18. April 2020 – 27. April

Immer der Versuch aus Zahlen etwas zu erkennen, es sind einfach noch zu wenige. (Die Grafik wird täglich aktualisiert.) Und was auffällt: Die Ämter haben keinen Krisenmodus, sondern mach offensichtlich zum Wochenende pünktlich Feierabend. (Wollten die sicherlich nicht mitteilen.)

Nach der Mittagsruhe weiß ich nicht welcher Wochentag es ist, es ist trotz offener Balkontür zu ruhig. Ein Blick auf die Straße hilft nicht weiter, die meisten Autos stehen seit Tagen so. Haben wir schon Montag oder erst Sonntag. Die Markierung auf dem Kalender stelle ich nicht jeden morgen weiter, wozu auch, der Computer fragt das regelmäßig aus dem Internet ab und das stimmt, wenn nicht gerade doppelt auf Sommer- oder Winterzeit umgestellt wird. Bei meinem Kalender ist der Abgleich eher selten der Fall. Das war alles schon weiter als es wirklich ist.

Vor einigen Tagen hörte ich die Prognose „nach Corona wird nichts mehr wie vorher sein“. Das klingt zunächst ziemlich orakelhaft, also interpretationsbedürftig. Warum das so kommen sollte wurde nicht dargelegt. Tage später folgte eine Hypothese vom Untergang des römischen Reiches. Durch die Pest im Mittelalter ist das Wissen der Römer schneller gestorben als es weitergegeben werden konnte. Man kann das Gesellschaftswissen mit einem Fischernetz vergleichen. Fallen in einem Netz mehrere Konten aus, fehlen sie, es ist ab einer gewissen Anzahl der Lücken im Netz nicht mehr zum Fischen geeignet.

Nur die Sterblichkeitsrate für ein gravierenden Einbruch in die Wissensstruktur ist nicht ersichtlich, deshalb bleiben die Priester, im aktuellen Fall Wissenschaftler, eben nur Mittler der Gottesbotschaften, die so undeutlich sprechen.

19. April

Der Jahrtausendplan von Ben Bova. Uijuijuijui, der Niedergang der Wissenschaften ist nicht übersehbar. Die Anzahl der Fake-news und Verschwörungstheorien ist immens am steigen. Im Roman hat das ein Wissenschaftler erkannt und festgestellt. es bedarf tausend Jahre und einer Vorbereitung das Wissen zu reaktivieren. Wie das in der heutigen Zeit zu bewerkstelligen ist, weiß offenbar noch keiner. Spannend dürfte es jdenfalls werden.

20. April

Wieder vor dem Aufstehen geträumt. Ich soll kurz vor Feierabend noch eine Beleuchtung in einem Labor instandsetzen. Es handelt sich um eine Pendelleuchte mit Glühkörper, das Labor befindet sich in einem Fabrikgebäude im vierten Stock im dritten Längstriegel kurz vor dem ersten Querriegel. Ich komme dort mit einer Leiter an und nehme die Glaskugel ab, wechsel die Glühbirne und das Dingen flackert. Die Lampe ist zu demontieren, doch an den Anschluß erreiche ich nicht, ist – auch wenn ich auf den obersten Sprossen stehe – zu hoch. Das ist es dann mit pünktlich Feierabend machen. Durch das Gebäude die Acht-Sprossen-Leiter gegen die Zehner wechseln. Und freilich der nächste Fahrstuhlführer hat Schichtende und somit ist der Fahrstuhl außer Betrieb. Das gesamte Werk hatte einen unterschiedlichen Arbeitsbeginn und -ende, das sollte den Verkehrsfluß im Werk und auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln entzerren. Im zweiten Gebäuderiegel, was eigentlich der erste war, weil die Zählung mit Null anfing, war ein Lastenaufzug der etwas länger betrieben wurde. Das bedeutet entweder die Treppe in das nächste Obergeschoß zu nehmen oder auf der Höhe des ersten Flures zum ersten Querriegel zu gehen. Erschwerdend kommt hinzu: die Querriegel mußten durch eine Tür verlassen werden, fünf Stufen herunter auf die Höhe des Hofverkehrs über den Weg, fünf Stufen wieder hoch, Tür öffnen – diesmal nach außen, was bedeutet die Leiter auf der Schulter steil aufrichten, damit man an den Türgriff kam, Tür mit Schwung aufziehen, einen Schritt zurück machen, damit die Leiter unter dem Türholm durchgedrückt werden konnte, dann schnell hindurch. Hinzu kommt das Gewicht der Leiter, die nicht nur durch die zwei Sprossen etwas schwerer war, sondern aus anderem Holz bestand, welches wesentlich schwerer war. Im Regelfall wurde bei mehr als einer Treppe für den Weg durch das Gebäude mit den Hofüberquerungen entschieden. Die Möglichkeit das Gebäude über die Höfe zu verlassen und außerhalb die Stufen und Türen zu umgehen wurde meistens nicht in Betracht gezogen, weil gerade jetzt ein Hänger an einer Rampe im Weg stand und einen weiteren Bogen erforderte. Tagsüber kam dann noch ein Gabelstapler oder ein Pritschenwagen hinzu, es brachte also zeitlich keinerlei Vorteil.
Im Labor die Leiter hinauf und die Lampe abgeklemmt, dabei etwas an der Klemme bewegt und ein Draht sieht dabei labbrig aus. Toll, da wo das Kabel unter dem Deckenputz verschwindet ist ein Draht gebrochen. Keiner weiß warum und weshalb, das spielt jedoch keine Rolle. Was nun? Niemand da, den man fragen kann. Die Werkstatt weitgehend verwaist, die Starkstromkollegen von der Spätschicht waren noch da, aber nicht zuständig und der Vorarbeiter, dem das Problem vorgetragen werden konnte, war schon lange auf dem Heimweg. Das weitere Vorgehen mußte selbst entschieden werden. Den Auftrag abzubrechen und unerledigt zurück zu geben, kommt nur in Frage, wenn es wirklich nicht anders geht. Also durch das Werk in die Werkstatt, drei Meter Kabel gegriffen und ohne Fahrstuhl zurück in das Labor. Ein mehr oder weniger elegantes Provisorium von der einen zur anderen Deckenlampe gespannt und angeschlossen. Die Leiter zum Abstellort mit einer Ehrenrunde durch das Gebäude über den nullten Querriegel, der rechts und links Büros auf einem Flur hatte und den Flur entlang zum vierten Querriegel, dann das Teppenhaus abwärts zum ersten Flur und dort an der linken Abstellecke wurde die Leiter mit einer Kette an Heizungs- und Wasserrohren angeschlossen.

Ein Provisorium hält lange. Damals nicht, aber eine ordentliche Wiederherstellung wurde am nächsten Tag bei den Kollegen von der Installation in Auftrag gegeben.

Die Geschichte ist nicht erfunden, sondern vor vierzig Jahren passiert. Warum mein Gedächtnis sie jetzt nach oben spült, ist eine offene Frage. Unbeschäftiger Rentner kann es nicht sein, da eine Geschirrspülmaschine bei mir im Flur steht und auf seinen Platz wartet. Es bedarf jedoch einen Wasseranschluß und eine Abwasserführung. Es paßt ganz einfach nicht und ist mir zu aufwendig. Um es einigermaßen vernüftig zu bewerkstelligen ist eine Zwischenwand herzustellen, hinter der das Geraffel versteckt wird. Dazu muß in der Werkzeit alles, was da steht (Herd Spüle, Kühlschrank) aus dem Weg. Und wo kann das sein? Nur im Wohnzimmer, dort jedoch nicht nutzbar und im Weg. Brauchen wir überhaupt einen Geschittspüler, es ist ja bis jetzt auch ohne gegangen.

21. April

Der Ölpreis ist ins Negative gefallen. Man bekommt Geld, wenn man Rohöl abnimmt. Da könnte Trump doch Texas wieder aufpumpen und sogar seine Staatsfinanzen aufbessern. Das kann nicht passieren, da der negative Ölpreis auf eine begrenzte Menge und zu bestimmten Terminen zutrifft. Es ist ein Ergebnis der Spekulation und die ist sehr dynamisch. Dynamisch kann auch die Weltwirtschaft reagieren und die Weltwirtschaftskrise aus dem letzten Jahrhundert ist noch nicht in der Geschichte untergegangen. Die Probleme und Auswirkungen von Corona sind noch nicht absehbar, aber keine Weltwirtschaftskrise kann ich mir als Folge davon nicht vorstellen. Muß man halt abwarten.

Auf arte kam heute ein Sience-Fiction von gestern. Überwacht: 7 Milliarden im Visier. Gesichtserkennung und computerisierte Auswertung in einer chinesischen Provinz. Das war allerdings der Höhepunkt und eine Aussicht auf eine mögliche Zukunft. Der Weg dahin ist weltweit gegeben, aus Sicherheitsgründen natürlich. Da wäre ein Vorreiter Israel, rundum Feinde. Die französische Stadt Nizza, hat ein Forschungsprojekt, das Ziel ist die Verhinderung von terroristischen Anschlägen.

Es folgte eine Sendung über künstliche Intelligenz und deren weitere Aussicht, iHuman. Die Weiterentwicklung ist in Aussicht nach „Terminator“, einer künstlichen Intelligenz die eigene Interessen entwickelte.

22. April

Heute habe ich der Vertragsänderung der ING-Bank (vormals ING-DIBA) widersprochen, die Kontoführungsgebühren einführen will. Wie kaum anders zu erwarten, drohen sie jetzt mit einer Kündigung der Konten.

Sie schreiben: „müssen wir Ihr Konto (..) mit einer Frist von 2 Monaten kündigen. (…) Bitte beachten Sie: Eine Rücknahme der Kündigung und eine Verlängerung der Frist ist nicht möglich.“

Tja, wenn sie das müssen, dann sollen sie das tun. Ist dann ein Ergebnis ihrer Geschäftspolitik und nicht in der Entscheidung der Kunden begründet. Da will wohl eine Führungskraft die Entwicklung der Konten für den Geschäftsbericht zu seiner Exculpation gestalten. Nicht mit mir.

Lohntütenball

23. April

Den Lohntütenball wollte ich schon in der Vergangenheit hinzufügen.
Also icke wurde in das Arbeitsleben geworfen, damals. Als Lehrling in einem Handwerksberuf. Die Gesellen bekamen jede Woche am Freitag (ach, die haben Samstags nicht mehr gearbeitet!) eine Lohntüte mit einem Abschlag auf ihren Monatslohn, der erst nach Monatsende genau berechnet wurde. Die Lohnabrechnung wurde später schleichend auf Kontoüberweisung geändert.

Da am Freitag die Arbeitswoche beendet wurde, ging man noch auf ein Bier in die Kneipe um die Ecke. Die Sparkasse an vorderster Front (hatte wohl etwas mit Marktaufteilung zwischen Banken und Sparkassen zu tun) trommelte um Kunden für Girokonten aus der Gruppe von Lohnabhängigen, die kostenlos – und zwar unbeschränkt – geführt werden sollten, denn diese sparten oftmals noch im Sparstrumpf, wo doch ein Sparbuch im Angebot war und jede Einlage den Handlungsspielraum der Sparkasse vielfach erweiterte (Kreditschöpfung durch erhöhte Kundeneinlagen).

So wurde in relativ kurzer Zeit der wöchentliche Lohnabschlag abgeschafft. Nebeneffekt war der Rückgang des Lohntütenballs jeden Freitag, bis er gänzlich in Vergessenheit fiel. Das hatte auch den Kollateralschaden des Aussterbens der „kleinen Kneipe in unserer Straße“ zu Folge. Der Zirkus mit seiner Dynamik ist ja nicht zu Ende, jetzt geht es um die Abschaffung des Bargelds. Wo sind die Kollateralschäden und was sind da noch für versteckte Möglichkeiten?

Det war heute auch wieder ein Tag, Mittags schau ich vom Balkon, weil einen Tritt vor die Tür muß sein, kommt da M mit Mundschutz die Straße lang. Jooh, der Mundschutz hatte dann eine etwas andere Erklärung. Er war auf dem Weg zum Zahnarzt, gell, weil im Frontzahnbereich eine Brücke zerfallen ist, klaffte eine doppelte mehr oder minder große Lücke. Da kann man kaum selber in den Spiegel sehen. Jedenfalls kann er jetzt besser beißen, sagt er. Da mußte ich etwas bremsen und drohte: das verändert die Kiefergeometrie schnell.
Der Junge ist ja auch sparsam und seine Möglichkeiten Internetbanking zu machen, ist durch die Schließung der öffentlichen Bibliotheken weggefallen. Bei mir gibt es Zugang zu der großen weiten Welt. Nun ja, er braucht eine Bankbescheinigung über die Zinseinkünfte letztes Jahr, da er den als Anlage für den Jahreslohnsteuerausgleich braucht. Jahreslohnsteuerausgleich ist immer sinnvoll, wenn jemand nicht das Jahr über in Lohn und Brot gestanden hat. Allerdings, wenn man im Zeitpunkt der Zahlung ein Kunde des JobCenters ist, dann fressen die Schmarotzer das sauer verdiente. Darf also nicht passieren und sollte vorsorglich verhindert werden.

Mittags ruft L an, immer noch die alte Geschichte nach der er die Polizei dahin erziehen will, ihn zumindest anzuhören. Das wollen die auf keinen Fall. Wo kommen wir dahin, wenn jeder Bürger bestimmen kann, wie die Polizei arbeitet, das greift doch jeden Innenminister wegen Fehlleistung an. Der stellt sich immer vor die Polizisten, da wird zuerst den Polizisten gedankt. Die wissen nicht, wer ihr Auftraggeber ist, dem wird nicht gedankt, eher diskreditiert.
Da sprachen wir schon drüber, jetzt kam eine Fristsetzung die Begründung nachzureichen. Er hat da schon einen Entwurf, den er mir gleich zusenden will. Die mail kam dann auch, mir fehlte die Zeit das Konvolut zu Gemüte zu ziehen, weil schon nach den ersten Zeilen klar war, das ist keine Begründung für eine Beschwerde an die Staatsanwaltschaft. Da kam M gerade recht, um sich nicht über das wiederholte „die sind nicht fair“ zu ärgern.

Als L dann aufschlug hatte ich das Werk ausgedruckt auf vier Seiten vorliegen und etliches angekringelt, Tippfehler und Unverständliches. Er fragt gleich, ob ich seinen Text gelesen habe und was ich dazu sage. Er bekommt, was erwarten konnte. „Hast du wieder stundenlang gejault. Das ist ein juristisches Verfahren, die wollen nicht mit dir reden. ‚Die Polizei dein Freund und Helfer‘, da hast du keinen Anspruch. Das kannst du komplett weglassen“.

„Aber das stimmt doch nicht, was die da schreiben“.

24. April

25. April

Ableben prolongiert

Notebook hat einen Fehler in der Anbindung ans Netzwerk und kostet mir den letzten Nerv, da ich auf dem Bildschirm zu wenig sehe und die Maussteuerung über einen in der Tastatur versenkten Joystick bedienen muß. Hinzu kommt, die ewige Sucherei im Ubuntu Weaver.

Ein roter Joystick als Maussteuerung.

So habe ich unnötigerweise Open-Office per Terminaleingabe installiert. Nachdem ich das zuvor installierte und empfohlene LibreOffice deinstalliert habe, weil das Word-dokumente verweigert hat. Anstatt nach Lösungen zu suchen, habe ich bekannte Lösungen gewählt.

26. April

Zeit zum Aufarbeiten genutzt, da nach einem Ausflug in Facebook, Musik angestoßen wurde, halt viel weniger geschafft.
Lampe blieb liegen, L’s Aktionismus ist auch nur zur Hälfte gediehen.
Ich lasse es für heute.

27. April

Mit K eine Stunde vierzig Minuten telefoniert