Allgemein

6. Juni – 15. Juni

Der Saug-Blas-Heinzelmann ist am Ende, auf Einschalten hat er nicht reagiert. Wie kann er auch, der Staubbeutel nicht nur voll, sondern prall voll, da geht nichts mehr rein. Das ist jedoch ein Beutel, der von Miele als Wegwerfprodukt wegen der Filterfunktion konstruiert wurde. Hat die ehemaligen Besitzer nicht interessiert, der wurde aufgeschnitten und entleert, anschließend zugenäht. Die Naht wurde später wieder aufgemacht, wahrscheinlich wieder entleert und dann mit drei Sicherheitsnadeln verschlossen. Wie es den weiteren zwei Filtern im Leben ergangen ist, wird nicht viel besser sein. Da kommt man ja nicht heran, ist ja schmutzig. Ja, einer ist ein Kohlefilter, der ist innen schwarz. Jedenfalls jetzt läuft der Motor, riecht stark nach Abbrand und ist dermaßen gekapselt, da komme ich nicht an die Schleifkohlen heran. C bekommt den Motor und kann einen neuen besorgen. Das wird sie nicht schaffen, bei dem Zustand des Heinzelmanns wird es wohl bleiben.

Bei dem Staubentsorgen steht neben den Mülltonnen ein Fotostativ mit einem Zettel „zu verschenken“. Nehme ich erst einmal mit. Klar, war defekt, eine Führungsgewindestange läßt sich nicht mehr fixieren, das Gewinde sieht teilweise überdreht aus.

Hersteller ist Silver-Crest und läßt sich als Lieferant von Lidl-Schrott identifizieren. Grandios ist dann der angebotene Service, denn eine Bedienungsleitung kann man in verschiedenen Sprachen herunterladen, Ersatzteile werden nicht angeboten. Da schreibe ich eine mail. (die erwartungsgemäß bis zum 12. Juni nicht beantwortet wird. Nun doch:
„bei dem reklamierten Artikel handelt es sich um ein Verschleißteil / Verbrauchsmaterial“. Wenn es sich darum handeln würde, sind diese Verbrauchsmaterialien oder Verschleißteile als Ersatz anzubieten, jedoch das machen sie nicht. Die machen eine Neudefinition für ein Stativ: nur zur einmaligen Verwendung vorgesehen. Jetzt kann ich bei Lidl auf die Waren von SilverCrest den Hinweis auf den Charakter der Ware als Verbrauchsmaterial verlangen. Fragen wir doch glatt einmal nach.)

Wenn die mir keinen Ersatz günstig schicken können, dann mache ich auf Klempner und es kommt eine elegante Gewindestange zum Einsatz. Gibt es im Bauhaus als Meterware. Was ich mit dem Stativ will, weiß ich nicht, es hat eine größere Höhe als mein vorhandenes, was nicht genutzt wird.

7. Juni

Im Nachbarhaus haben sie einen Rohrbruch bei der Wasserversorgung, zunächst kam der Störungstrupp und sperrte den Zufluß ab, was nur nach Entfernung eines PKWs aus den Parkbuchten möglich war. Zur Notversorgung wurde ein temporärer Wasserhahn am Straßenrand angeschlossen, den keiner genutzt hat. Da es nicht ganz so dringlich war, wurde die Polizei gerufen, die den Besitzer des Fahrzeugs ermittelte und herbeizitierte. Eine Baustellensicherungsfirma kam und sperrte drei Parkplätze. Stunden später kam ein anderer Trupp, der am Haus eine Grube maschinell aushub und darin werkelte. Gegen Abend war die Operation beendet und die Grube wieder zugeschüttet. Die Parkplätze wieder freigegeben indem die Absperrung an den Straßenrand zur späteren Abholung positioniert wurde. Die provisorische Wasserversorgung wurde gegen 23 Uhr abmontiert, mittels Sperrventilschlüssel auf dem Pflaster (Schepper), wurde mir das mitgeteilt.

8. Juni

Heute wurde in den alten Webpräsenzen herumgesucht. um sie wieder zu aktivieren. Irgendwie war Otto Bahr aus Bodenwinkel auch nicht weiter gediehen (oder die Version, die ich fand, war es nicht). Dabei hatte ich doch schon neuere erweiterte Informationen, aber das ist auch schon in paar Tage her. Jedenfalls kommt bei erneuter Sichtung weitere Information zum Tragen.

Zunächst war die gesamte Darstellung mit dem Netscape Navigator gestrickt, was immer zu Kollisionen mit dem Internet-Explorer führte, die beide Monopole auf dem Servermarkt anstrebten. Das eigentlich gute Konzept der HTML-Sprache wurde durch die Akteure damit zum Absurdum geführt und bereitete den Weg für die Content-Management-Server, die mehr und mehr Rechenleistung auf den Servern erforderten. Daneben etablierten sich Erweiterungen aus dem Segment Personal-Homepage-Programm, die ebenfalls Rechenleistung und Datenbankfunktionen fraßen. Mit dem Ergebnis der zu langen Ladezeiten, die man wiederum mit Cloudlösungen zu Geld machen will.

Ich neige eher dazu auf die Optionen für eine Darstellung auf Handy, Tablett und exotischen Browsern zu verzichten und zurück zu puristischer Darstellung mit einer Bildschirmgröße und einem Zielbrowser zu gehen.
Die Arbeit ist halt das Extrahieren des Materials aus WordPress, da aber die Darstellung mir zu lahm wird, ist zum nächsten Kündigungstermin der Webpräsenz ein Wechsel angesagt.

9. Juni

K kam ihren Hausrat einzusammeln. Dabei haben wir die Lampe wieder zerlegt. weil das Lampenhalterröhrchen nicht fest genug erschien und nicht bei sechzig Grad Neigung fixiert blieb.
Nun weiß K welch Fummelei die Konstruktion erfordert. Mit eben einmal darüber wischen ist es nicht getan. K nimmt die Schräubchen und Scheiben in einem kleinen Filmdöschen mit. Ich bin gespannt, wann, mit wem und wie der weitere Vorgang vonstatten geht.

Wir haben dann ein kleines Flascherl Wein geleert und das war es dann.

11. Juni

Weil die Tagesschau Benzinpreiserhöhung angesagt hat, wollte ich Tanken fahren, aber der aktuelle Preis war mir zu hoch. Ich denke der als Feiertag in meinem Kalender angezeigte Fronleichnam wird die Ursache dafür sein. Poker ist angesagt: heute setze ich aus. Da das Fahrzeug mehr steht als rollt, ist Totaleinsparung günstiger als billiger Tanken. Einsparen ist jedoch relativ. Je weniger gefahrene Kilometer desto höher der Einfluß der Kosten für Versicherung, Wartung und Steuern. Die Kosten je Kilometer erhöhen sich.

13. Juni

Gestern zu einem bestimmten Baumarkt gefahren, der nächste hier fast um die Ecke, bot mir eine Silikonkartusche für über sechs Euro, während die Konkurrenz bei zweieinhalb lag. Ich brauche nur zwei kleine Punkte um einen Spiegel zu fixieren, der Rest der Kartusche wird alt und sich verfestigen. Es gibt sie in den Farben weiß und grau für zwei Euro, in transparent teurer, ich tue mich schwer, transparent ist für eine eventuelle spätere Verwendung flexibler aber fünfzig Cent für diese Option.
Lustig erscheint die Coronawegeführung im Laden, die Ein- und Ausgänge sind mit aufgemalten Wegweisern als Einwegspuren markiert, innen, bei den Produkten ist das nicht opportun, man findet ohnehin nicht das Schild Fugensilikon, gibt es nicht. Versuche ich es bei den Fliesen und da findet sich auch ein ganzer Gang voll mit diesem Zeugs. Nur an meinem günstigen Produkt steht einer mit seinem Einkaufwagen und weiß nicht wie er sich entscheiden soll. Den will ich nicht abwarten und greife in das untere Regal, so richtig kann ich die Farbe nicht erkennen, scheint grau zu sein, aber egal. Dann besichtige ich das Angebot von ähnlichen Angeboten den Regalgang entlang. Nichts zu finden in einem kleineren und günstigeren Gebinde bei einer Auswahl, dessen Vorteile ich nicht einschätzen kann. Auf dem Rückweg ist der Zauderer weg und ich sehe wie die Kartuschen farblich codiert sind, da tausche ich doch grau gegen weiß, die Wahrscheinlichkeit etwas in Küche oder Bad in weißem Silikon auszubessern ist höher.

Auf dem Heimweg machte ich eine Unterbrechung bei dem Ausrüster für Motorradfahrer Polo. Die Kaffeestube am Eingang ist mit rot-weißem Flatterband abgesperrt und geschlossen, der Zugang zu den Verkaufshallen hat auch ein schmuckes Flatterband als Wegführung für Zu- und Ausgang. Es steht ein Schild mit der Bitte eine bereitgestellte Einkaufstasche mit in den Laden zu nehmen, dessen Anzahl eine Begrenzung der anwesenden Kunden signalisieren soll. Es sind jedoch keine Taschen zu sehen, die sind erst nach der zweiten Eingangstür versetzt an einem Ständer positioniert, könnten sonst von der Kasse nicht gesehen und kontrolliert werden. Ist insgesamt aber ein Witz, in dem Laden habe ich noch nie soviele Kunden gleichzeitig gesehen, wie es jetzt an Zähltäschchen gibt.

Noch etwas neues im Shop:
Desinfizieren.

Wenn ich mit meinen Handschuhen ankomme, deren Innenfutter sich vor Jahren aufgelöst hat, habe ich Abfärbungen an den Händen, die sich damit richtig verschmieren.

Das würde nicht gut aussehen.

Ein neuer Rückspiegel würde mich interessieren, der sollte farblich und in Form zum Motorrad passen, preislich liegen die angebotenen Produkte eher im Bereich Künstlerunikate, es fehlt ihnen allerdings die Eigenschaft „Schmuck“. Die Blinker würde ich auch gegen Lauflichtblinker in LED tauschen. Meine Vorstellung geht in Richtung Designanpassung, schließlich haben die Packtaschen Aussparungen, die damit korrespondieren müssen. Da wäre das Lauflicht in Form des at-Zeichens <—@ ein Wunsch.
Schließlich schleiche ich mich mit dem kostenlosen Großeinkauf der Motorradszene von dannen.

Was fehlt? MeckPom

Heute Nachmittag fröhliches Basteln. Der linke Spiegel hat schon die letzten beiden Jahren Spirenzchen gemacht, deshalb habe die Sternfahrt letztes Jahr nur auf der rechten Spur mitgefahren. Jedes zweite mal beim Blick in den linken Rückspiegel war er verstellt und alle Nachbesserungsversuche blieben nur zeitweise erfolgreich. Das ist hinderlich.

Aha, so sieht das Innenleben aus, Hier kommen vier neue Silikonpunkte zum Einsatz. Zunächst sind die Auflösungstendenzen am Halter zu begrenzen mittels Zwei-Komponten-Kleber. Nur: das Material weigert sich, indem es weiter bröselt. Eine zweite Gummiplatte soll unter dem Kugelgelenk die Reibung erhöhen, damit der Fahrtwind den Spiegel nicht verstellt. Das hat er schon vor Jahr und Tag gemacht, deshalb bekam er eine Gummibremse.

Das war mühsam und ist der Grund, warum sich die Spiegelscheibe immer weiter gelöst hat.

Es regnet, nachdem sich ein Gewitter die letzten drei Stunden angekündigt hat. Da wird die Montage des Spiegels auf morgen verschoben. Uiih, ob ich da die Tour mitmache – ja da muß ich doch nachsehen, wohin es gehen soll und wie das Wettergeschehen morgen früh aussieht. Nasse Füße und Regenpelle mag ich weniger, nämlich garnicht. Oiih, die wollen um 10:30 in Hohen Neuendorf starten. Ob ich das schaffe mit Spiegel montieren und Anfahrt. Na, ich hoffe das Wetter entschuldigt mich, obwohl ich vorher mit dem ersten Tag der Sternfahrt als erfahrener Deutschlandtourer geklotzt habe.

Die Vorschau sagt, immer dem Regengebiet hinterher. Das scheint keine gute Idee zu sein, zumal heute mittag in der Vorschau kein so ausgedehntes Regengebiet prognostiziert wurde, wie es jetzt im Regenradar angezeigt wird.

Das ist vor dem Start zu klären.

14. Juni

Der Wecker meldet sich um acht Uhr dreissig zu früh. Nach ein paar Minuten Besinnung, soll ich oder soll ich nicht, will ich zunächst die Wetterlage klären. Wetteronline sagt Restausläufer ziehen am äußeren Rand der geplanten Tour nach Nord-Westen ab. Bis wir da sind, könnten die weg sein, könnten sich aber auch neue Schauer bilden. Davon gehe ich nicht aus und montiere vor dem Frühstück den Rückspiegel.

Bis auf den kleinen weißen Streifen Silikon, der die Metallscheibe des Kugelgelenks halten sollte, weil der Zwei-Komponenten-Kleber auf den Bröseln Plastik nicht hielt, ist das Ergebnis gut. Bei dem Zerbröseln des Kunststoffs wird sich das nächste Problem entwickeln.

Die Zeit rennt, wie lange brauche ich bis zu dem Treffpunkt? Google sagt „bei sofortigen Start bin zehn Minuten früher da“. Das schaffe ich nicht, zum einen habe ich den Kaffee noch nicht ausgetrunken und sofort starten ist nicht drin, das Navi hat noch nicht die Tour oder den Startpunkt. Ich lasse mir also Zeit, denn zugesagt habe ich den Leuten vorsichtshalber nicht.

Später bin ich bereit, die Rüstung angelegt und den Koffer mit der Regenprohylaxe montiert (hihi, ein Klappriegel), schaue ich die eingeschaltete Kamera an, die frech antwortet „ful“. Noch einmal zurück und den Chip auf dem Computer gesichert und gelöscht.

Um halb eins fahre ich dann zum Insbrucker Platz auf die Stadtautobahn Richtung Wedding, die später über Tegel auswärts führt. Verdammt voll die drei Spuren. Bei der Ausfahrt Stolpe weise ich das Navi an zum Anfangspunkt der Route mich zu führen. Das eiert mich über merkwürdige Schleifen zu einer AGIP-Tankstelle neben der Autobahn. Das ist verkehrt, der Treffpunkt war eine HEM-Tankstelle in Hohen Neuendorf. Hier habe ich 2012 die Tour zum Guzzitreffen in Dobbertin abgebrochen, weil in Tegel der Regen stärker wurde und das Wasser sich einen Weg durch eine offene Tasche in die Kombi suchte und fand. Eingeweicht wollte ich das Wochenende dort nicht im Zelt verbringen, es war ohnehin ein paar Regentage angesagt. Heute war hier Sonnenschein und nur ein bißchen Schnupperkurs angesagt. Los gings durch Henningsdorf, am Scheunenviertel Kremmen vorbei, wo sich vor Jahr und Tag eine Scheune sich als Motorradtreffpunkt ins Gespräch bringen wollte.

Mit sechzig bis achtzig Stundenkilometern schaukel ich durch den warmen Sonnenschein.

Am Straßenrand steht ein Tourischild in braun „Schlacht bei Fehrbellin„. Hmm, da weiß ich garnichts von.

Nach dem Ende des dreissigjährigen Krieges im 16. Jahrhundert spielte Brandenburg keine Rolle, die (militärische) Musik spielte Schweden und Frankreich.

Von N3MO – Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2000028

Hier wurde die damalige Großmacht Schweden von den unbedeutenden Brandenburgern geschlagen. Das hatte zur Folge den militärisch-politischen Aufstieg Preußens.

Nebenbei wurde gleich geklärt, was ein Dragoner bedeutet. Das Berliner Kreuzberger Finanzamt haust in der Dragoner Kaserne am Mehringdamm. Die Dragonereinheiten sind entstanden indem erbeutete Pferde den Infanteristen zu Transportzwecken überlassen wurden und diese sich mobiler bewegen konnten.

Ein Spottvers machte damals die Runde von den neuen Einheiten: Dragoner sind halb Mensch, halb Vieh, aufs Pferd gesetzte Infanterie!

Eine Strategie, die die Indianer auch ohne Kenntnis des Urprungs anwendeten.

Heuer soll nächste Woche an der Hakenberger Kirche wieder gesiegt werden. So die Märkische Oderzeitung vom 4. Januar 2020.
Das wird aber nix, Coroni will keine Veranstaltungen mit einer unbekannten Menge von Superspreadern, wie das jetzt so heißt.

15. Juni

Den Großteil des Tages mit der Aufarbeitung des gestrigen verbracht. Ein Teil steht in der Facegroup Moped-Traudl und auch frei zugänglich, mehr in einer reduzierten Form, da dort mit Werbung gutes Geld verdient wird, nur eben nicht von mir. Ich will halt nicht der Goldesel sein, auch nicht mittelbar und so wird bei mir die Werbung gefiltert. Der Dreck, der als Beiträge getarnt ist, kann ich nur schwer als unerwünscht markieren, geht aber auch, Meine Absicht ist: bei angebotenen Touren nicht nur die Gegend zu besichtigen, sondern auch das eine oder andere zu erfahren. Das macht natürlich Arbeit, die jemand machen muß.

Heute wurde in den Nachrichten die Reisefreiheit thematisiert, Mallorca vorne weg. Da war ich schon einmal. In der saure Gurkenzeit Mitte Januar und das war mir zu kalt, hatte dennoch den Vorteil wenig Touristentrubel zu bieten. Und jetzt tauchen auch die Meldungen auf: die Bundesregierung verschickt Rechnungen für die Heimholaktionen. Damals hat keiner davon gesprochen. Es ist aber nichts neues. Ich habe nicht nur Rechtswissenschaften studiert, sondern auch das eine oder andere gelernt.

Strategisch war das nicht ungeschickt. Die Regierung läßt sehr viele Bürger heimholen, nach dem Motto „koste es, was es wolle“. Die Zustimmung dazu ist sehr hoch. Später werden die Betroffenen zur Kasse gebeten, die sich zumindest einen Aufenthalt in fernen Ländern leisten konnten und somit mit hoher Wahrscheinlichkeit die Rückholkosten zahlen können. Jedenfalls ist es eine kleinere Gruppe, die da unter Umständen gemolken wird. Aber: unsere Regierung tut was. Das Geschäft ist noch nicht abgeschlossen und ob rentabel oder nicht, zeigt sich erst viel später, da will Heiko Maas doch etwas bremsen: Das machen wir nicht noch einmal.