Allgemein

1. Juli – 31. Juli

Keine Einträge vom 1. bis 7. Juli

8. Juli

Ich wollte das Tagebuch schon schließen wegen Ende von Coroni, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Es differenziert sich weiter. In Israel gibt es einen weiteren Peak, der im heute-journal thematisiert wurde, was das erste Programm nicht interessierte. In Amerika eilen sie von Rekord zu Rekord und in den USA ist die Suppe unter Vorwahldampf. Jedenfalls scheint in Deutschland der Förderalismus und die Gewaltenteilung positiv zu wirken. Ob die Vereinfachung „Merkel ist schuld“ damit ganz wegfällt, ist fraglich, man kann nicht eine vielzahl von Ministerpräsidenten aufzählen, die alle Schuld sind, denn dann wiegt die Schuld nichts mehr und zum anderen muß man die auch alle kennen. Das Leben ist nicht einfach. Der arme Söder, hat er doch den starken Mann gespielt bei den Restriktionen um Coronaeindämmung, betroffen ist allerdings der Gegenkandidat, dem ein Gericht die Aufgabe einschränkende Maßnahmen per Allgemeinverfügung präsiser abzuwägen und zu begrenzen benannte. Wer wird denn nun CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat? Onkel Merz findet zur Zeit kein Gehör, obwohl er doch auch will. Die Rivalitäten innerhalb einer Partei können einem egal sein, wenn denn nicht der nächste Bundeskanzler so eng daran gebunden ist. Das Volk wählt nicht so, wie ich es für richtig halte.

11. Juli

I kam mit einem Bescheid vom Rundfunk-Berlin-Brandenburg vorbei, die Geld haben wollen. Das sind immer noch Lumpen und Verbrecher, denn im Bescheid steht Gebühren für den Zeitraum von mit einem Betrag, das wäre in Ordnung, da steht dann „Säumniszuschlag“. Einen Säumniszuschlag ohne vorherigen Bescheid zu verlangen ist rechtswidrig. Und weiter steht da unter Notiz: sie sind verpflichtet den Betrag von … zusätzlich zu zahlen.

Also wird ein Widerspruch geschrieben, da muß man aufpassen, denn der Empfänger des Widerspruchs ist nicht der Aussteller des Bescheides sondern hat eine eigene Adresse. Klar und in drei Worten: Ohne Bescheid ist ein Säumniszuschlag und eine Zahlungsverpflichtung ohne Rechtsweg rechtswidrig, da gibt es kein Geld. Den benannten Teil-betrag des Bescheides wird überwiesen. Schauen wir einmal ob wir wegen acht Euro zu Gericht geladen werden und was daraus wird.

12. Juli

I will nächsten Monat nach Griechenland fliegen, was zu Coronazeiten umständlicher mit Mund-Nasenschutz, Aufenthaltsverfolgung und Abstrichnachweisen ist. Auf die Schnelle habe ich gestern nur unpräzise Pressemitteilungen gefunden. Unter https://travel.gov.gr/#/ ist das konkrete Verfahren zu finden. Das dürfte für den Kollegen eine Herausfoderung werden. Erst einen QR-Code beantragen, den ohne Smartphone und Computer zu erhalten, auf dem Ankunftsflughafen den Code vorweisen und entsprechend ein Abstrichverfahren durchlaufen. Nix ist mit Tasche unter dem Arm und heraus aus dem Gebäude, kostet sicherlich Zeit. Da habe ich noch einen Blick auf die Flugsituation bei Easyjet geworfen, die nur unter Vorbehalt Flüge anbieten, dies zu Preisen, die in den letzten Jahren zu der Zeit nicht mehr zu bekommen waren, Hin und Zurück für cirka achtzig Euro.

Spät Abends habe ich im Fernseher TitelThesenTemperamente gesehen. Unter „Der wunderbare Bansky“ wird das Walled Off Hotel in Bethlehem gezeigt. Ich stand im Januar davor und wußte nichts von dem Innenleben des Hotels.

Das Walled-Off-Hotel ein Gesamtkunstwerk von Bansky.
The-Walled-Off-Hotel ein Gesamtkunstwerk von Bansky.

17. Juli

Gestern beim Arzt gewesen und ein neues Medikament verschrieben bekommen, weil die vorherige Droge trotz beständiger Dosiserhöhung mein Körper ignoriert hat. Das Teil will nicht auf Coroni warten, es hat andere Interessen, die nicht mit meinen übereinstimmen.

18. Juli

In den Tagesthemen wurde heute die Einstellung des Wangeroger Inselboten thematisiert. Die Betreiber wollen sich der Rente hingeben. Das soll mir doch Recht sein. Leider haben sie vergessen wirtschaftliche Informationen zu liefern. Da könnte man doch den neuen Inselcolporteur gründen. Nun gut, das Wetter vor Ort liegt mir nicht so. Und wöchentlich eine Troubadix-Show zu produzieren? Die Themen sollen ja im Watt liegen. Ich brauche aber für die Legende vom Wattwurm Zeit. Wenn man jedoch das ganze als Kollektiv angehen würde, als Schreibwerkstatt für alle auch den temporären Inselbewohnern, käme ein tragbares Konzept heraus.
Und schon wieder hat sich ein guter Lehrer aus meiner Vergangenheit zu Wort gemeldet.

Orginalbild aus Wikipedia verlinkt.

19. Juli

Ich war auf der Suche nach einem Bild, was zwar nicht gefunden wurde, aber ein historisches führte mich zu einer Webseite. Zu einer, die schwerlich bei den (Anzeigen-)suchmaschinen zu finden sind. Da fehlt eine spezialisierte Suchmaschine für graue Literatur. Es war eine Seite von einem neudeitsch genannt Blogger unterhalten wird. Sein Text über die Tour in Israel vor fast einem vierteljahrhundet erlebt hat zeitgeschichtlichen Wert. Allerdings nur in der Gesamtentwicklung des Staates und es ist ein fokussierter Blick ohne um die Ecke zu sehen. Ohne Hintergrundwissen bleibt es nur ein Reisebericht. Das habe ich gelernt: die Frage nach dem Warum zu stellen. Die Antwort muß zufriedenstellend sein, wenn sie das nicht ist: weiter nach Antworten suchen.
Jetzt nicht den Link vergessen, Israel 1994.

21. Juli

R hat auf Facebook wieder ein Schriftbild weitergeleitet. Ich wollte darauf nicht antworten, weil man gegen Dummheit nur seine Zeit verliert. Jedenfalls auf die Äußerung „Was haben Politiker und Zuwanderer gemeinsam? Sie hetzen über Deutschland, aber leben fürstlich von unseren Steuergeldern!“ habe ich geantwortet:
„Entweder der Autor ist dumm oder er will andere dafür verkaufen. Es existieren nicht ‚die‘, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.“ Wahrscheinlicher ist jedoch nur ein Nachplappern von nicht Verstandenem. So auch ihr Statement zu der Corona App. Dabei ist der Quellcode öffentlich, der kann von jedem gelesen und geprüft werden.“
R wird darauf nicht eingehen, denn dazu müßte er Argumente vorbringen. Jedenfalls hat er bis jetzt das noch nie getan. Von der Äußerung zur der Corona App wird er nichts wissen, denn dazu muß man den Thread der Akteurin finden und verfolgen.

Gabriele Hohmann fordert auf Facebook am 16. Juni 2020
An alle meine Kontakte, Freunde und Bekannte die diese STOPCOVID-APP benutzen wollen, Nehmen Sie es nicht persönlich, aber bitte streiche mich von Deiner Telefonkontaktliste und allen Social-Media-Plattformen, die Du verwendest, bevor du die App auf Deinem Smartphone installierst. …“ Es geht noch weiter mit dieser kruden Weltsicht.
Die Frau weiß nicht was dieses Progrämmchen macht, kennt die technischen Voraussetzungen nicht, will aber andere verpflichten zu, ja zu was?
Die Corona-App kann nur von App zu App agieren und auch nur wenn die Blue-tooth-funktion eingeschaltet ist. Wenn sie das Programm nicht hat, bleibt sie außen vor. So einfach ist es. Aber Bill Gates …

Aua, unter ihren Bildchen sind mehrere mit dem Text Verfassungebende-Versammlung.de. Das Zeitfenster dafür hat sich nach dem Mauerfall geschlossen, wurde für die D-Mark verschenkt, es steht nicht mehr ernsthaft zur Debatte.

Wer ruft eine Nationalversammlung aus? Warum der Untertitel in Englisch?

Davon habe ich bis jetzt noch nichts gehört und das scheint auch gut so zu sein. Es erscheint als freischwebende Reichsbürger auf Wolke am Boden. In diesem Nebel sieht man nichts und das auch nicht richtig.

22. Juli

Heute eine Sendung über aktuelle Forschung des Seelenlebens von Hunden gesehen, die Sendung hieß allerdings „Hunde alleine zu Hause“ und lief auf Alpha.
Klingst ersteinmal befremdlich, läßt sich über die Evolution logisch erklären. Hat sich der ausgestoßene Wolf dem Menschen angeschlossen, weil dieser Futter und Gemeinschaft bot, brachte er seine Bewacherfähigkeiten ein. So hatte ein jeder etwas von der Gemeinschaft. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Mensch zum Industriebürger und einer Kleinfamilie, was zu einer Reduktion der Rudelgröße führte. Heute wird ein Hund als Luxus gehalten und die Kleinfamilie gibt es auch immer weniger.

Das führt wegen der Arbeitszeit der Menschen, bei dem sie den Hund einsperren, zum Verlust des Rudels. Das ist Streß, das ist Zukunftsangst des Hundes während er alleine ist, auf Dauer verändert es ihn. Das ist als Hundehalter zu verstehen. Dann kann man versuchen ihn zu konditionieren, was aber auch Grenzen hat. Auf eine einfache Formel gebracht heißt das: Wer sich einen Hund hält, hat eine Rudelordnung sicherzustellen und das bedingt die ständige Präsenz des Rudelführers.

Um das mit EisAge zusagen: „So macht man das in einem Rudel.“

Den Effekt des allein gelassenen Hundes kannte ich aus Zeiten der Hundebetreuung anderer, verstanden habe ich das Verhalten erst jetzt. Ein Hund hat kein Verständnis für die Abwesenheit des Rudelführers über einen äußerst begrenzten Zeitraum hinaus. Das ist eine psychologische Funktion. Der Hund und Psychologie? Keine Frage, der Mensch ist auch nur eine Tier.

24. Juli

Die Ersatzgeburtstagsfeier für F hatte ich nach der Einladung abgesagt, weil Coroni noch quicklebendig unterwegs ist und ich eine Begegnung vermeiden will. L ruft an und erzählt von Absagen von Hinz und Kunz, die verreist sind. F hat Ausgehverbot und kommt nicht, also kurz und gut, es kommt Angela und ihr Spusi. Das ist überschaubar, da komme ich auch zu de Appenzeller-Spätzle.

Abgesehen vom lokalen Hindernis des elektrischen Türöffners, der seinen Willen mit deutlichem Summen des Magnetriegels kundtat und trotz körperlicher Gewalt den Türflügel nicht freigab. Somit wurde Spusi beauftragt die hochmoderne Technik zu ersetzen und so ein bißchen Bewegung vom vierten Obergeschoß in Altbauhöhe und zurück fördert die Fitneß. Hmm, ob er das braucht? Je nach Dynamik in der ich die Höhe erklimme brauche ich nach der dritten Etage ein Pause zum Beruhigen meines Pulsschlages und verbessern der Atmung. Spusi wollte partout nicht vorbei, das setzt mich natürlich unter Druck und so gehe ich unter Mißachtung meiner Rekonvalensz die letzte Etage hoch. Das hat in der Wohnung den Nachteil: ich kann nicht antworten auf all den Krempel der mich zutextet. Das merken die Anwesenden und nutzen das weidlich aus.

Kaum habe ich den Stuhl des Gastgebers okkupiert, werde ich aus dem Weg des Gastgebers gedrängt, der sich an Herd und Spüle bewegen will. Sieben Zentimeter rücke ich näher an Spusi ran, der nicht nachgibt. Keine Pause, Geschichte wird gemacht, ähh, die Teller verteilt und die Suppe anschließend durch Abgabe des tiefen Tellers und Rückgabe desselben in gefülltem Zustand serviert.

Mir ist die Gemüsesuppe etwas zu pfeffrig, was ich kundtue. Nein, da ist ist kein Pfeffer drin. „Aber Curry“, nein auch kein Curry. „Dann Kurkuma“. Mir ist das zu hoch. Ich komme aus einem „anständigen Elternhaus“, da wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Es dauert dann etwas länger und der Koch drängt, sammelt die Suppenteller ein. Er braucht Platz, sagt er. Spusi braucht ein Vodka. Okay, der Bub hat mit der Menuefolge seinen eigenen Umgang, oder liegt es am Gewürz? Die erste Serviertafel findet ihren Platz auf dem Tisch. Spätzle in Lagen zwischen Zwiebeln und oben Käse. Die zweite Platte kommt daneben und er wird erläutert: die hier hat Appenzeller Käse. Schichtung und Aussehen sind gleich. Nur so richtig mitbekommen welche „die hier“ ist, habe ich nicht. Wird man schon schmecken. Es kommt die Anmerkung: das hier ist Emmentaler, das sieht man am Ziehen der Fäden. Das glaube ich großzügig, das ist ein Käse, der in Massen hergestellt und günstig ist. Vor allem ist der Gastgeber kein Produktentwickler von Dr. Oetker oder Superfood GmbH. Also bei Sebastian Lege würde ich nur essen, wenn ich bei der Zubereitung dabei bin. Der serviert Erdbeereis ohne Erdbeeren und Sahne. Bei dem kommt das gesamte Arsenal von Ersatz- und Aromastoffen zum Einsatz. Die DDR-Führung hätte ihn geliebt. Heute ist das Standardwissen bei Käpt’n Iglo und Blaubär.

Dazu gibt es guten Wein, nämlich den von daheim. So gut ist er natürlich nicht, ist er doch aus dem Supermarkt aus dem untersten Regal. Das bedeutet Massenware, Cuveequalität. Er kommt aus Tanks deren Volumen an Talsperren erinnert. Das hört sich nicht so toll an, aber mir schmeckt er und wenn man so ein Glas in der Spüle stehen läßt, dann finden sich auch andere Interessenten ein, die sich an den Resten laben. Also ganz schlecht kann der nicht sein.

Thema des Abends wird dann Urbanes Gebiet. Angelas Küchenausblick soll bebaut werden nach den neuen Regeln des Baugesetzbuches. Davon ist sie nicht nur wenig begeistert, sondern besessen von Widerständigkeit. Da muß nur jemand den Abflußstöpsel in der Badewanne oder der Baunutzungsverordung finden und ziehen, dann wird aus dem Dragonerareal etwas Wunderbares werden, ein Fledermaus- und Spatzenparadies. Jedenfalls ganz sicher etwas anderes als Baumasse, Kapitalvermehrung. Sagt sie, sie sagt auch das urbane Gebiet zerstört das Baugesetzbuch.
Nun, vom urbanen Gebiet habe ich jetzt noch nichts gehört und nach einer kurzen Suche danach, scheint mir das eher Wunschdenken zu sein. Die Stellungnahme der Bundesrechtsanwaltskammer zu dieser Novellierung sagt auch nichts von einem Stöpsel und Zerstörung.
Was bleibt ist konventionell die Entscheidung im Rathaus Kreuzberg-Friedrichshain zu begleiten.

29. Juli

Heute bin ich von der Classic-Remise nach Hause gelaufen, weil ich die Stoffmaske vergessen hatte und in der Gegend keine Einwegmaske bekam. Google sagt in einer Stunde und siebzehn Minuten zu machen. Ich habe zwei Stunden und fünfzig Minuten gebraucht.

Ich mochte die Seitenwinker, wie er hier fehlt.
Austellungsstück in den Hallen.

31. Juli

Auf nebenan war eine Anfrage: Wer kann einen Laptop checken, neues Betriebssytem? Seniorencomputer.

Also keine Informationen was denn los ist. Könnte interessant sein, aber die Wahrscheinlichkeit steht dem eher entgegen. Ich frage an: was denn nicht funktioniere und ich kann nichts mit der Angabe Seniorencomputer anfangen. Neben mir kamen verschiedene Antworten wie ACOM-PC sei ein guter Laden sowie nach Conrad oder Saturn gehen.

Die Antwort war dann präzise sie könne mit der Frage nichts anfangen. Kenne ich natürlich nichts und empfehle: dann ist die Empfehlung nach ACOM-PC zu gehen das Beste, am besten vorbereitet und hänge den Link zu deren Internetseite mit den Dienstleistungen und Preisen daran.

Die Empfehlungsgeberin macht einen Rückzieher: „wußte nicht, das die so teuer geworden sind.“ Nun ist die gesamte Anfrage gelöscht.

Meine Hypothese ist einfach: Irgendwer hat ihr erzählt der Laptop hat Windows 7 als Betriebssytem, das wird nicht mehr unterstüzt und ist total unsicher, sie brauche ein neues Betriebssytem. Da sie aber den Laptop als Seniorin so gut wie nie nutzt, wäre zumindest die Gefahr zu bestimmen, kann man aber ohne Informationen nicht sagen. Informationen würden immer den Kenntnistand der Anfragenden offenbaren und der würde gegen ihre Interessen ausgenutzt, daher gibt es keine. Das hat niemand angesprochen, wie sollten sie auch, die Anfragende wußte ja nicht, was sie wollen sollte.

Also alles beim Alten, war bislang ausreichend und wird es weiter sein.