne laden wir den Akku mit einem Ladegerät einmal vom Festnetz aus. Wechselrichter ran und Licht, 10 W, als Last. Funktioniert, und Lüfter bleibt stumm. Eine Bohrmaschine mit 500 W funktioniert auch – zumindest im Leerlauf. Nun der wichtigste Vorgang mit dem Anschluß des Kühlschrankes. Läuft auch, ab und zu springen die Konverterlüfter an, laufen eine Zeit lang und schalten wieder ab. Nach einiger Zeit jedoch Piep-piep und Blinken der Fehleranzeige, leider auch mit Abschalten der Last. Die Spannung des Akkus liegt bei 12,5V. Laut Datenblatt des Konverters ist sein Arbeitsbereich von 11 bis 14,5 V. Den Verkäufer diesbezüglich kontaktiert. Wir warten jetzt, schließlich würde das die nutzbare Kapazität des Akkus erheblich begrenzen. Leider kann man den Ladezustand des Akkus nicht genau messen und somit wird man immer wieder mit dem Abschalten des Konverters und seinem Piep-Piep überrascht.
Bei dieser Anzeige schaltet der Wechselrichter ab, dann macht es piep-piep im nervigen Dauerzustand und die Low-Input-Anzeige leuchet. Nach Neustart des Wechselrichters bis zum nächsten Einschalten eines Verbrauchers ist alles in Ordnung.

Am 24. März gab es ein paar Stunden Sonneneinstrahlung und den Ertrag von 9 Watt-Stunden. Ein Anfang. In den Tagen darauf bin ich der Sonne hinterhergelaufen. Morgens das Panel nach Osten ausgerichtet, Mittags nach Süden und Abends nach Westen, den Einstrahlwinkel von oben angepaßt. Und? Keine signifikanten Messergebnisse für den getriebenen Aufwand.

Erste Erkenntnis: Für das Winterhalbjahr wahrscheinlich nutzlos. Aber auch sonst noch recht fraglich. Der Kühlschrank braucht 60 Watt und mein Computer 250 W, das sollte abgedeckt sein. Wären schon drei Panele nötig bei maximaler Einstrahlung, den Sonnenplatz habe ich nicht. Dazu kommt die mangelnde Leistung morgens und abends. Die Speicherkapazität ist ebenfalls völlig unzureichend. Ein noch recht grober Überschlag kommt auf einen Akku von 100AH je Panel, um die Tagesenergie zu Verbauchszeiten zu transferieren.

Bei hagen-bauer.de eine Grafik von einer Dachanlage über ein paar Jahre gefunden, die die Ertragslage des generierten Stromes bei ihm in 53340 Meckenheim darstellt. Ein halbes Jahr echte Nutzungszeit. Das Haus wurde verkauft und die Aufzeichnung beendet.

Ein Online-tool der EU mit einer guten Datenbank der Sonneneinstrahlung für Europa findet sich im Netz unter http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/apps4/pvest.php?lang=de&map=europe.
Mit einer Kalkulationsseite, die komplex aussieht und zum Berechnen brauchbare Annäherungswerte ermittelt. Auf jeden Fall besser als bei den sogenannten Beratern, die verkaufen müssen.

Der Kühlschrank kühlt bei abruptem Stromausfall nicht mehr. Mein Computer ist aber absolut sauer, wenn ihm die Energie entzogen wird und reagiert mit Datenverlust und Zusammenbruch des Betriebssystems, anschließend tut er so als ob er irgendetwas repariert. Das ergibt nicht selten nach stundenlangem Warten die Meldung „Windows kann das System nicht reparieren“. Ob sich da eine unterbrechungsfreie Stromversorgung rechnet? Nein, sie rechnet sich nicht, aber ohne geht es nicht.

Nun, ich werde sehen, was die nächsten Tage bringen werden. 10 bis 100 Watt für den ganzen Tag, im Mittel 75 Watt sind zu wenig für die Investition. Tja geworben wurde mit 100 Watt-Panel, wenn das für den ganzen Tag gilt, ist das nicht ganz so toll. Ich dachte da doch eher an 100 Watt die Stunde. Ich hätte ja auch vorher genauer die Koordinaten untersuchen sollen. Panel 100Wp bedeutet 100 Watt unter Standard Testbedingungen, wobei diese noch weiter spezifiziert werden. Also 25 Grad Celsius, Bestrahlungsstärke 1000W je m² und Sonnenlichtspektrum gemäß Air Mass=1,5. Zwei heftig schwankende Variablen neben der Bestrahlungsstärke, da kommt keine verläßliche Kalkulationsgrundlage heraus.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Watt_Peak, https://de.wikipedia.org/wiki/Air_Mass )

Sparen wir nun und wieviel?

Das wollen wir messen, doch mein Energiemessgerät vergißt sofort alles bei Unterbrechung der Stromzufuhr. Muss ein neues her, welches nicht jedesmal als Neugeboren erwacht. Luxus, was das umgerechnet an Euro wäre, wird nicht gebraucht, es soll zählen und brav addieren. Leider hat das Display einen schwachen Kontrast, was soll’s.
Im Prinzip müßte der Controler den Verbrauch auch messen, jedoch habe ich den Wechselrichter direkt an die Batterie angeschlossen, so wird der entnommene Strom nur noch von der 12V-Steckdose gezählt und da wird das Handy und ein paar USB-Geräte geladen.

Und nun: Die Sonne scheint, da kommt das Weibchen und stellt den Wäscheständer vor das Solarpanel. Das war es mit der Ernte von Sonnenstrom. Wäsche geht vor. Die Drohung mit dem Nutzen des Wäschetrockners ist überzeugend.

To be continued …

Solartango 2